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10. August 2017 | Wann holt Anselm Zaz nach Konstanz?

Luftig und einladend: Das neue Bistro namens „Heinrich“

Konstanz (gro) Vor einer Woche ist noch gesäubert und gewienert worden am Karl-Steuer-Platz. Und schon ist das Bild von der eifrigen Putzkolonne Geschichte. Inzwischen zeigt sich, dass das historische Zentrum der Stadt einen französischen Akzent erhalten hat. Das „Heinrich“ am Ende der Zollernstrasse ist ein luftiges, lichtdurchflutetes Bistro mit Pariser Schick, das nun in der Wessenbergstrasse zum Verweilen einlädt. Die malerische Ecke mit dem tiefroten Haus der Tiergartenapotheke, dem Kiosk und der Apsis der Stefanskirche, garniert mit einem kleinen Brunnen, Terrassenplätzchen und mehreren Bäumchen ist jetzt ein Stückchen Quartier Latin in Konstanz.

Leckeres für den eiligen Gast

Wo zuletzt Textilien und Schuhe im einem „Strafraum“ gehandelt worden waren, werden nun kleine, aber feine Gerichte angeboten, Salate und Süppchen, hausgemachte Limos, frische Säfte und jede Menge andere Durstlöscher, Pikantes und Süsses, Drinks und Bagels, Arancini und verschiedene Teigtaschen (von der Maultasche bis hin zur mit Kartoffeln, Schmand und Zwiebelschmelz gefüllten Pirogge). Es ist ein Lokal auch für den eiligen Gast, der sich seine Lieblingsleckerbissen gerne selber an der Theke holt.

Ein Faible für extravagante Lampen

Die neue gastliche Stätte ist konzipiert und realisiert worden von Christoph Bauer („Raumwerk“). Ihm und Anselm Venedey ist es gelungen, ein hübsches Stückchen Altstadt noch schöner zu machen. Nach Einbruch der Dunkelheit hilft dabei auch die Innenbeleuchtung des Bistros, die nach der Sperrstunde von freundlich hell auf dunkelrot oder in leuchtendes Kobaltblau umschaltet. Venedey, der Gastronom, der sich mit der „Bar Wessenberg“ und seiner vor über vier Jahren eröffneten „Brasserie Ignaz“ einen Namen gemacht hat, hat ein Faible für schöne Lampen.

Wessenberg mit insgesamt sieben Vornamen

Dass das Bistro „Heinrich“ heisst, ist natürlich alles andere als ein Zufall. Heinrich ist einer der Vornamen des Freiherrn von Wessenberg, des Generalvikars und Bistumsverwesers im 19. Jahrhundert, der sich lange gegen die Auflösung der Erzdiözese Konstanz stemmte. Insgesamt hatte Wessenberg sieben Vornamen: Ignaz, Heinrich, Karl, Joseph, Thaddäus, Fidel und Dimas. „Ignaz“ und „Heinrich“ sind nun sozusagen verbraucht. Bleiben immer noch die restlichen fünf Namen. Mit anderen Worten: Anselm Venedey kann noch etliche weitere Lokale aufmachen.

Der Akzent an der richtigen Stelle

Ein französischer Anstrich - die Wessenbergstrasse ist eine gute Gegend dafür. Nicht weit vom neuen Bistro steht gut 50 Meter weiter südlich das Haus, in dem vor 230 Jahren Guillaume Henri Dufour geboren wurde. Der war zwar kein Franzose, sondern ein französisch sprechender Genfer, der auch in der französischen Armee diente. Dufour, Mitbegründer des Internationalen Roten Kreuzes, gilt als der „General, der die Schweiz rettete“, als sie Mitte des vorvergangenen Jahrhunderts von machtgierigen Nachbarn von Zerschlagung bedroht war. Und wenn schon ein bisschen Quartier Latin: Vielleicht gelingt es Anselm bei Gelegenheit sogar, die wunderbare Zaz (die bürgerlich Isabelle Geoffroy heisst) aus Paris für einen kurzen Gastauftritt ans Karl-Steuer-Plätzchen zu holen. Vorerst sollte wenigstens “La Pluie” (”Der Regen”), Zaz’ schönstes Lied, ab und zu sanft über Anselms Petit Quartier Latin aufsteigen. Bild: Frieder Schindele




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