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9. April 2016 | Emmishofer Zoll am Dienstag 8 Stunden dicht

Konstanz probt demnächst die totale Abschottung

Konstanz (gro) Jetzt wird auch noch der Emmishofer Zoll gesperrt, wenn auch nur für 8 Stunden am kommenden Dienstag. Da geht dann von 9 bis 17 Uhr innerstädtisch gar nichts mehr von Konstanz nach Kreuzlingen. Es ist, als würde die totale Abschottung geprobt. Grund für die Sperrung sind Sanierungsarbeiten im Bereich Emmishoferstrasse 20. Anwohner fragen sich, warum der seit Jahren nur provisorisch gesperrte Hauptzoll am südlichen Ende der Kreuzlinger Strasse nicht vorübergehend aufgemacht werden kann.

Provisorisch gesperrt seit 29. November 2013

Der Hauptzoll ist seit 29. November 2013 gesperrt. Was als knapp sechswöchige Versuchsphase geplant war, hat sich inzwischen zu einem Dauerprovisorium ausgewachsen. Der Hauptzoll, gegen jeden motorisierten Verkehr in beiden Richtungen nach wie vor nur notdürftig verstellt, ist inzwischen seit zwei Jahren und vier Monaten für Autos, Motorräder und Mopeds nicht passierbar. Logische Folge, dass etliche Ladengeschäfte entlang der Kreuzlinger Hauptstrasse und auch in der schweizerischen Verlängerung der Emmishoferstrasse (die in Kreuzlingen Konstanzerstrasse heisst) verwaist sind. Im Übrigen, so sagen kommunalpolitische Spassvögel, gehe ja auch die 12-monatige Versuchsphase zur Neugestaltung des Bahnhofplatzes mittlerweile bereits ins vierte Jahr.

Irrfahrten sind programmiert

Wer am kommenden Dienstag (12. April) von der Konstanzer Innenstadt mit dem Auto etwa zum Ceha! möchte, muss am Schnetztor über den Döbelekreisel nach Westen fahren und dann über den Hauptzoll in die Schweiz einreisen. Es geht dann via diverse Kreisverkehre wieder nach Osten und irgendwie schon ins Zentrum der Nachbarstadt. Aber wer den Weg nicht kennt, wird leicht zum Irrfahrer, der sich hüten wird, einen solchen Ausflug ein zweites Mal zu wagen. „Gute Nachbarschaft funktioniert jedenfalls anders“, sagte dazu gestern ein ehemaliger Konstanzer Stadtrat.

Nach Konstanz hinein auch am Dienstag reibungslos

Die 8-stündige Sperrung des Emmishofer Zolls gilt nur für die Richtung in die Schweiz; heraus nach Konstanz darf der Verkehr auch am kommenden Dienstag die ganze Zeit fliessen. Aha, so könnte man meinen, zum Einkaufen in Konstanz werden Hindernisse vermieden; die Schweizer, die aus Konstanz wieder hinaus wollen, haben ihr Geld schon da gelassen. Da ist ein Herumirren im eigenen Grenzland nicht so schlimm. Den einen oder anderen irrenden Autofahrer wird es allerdings auch in Konstanz geben. Denn während der 8-stündigen Sperre des Emmishofer Zolls sind die Kreuzlinger Strasse und die Schwedenschanze nur über die Scheffelstrasse zu erreichen.

Bild: Frieder Schindele




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14 Kommentare

  1. 1. Thorbecke Christel | http://Www.Konstanzerblog.de

    Die Sperrung des Hauptzolls seit 2013 ist für mich sowieso vollkommen unverständlich! Das ist wie ein Schildbürgerstreich. Man ist machtlos dagegen. Es muss irgendeinen Grund gegeben haben, den ich nicht kenne. Jetzt höre ich von Dornröschen das erste Mal, dass diese Sperrung nur provisorisch ist. Wie löst man ein Provisorium wieder auf und erlöst den Grenzverkehr von diesem Blödsinn?

