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30. November 2015 | Blick über die Grenze

Beliebter Unternehmer, Schattenspiele und Milchbauern

Konstanz/Thurgau (gro) Grosser Auftrieb auf Schloss Hagenwil bei Amriswil. Die 100 beliebtesten Thurgauer wurden dort in diesen Tagen gefeiert, wie Ida Sandl in der „Thurgauer Zeitung“ berichtet. Auf die Bühne geholt wurde bei dieser Party auch Herrmann Hess, der „Thurgauer des Jahres“. Auch Frauenfeld ist aufgefallen am Wochenende: mit Schattenspielen, die wie riesige Scherenschnitte malerisch über Wandflächen geistern. Ausserdem machen neuerdings Milchbauern von nebenan von sich reden: Weil sie nicht bereit sind, in einen Milch-Unterstützungsfonds zu zahlen, droht 170 Thurgauer Bauern der Hinauswurf aus dem schweizerischen Milchverband.

Seine Engagements kommen der Region zugute

Dass Herrmann Hess von der „Thurgauer Zeitung“ zu den 100 beliebtesten Thurgauern gekürt worden ist, wirkt zwar, auch nach seiner Wahl in den Nationalrat, irgendwie selbstverständlich, ist aber auch für Konstanz von Belang. Denn kein anderer Thurgauer Unternehmer sorgt wie er für Attraktivität in der Konstanzer Nachbarschaft. Ohne das von Hess initiierte und finanzierte „Ceha“ sähe es in der Kreuzlinger Stadtmitte wesentlich trauriger aus. Und auch sein Engagement als Hauptaktionär der Schweizer Oberseeflotte kommt der Region zugute.

Ideenwettbewerb für Weihnachtsbeleuchtung

Wenn von Attraktivität die Rede ist, muss auch auf die neueste Weihnachtsbeleuchtung von Frauenfeld hingewiesen werden. Herzstück sind dort ab dem späten Nachmittag grossflächige, bewegte Projektionen auf Fassaden von Türmen und Aussenwände von Häusern unter dem Motto „GeschichtenLichter“. Voraus ging ein Ideenwettbewerb, den, wie Stefan Hilzinger in der „Thurgauer Zeitung“ berichtet, die St. Galler Firma Kaluza + Schmid gewann. Tagsüber verbreiten über die Strassen gehängte goldene Engel weihnachtliche Stimmung.

Milchbauern verweigern Zusatzabgabe

Gar nicht vorweihnachtlich dürfte die Stimmung bei den 1150 Thurgauer Milchbauern sein. 170 Betrieben droht der Rausschmiss aus dem Schweizer Milchverband, wie Silvan Meile zum vergangenen Wochenende in der „Thurgauer Zeitung“ berichtet. Mit dem Rausschmiss verbunden wäre der Verlust am Verbandsvermögen. Die 170 widerspenstigen Milchbauern stellen 15 Prozent der Betriebe. Sie sollen wie die anderen Betriebe 0,35 Rappen pro Liter, und damit gut 1 Franken für jeweils 300 Liter Milch als eine Art Versicherungsprämie an den Milchverband abliefern, um damit den Milchpreis für Ausfuhren während potenzieller Überproduktionen im jeweiligen Frühjahr gegebenenfalls zu subventionieren.

Verbandsvermögen ein Dorn im Auge

Nicht zuletzt angesichts des ansehnlichen Verbandsvermögens – es soll rund 20 Millionen Franken betragen – weigern sich die 170 Betriebe, so viele wie in keinem anderen Schweizer Kanton, die Zusatzabgabe zu bezahlen. Sie kann sich im Laufe eines Jahres auf etliche 100 Franken belaufen. Wortführer der widerspenstigen Milchbauern ist der Bio-Bauer Godi Siegfried in Sitzberg. Er ist davon überzeugt dass die Bauern von den beim Verband angehäuften 20 Millionen Franken eh nie etwas zu sehen bekommen. Insofern sei der Rausschmiss aus dem Verband leicht zu verkraften.





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