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7. Oktober 2016 | Theaterfest mit Premieren und buntem Programm

Auftakt mit Neil LaBute und seinem „Onkel Wanja“

Konstanz (gro) Die Spielzeiteröffnung des Stadttheaters beginnt am heutigen Freitagabend mit einem Paukenschlag: mit Neil LaButes „Onkel Wanja“ nach Anton Pawlowitsch Tschechows weltbekanntem Drama, das im Oktober 1899 in Moskau seine Uraufführung hatte und seither als ein Klassiker des modernen Theaters gilt. Es ist das erste Mal, dass LaBute, der 1963 in Detroit geborene und vielfach preisgekrönte Theatermacher, ein Stück an einer deutschsprachigen Bühne inszeniert. Im Übrigen sind morgen der Münsterplatz, die Theaterwerkstatt und das Haupthaus des Theaters die Schauplätze des Festes, mit dem die Spielzeit 2016/17 des Stadtheaters eingeläutet wird.

Dramatiker, Drehbuchschreiber und Filmregisseur

Es ist ungewöhnlich, dass sich ein viel gefragter Dramatiker und Drehbuchschreiber für eine Inszenierung in Konstanz entscheidet. Der frühere Konstanzer Chefdramaturg Thomas Spieckermann hatte den Kontakt zu LaBute während eines Workshops in Spanien geknüpft. LaBute leitete daraufhin im Sommer 2014 das erste Internationale Autorenlabor in Konstanz, bei dem junge europäische Autoren gemeinsam an neuen Texten arbeiteten. Und dem US-Amerikaner, der auch als Filmregisseur erfolgreich ist, gefiel es in Konstanz so gut, dass er gerne bereit war, Tschechows „Onkel Wanja“ zu inszenieren.

Umzug der Theaterleut‘

Das „Grosse Theaterfest“ am Samstag hat seinen Schwerpunkt auf dem Münsterplatz und seinen Auftakt mit einem einem Umzug der Theaterleut‘ durch die Stadt, angeführt vom Fanfarenzug und Fahnenschwingern der Narrengesellschaft Niederburg. Mit dabei ist eine bunte Mischung von Schauspielern, Dramaturgen, Mitarbeitern aus den Büros und den Werkstätten bis hin zum Nachwuchs aus den Jugendclubs: Eine Demonstration des Unternehmens Stadttheater, das neben seiner Funktion als Kulturbetrieb auch seine Bedeutung als soziales und ökonomisches Unternehmen hat. Der theatralische Umzug am Samstag startet übrigens am Konzil um 13.45 Uhr. Es geht dann durch die Unterführung zur Marktstätte und über die Kanzleistraße und die Wessenbergstraße auf den Münsterplatz.

Schilderungen des weiblichen Seelenwesens

Auf dem Münsterplatz werden Intendant Christoph Nix und Oberspielleiterin Johanna Wehner die Ankömmlinge begrüssen, wobei auch das Ensembles vorgestellt wird. Zur Einstimmung auf die weiteren Festivitäten gibt es unter anderem Darbietungen des Tanzclubs des Jungen Theaters auf der Münsterplatzbühne. Nach einer turbulenten Talentshow spielt das fantastisch schrill-schräge Zwielicht Orchester, eine Konstanzer Band, die sich „an der Grenze zur musikalischen Blasphemie“ bewege, wie es in einer Vorbeschreibung des Stadttheaters heisst. Dabei würden die „zwei frechen Frontfrauen Ulrike Schökle und Susanne Jaeger mit ihren originellen Schilderungen des weiblichen Seelenwesens nicht nur Frauenherzen höher schlagen lassen“.




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