  2. 2. Erich Gropper

    Klagen von Bewohnern des Stadtteils Stadelhofen über lästigen Parksuchverkehr haben vor über drei Jahren die Sperrung des Hauptzolls ausgelöst. Hinzu kamen regelmässig störend irritierte Autofahrer, die, von Kreuzlingen her kommend, an der Einmündung der Kreuzlingerstrasse in die Emmishoferstrasse scharf links abbiegen mussten, weil die Kreuzlingerstrasse in Richtung Schnetztor zur Sackgasse geworden war. Diese Situation führte zu Belästigungen in der Schwedenschanze, in der Otto-Raggenbass-Strasse, in der Wiesenstrasse, in der Hüetlinstrasse und in der Scheffelstrasse. Abhilfe war anscheinend nur möglich durch eine Sperrung des Hauptzolls. Das wurde dann sechs Wochen lang geprobt, für gut befunden und, auch von den Gemeinderäten der beiden Nachbarstädte, unbegrenzt verlängert. Dadurch entstand eine - meiner Meinung nach - nachbarunfreundliche Situation, die dringend einer Korrektur bedarf. Es geht dabei weniger um die - offensichtlich vorhandene - Übereinstimmung der beiderseitigen kommunalen Behötden und Organe, sondern viel mehr um die Belange der Bürger und Einzelhändler an den innerstädtischen Schnittstellen zwischen Konstanz und Kreuzlingen.

  3. 3. Gerd J. Mörsch

    Die Sperrung des Hauptzolls ist nicht nur für Frau Thorbecke unverständlich. Die aktuelle Zoll-Situation ist schon lange ein heißes Thema. Um in unserer engsten Nachbarstadt hin und zurück zu kommen, kurvt man wie im Irrgarten kreuz und quer von Straße zu Straße. Der Parksuchverkehr dürfte noch schlimmer geworden sein, da der Individualverkehr sich nicht einfach abstellen lässt. Wenn er hier als störend empfunden wird, müssen andere Mitbürger ihn ertragen, denn er wird nur verlagert. Das Floriansprinzip. Die aktuelle Situation ist wirklich unverständlich, zumal festgestellt wird, dass der alte Weg über den Hauptzoll immer noch angefahren wird und die staunenden und empörten Verkehrsteilnehmer nun wieder wenden müssen. Wer kann den schon verstehen, dass so eine wichtige und große Zollstelle geschlossen ist?

    Da wurde zuerst KleinVenedig zugemacht, dann die Kreuzlinger Str. am Schnetztor und nun der Hauptzoll. Alles frecht sich jetzt über das Nadelöhr Emmishofer Zoll, der die Kapazität der geschlossenen Zollstellen gar nicht mehr aufnehmen kann. In den verkehrsstarken Zeiten staut sich alles rund ums Döbele. Selbst am Autobahnzoll wird von den Schweizern nur einspurig abgefertigt, so dass es auch hier nur ein langsames Stop-and-Go zur Grenze gibt.

    Grüzi liebe Schweizer, als gut zahlende Kunden seid ihr herzlich willkommen, aber bitte lasst euer Auto in der Schweiz stehen, oder sollen wir euren Einkaufsbesuch noch schwieriger machen. Vielleicht können wir euch dann endlich ganz aus der Stadt raushalten. Die Kreuzlinger Einzelhändler werden sich die Hände reiben, warum kauft ihr auch in Konstanz ein.

  4. 4. Harald Volk

    Wo ist das Problem? Als Radfahrer und Fußgänger kann ich mich ungehindert zwischen den Städten bewegen.

