Dornröschen » Blog Archive » So ein Blödsinn, Herr Quintus
Leserkommentare
 
Sponsoren
8. Dezember 2009 | Feuerwerksverbot in der Neujahrsnacht

So ein Blödsinn, Herr Quintus

Konstanz (wak) Das Verbot, pyrotechnische Gegenstände in der Nähe von Fachwerkhäusern abzubrennen, gilt. „Ich brauch’s nicht interpretieren“, sagt Christian Gorber, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Bodenseekreis. „Es ist Gesetz.“ Ob mit dem neuen Verbot, Silvesterraketen in Altstadtbereichen mit Fachwerkhäusern abzuschießen, alle Gefahr gebannt sind, sei aber zumindest fraglich, sagte der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands im Nachbarkreis auf der anderen Seeseite.

Wenn Rakete gelbe Säcke entzündet

„Ich habe da so meine Zweifel“, erklärte Christian Gorber. Die Änderung der ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz sagt nicht über die Knallerei vor anderen Wohn- und Geschäftshäusern. „Häufig werden wir zu ganz anderen Einsätzen gerufen“, so Gorber. Er denkt dabei zum Beispiel an das Löschen brennender gelber Säcke auf einem Balkon, die in der Neujahrsnacht von einer verirrten Silvesterrakete getroffen wurden und Feuer fingen.

Hohe Brandlasten in Altstädten

In den vergangen Jahren ist die Konstanzer wie auch zum Beispiel die Überlinger Altstadt an Silvester von Bränden verschont geblieben. Andere Städte hatten da weniger Glück. Immer wieder mussten Wehren – wie zuletzt in der Neujahrsnacht in Tübingen - zu verheerenden Altstadtbränden ausrücken. „Ein Altstadtbrand ist aber immer ein Schreckgespenst“, sagte der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands Bodenseekreis. Die Brandlasten in Altstädten seien hoch.

Wenn Brandschutzmauern fehlen

Der Klassiker sei ein nicht ausgebauter Speicher mit Lagergut. Wenn sich da eine Rakete durch eine offene Luke verirre, sei die Gefahr groß. Grober, der als Diplom-Sachverständiger(DIA) ein Sachverständigenbüro für Immobilienbewertung in Überlingen betreibt, kennt gleich einige Altstadthäuser in der Region aufgrund seiner beruflichen Arbeit. Noch immer gebe es Häuser, deren Dachböden nicht durch eine Brandschutzmauer getrennt sind, sagte er. Was das im Fall eines Dachgeschossbrands bedeutet, können sich nicht nur Feuerwehrmänner leicht ausmalen.

So ein Blödsinn, Herr Quintus

Während für den Kreisfeuerwehrverband im Bodenseekreis alles klar zu sein scheint und der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands erklärte, die Aufgabe der Feuerwehr sei die Bekämpfung von Bränden und die Umsetzung der Änderung der ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz sei Sache der Ordnungsämter, versucht sich der Konstanzer Stadtbrandmeister Klaus-Dieter Quintus derzeit noch mit Interpretationen. Er ließ sich diese Woche mit dem Satz zitieren, die Gesetzeslage sei noch nicht eindeutig. Wörtlich zitiert ihn die Konstanzer Lokalzeitung zum Thema Verbot von Silvesterfeuerwerken mit dem Satz: „Ich halte das für einen Blödsinn.“ So viel zum vorsorglichen Brandschutz in der Konstanzer Altstadt. Na dann, eine fröhliche Silvesterknallerei und Wasser Marsch, Herr Stadtbrandmeister Quintus.



 Kommentieren    Trackback    Drucken

3 Kommentare

  1. 1. ErloeserPrinz

    Selbst die Tische im Stadt-Theater stören die Feuerwehr.
    Verstehe einer da den Stadtbrandmeister. Hält er jetzt sein Verbot eine geschenkte Sitzlandschaft aus dem Theater-Foyer zu verbannen auch für Blödsinn?

  2. 2. Greis

    dürfen dann alle Vereine, welche oft Schwierigkeiten wegen ein paar (beweglichen!) Biertischen oder einem Pavillion in einer Feuerwehrzufahrt mitten auf dem Augustinerplatz bekommen, das auch als Blödsinn bezeichnen? Wegen jedem Biertisch oder kleinster Auslegeware der Händler in der Altstadt muss vor Genehmigung durch das Bürgeramt die Feuerwehr gehört werden - das ist oft der größere Blödsinn!

  3. 3. ErloeserPrinz

    Dazu Quintus in einem Interview wegen Böllerverbot im Januar:

    ….Dieter Quintus hat eine klare Meinung: „Man kann doch nicht alles verbieten. (!!!)Echte Kerzen am Tannenbaum sind ja auch nicht tabu, obwohl die viel gefährlicher sind als Feuerwerkskörper“, sagt er…..

    Die übertriebene Gengelei für Sonstiges ist wirklich nicht zu verstehen. Eher läßt er die historische Altstadt abfackeln.

Neuen Kommentar schreiben ...