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3. November 2011 | vhs als Rätselkiste – LLK will Rücknahme der Kündigung

Mit Reinhard Zahn den einzigen Mann entfernt

Konstanz (gro) Die Linke Liste Konstanz (LLK) fordert die Rücknahme der Kündigung von Reinhard Zahn. Der 51-jährige Erwachsenenpädagoge hatte seinen Dienst als neuer Leiter der vhs-Hauptstelle Konstanz im August angetreten. Die beiden Chefinnen der Volkshochschule, Nikola Ferling und Dorothee Jacobs-Krahnen, kündigten ihm am 12. Oktober zum 30. November, zu einem Termin zwei Monate vor Ablauf der halbjährigen Probezeit, die am 31. Januar zu Ende ginge. Reinhard Zahn, der aus 10 Bewerbern ausgewählt worden war, war von August bis Ende Oktober der einzige Mann im 9-köpfigen Leitungsgremium der vhs Konstanz-Singen.

Frauenquote von 89 wieder auf glatte 100 Prozent gestiegen

Die Leitung der Volkshochschule (vhs) Konstanz-Singen kann nach dem Rausschmiss von Reinhard Zahn erneut mit einer Frauenquote von 100 Prozent aufwarten: Nikola Ferling, einst lediglich Leiterin der Aussenstelle Stockach, ist seit Ende Mai des Jahres die Vorstandsvorsitzende (Chefin) der vhs. Sie ist ausserdem Abteilungsleiterin des vhs-Bereichs „Zweiter Bildungsweg“. Ihre Stellvertreterin ist Dorothee Jacobs-Krahnen, Grüne Stadträtin in Konstanz. Jacobs-Krahnen ist Leiterin der Hauptstelle Singen und verantwortlich für den vhs-Bereich „Politik, Gesellschaft und Gesundheit“.

Mühlstädt-Garczarek kehrt aus Mutterschaftsurlaub zurück

Bereichsleiterinnen 3 und 4 sind Claudia von Muschwitz (”Fremdsprachen”) und Laura Pacilli (”Migration, Integration, Deutsch und Italienisch”), Die Bereichsleiterinnen Nummer 5, 6 und 7 heissen Evrim Bayram (für „Integration“), Christine Wenger ( „Abrechnung Integrationskurse“), Sabine Vogel („Bewegung, Pädagogik“). Hinzu kommt als Nummer 8 die demnächst aus dem Mutterschaftsurlaub zurückkehrende Jana Mühlstädt-Garczarek („Kultur, Kreativität, Musik und Tanz“). Letztere war nach dem Fortgang von vhs-Direktor Lothar Stetz (Ende 2008) und nach einem kurzen Gastspiel von Thomas Peter, dem ebenfalls während der Probezeit gekündigt wurde, bis Mai 2011 Leiterin der vhs. Der geschasste Reinhard Zahn hatte neben der Leitung der Hauptstelle Konstanz den vhs-Bereich „Beruf und EDV“ zu verantworten.

Bis heute Kündigungsgründe nebelhaft verscheiert

Seit dem Weggang von Lothar Stetz, der bis Ende 2008 Direktor der Volkshochschule Konstanz-Singen war, gab es eine veritable Kündigungsserie: Dem ersten Nachfolger an der operativen Spitze der vhs, Thomas Peter, wurde 2009 gekündigt (während der Probezeit, wie oben erwähnt), vergangenes Jahr erwischte es Verwaltungsdirektor Reiner Schmid und seine Frau Gabi, die beide etwa 20 Jahre an der vhs im Dienste der Erwachsenenbildung tätig waren. Die Hintergründe dieser Kündigung, die aussergerichtlch auf dem Wege einer finanziellen Abfindung durchgesetzt wurde, sind bis heute nebelhaft verschleiert.

Stillschweigendes Ausscheiden aus dem Spitzenamt

Mühlstädt-Garczarek verlor ihr Amt als Direktorin im Mai dieses Jahres an Nikola Ferling, allerdings allem Anschein nach nicht durch eine Kündigung, sondern im Zuge einer Neuorganisation der Führungsstruktur. Und nun die rätselhafte Kündigung von Reinhard Zahn, eine Kündigung, dies sich dieser, wie er sagt, selbst “nicht erklären kann”. Die Leiterinnen, die gekündigt haben, erklären nichts und berufen sich auf die Modalitäten im Zusammenhang mit der Probezeit, während der ein unter diesen Bedingungen eingegangenes Arbeitsverhältnis wie üblich von beiden Seiten ohne die Angabe von Gründen beendet werden könne.

„Unerträgliches Mass an Skrupellosigkeit”

Die Linke Liste, die im Stadtparlament durch die Gemeinderäte Vera Hemm und Holger Reile vertreten ist, fordert in einer Presseerklärung, die „Verantwortlichen für das Chaos … zur Rechenschaft“ zu ziehen. Erneut stehe die vhs „in den Negativ-Schlagzeilen“. Seit dem Weggang von Lothar Stetz gehe „es ständig abwärts“. Ohne Angabe von Gründen sei mit Reinhard Zahn ein „allseits geschätzter und angesehener vhs-Mann gemobbt, demontiert und in seiner beruflichen Existenz massiv geschädigt“ worden. Der Umgang mit Reinhard Zahn offenbare ein „unerträgliches Mass an Skrupellosigkeit“. Es gehe „die Frage um: Wer steht noch auf der Abschussliste des hauptamtlichen Vorstands?“

„Nicht weiter stillschweigend tolerieren“

In der Mitteilung wird ferner darauf verwiesen, dass der vhs-Dozentenrat an die vhs-Mitgliederversammlung appelliere, „den Kündigungsbeschluss zu überdenken“. Im Übrigen greife das Kündigungsschutzgesetz auch während der Probezeit, wenn es sich um eine „willkürliche und sittenwidrige Kündigung“ handle. Dieser Fall sei in Konstanz gegeben. Man erwarte von der Mitgliederversammlung, bestehend aus den Vertretern der Trägergemeinden, also von Bürgermeister Claus Boldt (Konstanz), Bürgermeister Bernd Häusler (Singen), Bürgermeister Rainer Stolz (Stockach) und Landrat Frank Hämmerle, „ein klares Zeichen, dass man nicht gewillt ist, die untragbaren Zustände bei der vhs weiterhin stillschweigend zu tolerieren“. Die Repräsentanten der Trägergemeinden bilden seit Mai als eine Art Aufsichtsrat das oberste Gremium der vhs Konstanz-Singen, in dem ausser Radolfzell sämtliche Kommunen des Landkreises vertreten sind. Als Graue Eminenz dieses obersten Organs gilt Günter Lieby, Hauptamtschef und Personalverantwortlicher beim Landratsamt. Er vertritt in diesem Gremium Landrat Frank Hämmerle.



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