  5. 5. Christel Thorbecke | http://www.konstanzerblog.de

    Lieber Harald Volk, hast du schon einmal etwas von älteren oder behinderten Menschen gehört? Oder kinderreichen Familien, oder Menschen, die etwas transportieren müssen? Oder…? Ich als leidenschaftliche Radfahrerin finde diesen Satz: “Wo ist das Problem” entweder ignorant oder arrogant. Gehört die Welt nur noch den fitten Zeitgenossen die auf das private Auto verzichten können? Wir haben eine behinderte Tochter im Ekkharthof in Lengwil, die zu besuchen oder zu uns zu holen manchmal zur echten Zumutung wird. Die Ãœberschreitung der Grenze zur Schweiz sollte jenseits von Konsumgedanken nicht unverhältnismäßig erschwert werden. Kreuzlingen und Konstanz sind eine Stadt. Dass man ein Gesamtkonzept zur Vermeidung unnötigen Autoverkehrs machen muss, das ist nirgends mehr umstritten. Die Frage ist, wie klug und wie umsichtig man dabei vorgeht. Und die Sperrung dieses Zolls sieht aus wie reine Schikane und eine große Dummheit.

  6. 6. Helmut Dietrich

    Ist es wirklich so schwierig die Folge einer Öffnung des Hauptzolls zu begreifen ?
    Eine breite Hauptstrasse auf schweizer Seite mit kurzer Anbindung aus der Richtung Romanshorn/St. Gallen endet nach dem Zoll in einigen engen Gassen der konstanzer Altstadt: ergo ein Dauerstau in der Kreuzlingerstr und den angrenzenden Gassen tagsüber und hohes Verkehrsaufkommen nachts wenn Kinos und Restaurants in Konstanz locken.
    Das Gesamtkonzept existiert in Form des Zollhofs im Paradies. Niemand wünscht sich die Zeiten zurück in denen sich der ganze Verkehrsfluss aus und in die Schweiz durch die Laube über die alte Rheinbrücke bewegte !
    Die jetzige Planung hat mit Dummheit nichts zu tun, denn es gibt nur die 2 Möglichkeiten mitten durch die Stadt oder daran vorbei. Schlimm genug dass das Paradies dadurch von einer vierspurigen Trasse entwertet wird.
    Da halte ich den Umweg aus dem ruhigen Musikerviertel über die neue Brücke für durchaus zumutbar.

  7. 7. Harald Volk

    Liebe Frau Thorbecke,
    Herr Dietrich hat die Sache auf den Punkt gebracht, ein kleiner Umweg für die Autofahrer ist zumutbar. Die Sperrung des Grenzübergangs hat die Lebensqualität im Stadtteil Stadelhofen enorm verbessert. Also nicht immer gleich die Opferrolle einnehmen :–)

  8. 8. Gerd J. Mörsch

    Es ist ja fast so, dass möglichst die Schweizer aus Konstanz rausgehalten werden sollen. Ein Widerspruch, denn auf den Franken wollen Konstanzer Geschäftsleute nicht verzichten. Und was ist mit den Konstanzer Innenstädler, die rege Kontakte nach Kreuzlingen oder ins Schweizer Umland haben? Ein Witz, dass man inzwischen für den innerstädtischen Verkehr über die neue Rheinbrücke fahren soll. Es geht immer darum die Konstanzer - und Kreuzlinger Innenstadt zu erreichen. Wie wär’s mit ner Mauer zwischen den zusammengewachsenen Stadtteilen Konstanz-Kreuzlingen,

    Noch mal, der so verhinderte Verkehr kriegen andere ab, denn glaubt doch nicht, dass die Konstanzer Innenstadtnur noch über die neue Rheinbrücke erreicht werden soll. Der Emmishofer Zoll gehört auch zur Altstadt. Machen wir den bald auch zu?

  9. 9. Gerd J. Mörsch

    Heute Abend Konstanz-Süd total vom Autoverkehr zu. Bahnhofplatz ,Bodanstr., Kreuzlinger Str. Höhe Schwedenschanze Richtung Emmishoferstr. zum Emmishofer Zoll, Döble Kreisverkehr, Laube bis zur Volksbank. ….und alle quälen sich zum Nadelöhr Emmishofer Zoll, der nur einspurig abfertigt, obwohl zwei Spuren vorhanden sind. - verrückt -. Aber ansonsten alles ok in Konstanz.

