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20. Juli 2016 | Konstanzer Rathausoper mit Händels Orlando

Barockes Singspiel als spannungsreiches Seelendrama

Konstanz (gro) Lange Zeit war sie nahezu vergessen, heute zählt sie zu den bekanntesten Opern Georg Friedrich Händels; die Oper Orlando, die dieses Jahr als Kammeroper im Rathaushof inszeniert wird. Das musikalische Sommertheater unter der künstlerischen Gesamtleitung von Peter Bauer mitten in der Konstanzer Altstadt läuft vom vom 17. bis zum 24. August. Der Vorverkauf zu den fünf Orlando-Vorstellungen im malerischen Konstanzer Rathaushof beginnt in sechs Tagen, am 26. Juli, im Kulturzentrum am Münster.

Aus dem edlen Ritter Roland wird „Orlando furioso“

Vor dem Hintergrund einer uralten Legende um den sagenumwobenen Ritter Roland, der im Epos des italienischen Dichters Ariost zu „Orlando furioso“ wurde, entsteht ein modernes Seelendrama, in dem die miteinander verwobenen Figuren in ein intensives Beziehungsgeflecht geraten. Dazu passt der musikalische Reichtum eines höchst spannenden Geschehens. Für Händel war der Stoff willkommener Anlass, auf viele barocke Opernkonventionen zu verzichten und mit einer abwechslungsreichen und ausdrucksstarken Musik die emotionalen Extremsituationen und die keineswegs nur historischen Figuren der Oper mit Leben zu erfüllen.

Ein junges, hochtalentiertes Ensemble

An das Sängerensemble stellt diese Musik hohe Anforderungen, bedeutet aber auch im szenischen Bereich eine ungewöhnliche Herausforderung, allen voran für die Titelfigur des Orlando, der durch den Zusammenbruch seiner Welt des Erfolges und der Überlegenheit in einen existentiellen Konflikt und in wahnhafte Raserei gerät. Der Countertenor Georg Bochow wird mit dieser stimmlich wie darstellerisch extremen Partie im Konstanzer Rathaushof debutieren, umgeben von vier weiteren jungen, aber bereits hochkarätigen Solisten: der aus Wien kommenden kroatischen Sopranistin Jelena Stefanic als Angelica und der Schweizer Sopranistin Andrea Suter als Dorinda, der unter anderem am Mannheimer Staattheater singenden Mezzosopranistin Alexandra Paulmichl in der „Hosenrolle“ des Medoro und dem am Staatstheater Nürnberg engagierten Bassbariton Daniel Dropulja in der Rolle des Magiers Zoroastro.

Zum fünften Mal unter der Regie von Nada Kokotovic

Die Proben zu dieser spannungsreichen Händel-Oper in der Inszenierung der Regisseurin Nada Kokotovič, die bereits zum fünften Mal für die Rathausoper inszeniert, und unter der musikalischen Leitung von Peter Bauer haben bereits begonnen. Aufgeführt wird die Barockoper in einer deutsch-italienischen Textfassung. Premiere ist am Mittwoch, 17. August um 20.45 Uhr. Die vier weiteren Vorstellungen am 19. und 20. sowie am 22. und 24. August sind ebenfalls jeweils um 20.45 Uhr im Rathaushof an der Kanzleistrasse (bei schlechtem Wetter in der „Spiegelhalle“ des Theaters Konstanz im Hafen). Der Vorverkauf (ab 26. Juli) läuft im Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstrasse 39, Telefon KN 2827697. Online: www.rathausoper.de

Vor 34 Jahren als Privatinitiative gegründet

Die „Kammeroper im Rathaushof” wurde von Uni-Musikdrektor Peter Bauer vor 34 Jahren als private Initiative gegründet. Sie bringt in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Konstanz, mit der Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Konstanz sowie Dank etlicher Sponsoren der Region und eines rührigen Fördervereins alljährlich eine anspruchsvolle Produktion auf die Freiluftbühne im mittelalterlichen Herzen der Stadt Konstanz. Die “Kammeroper” im August hat längst Liebhaber in der ganzen Bodenseeregion und darüber hinaus.




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