  10. 10. Helmut Dietrich

    Das hat zwei Ursachen : Seit der Flüchtlingskrise kontrollieren die schweizer Zöllner genauer und die kleinen Altstadtgassen bieten zu wenig Verkehrsfläche.
    Ei stehendes Auto braucht ungefähr 10 qm, ein fahrendes je nach Tempo 15-20 qm. Wenn sich mehr KFZ in die innenstadt bewegen als Fläche vorhanden gibts eben Stau und Rückstau.
    Da lohnt sich doch der kleine Umweg über den Zollhof.

  11. 11. Gerd J. Mörsch

    @ H.Dietrich

    Fast vergessen. Der Zollhof war auch zu, denn hier kommen noch die Fahrzeuge hinzu, die über die neue Rheinbrücke und aus dem Stadtteil Paradies kommen. Auch hier wird einspurig abgefertigt. Nett, wie zu sehen war, dass sich die drei Zöllner an der einspurigen Abfertigungsstelle wohl etwas Lustiges zu erzählen hatten. Die Zöllner haben übrigens ein besonderes Interesse ihre Landsleute zu kontrollieren, damit sie nicht zu viel der günstigen Ware aus Deutschland mitbringen. An allem können ja die Flüchtlinge nicht schuldig sein.

  12. 12. Adi Brunner

    Heute unter Gesagt ist Gesagt im Südkurier “Wer ja zu Kirchtürmen sagt, der muss auch ja sagen zum Minarett. Ich frage mich, warum hat der Herrgott Berge, Täler Flüsse, Meere und Sprachen, erschaffen, wenn wir mit der Multi-Kulti-Revulution die bei uns statt findet.alles über den Haufen werfen und frage mich wie sich das mit unserem Christlichen Glauben, vereinbaren lässt.

  13. 13. Peter Teichmann

    @Adi Brunner
    Sie werden sich noch umschauen, wenn sich dereinst für Sie herausstellt, dass Gott gar keiner Religion und auch keiner Kultur angehört, und auch nichts dagegen unternimmt, wenn Satan Ihresgleichen zum Znüni verputzt.

  14. 14. Elke Arndt

    Hoi Zusammen.
    ich habe gerade diesen Block entdeckt, weil ich danach gesucht habe, wie ein Block funktioniert und was es hier so gibt.
    Dornröschen ist ein gut gewählter Name.

    Etwas erschrocken, bin ich über die Kommentare, wegen der Schliessung des Hauptzolles.
    Das ist wohl immernoch ein Problem für Einige.
    Wir haben uns damit gut eingerichtet:

    Zu den Stauzeiten (die kein Konstanzer Geschäftsmann missen möchte!!!) laufen wir, fahren Fahrrad…auch mit Anhänger, für den Transport…geht prima und bringt Bewegung und belastet die Umwelt nicht.
    Wenn Fahrten mit dem Auto geplant sind, organisieren wir die an denStaufreien Zeiten.

    Dafür ist Stadelhofen und und das vordere Bodanquartier verkehrsmässig nicht mehr so belästigt und die Feuerwehr oder der Notwagen kommt durch.
    Seid doch endlich froh darüber.

    Was ich super finde, ist, wenn die Strassen ganz gesperrt sind, so wie jetzt beim Grenzübergreifenden Flohmarkt, wo auch tausende aus dem Hinterland oder sonst wo herkommen, klappt es doch auch.
    Sehr viele kommen einfach mit den Zügen…fein. oder parken draussen und laufen Kilometerweit…lach..und was die Alle wegschleppen..Trollis und Rucksäcke…in allen Altersklassen…lach
    Gruss Elke

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