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5. Oktober 2018 | Oktoberfest fast überstanden

Himmlische Ruhe nach 20 Tagen „Wahnsinn“

Konstanz (gro) Tiefes Durchatmen im östlichen Stadelhofen: Das deutsch-schweizerische Oktoberfest des Jahres 2018 ist vorbei, die seit Donnerstag laufenden Abbauarbeiten auf Klein Venedig kommen voran. Die 20 Tage des „Wahnsinns“ auf Klein Venedig sind jedenfalls überstanden. Am meisten freut man sich darüber im Bereich der Wiesenstrasse und der Raggenbassstrasse. Das Aufatmen reicht bis hinüber in die noble Seestrasse.

Auch der Oberbürgermeister schlüpft in bayerische Bundhosen

Auch wenn der spätsommerliche Aufmarsch von Dirndln und imitierten Lederhosen manchmal zu nerven droht: Mit spöttischen Anmerkungen ob der verirrten oberbayerischen Folklore sollte man sich tunlichst zurückhalten. Schnell wird als humorarmer Kritikaster abgetan, wer sich an der in badischen Breiten unpassenden Verkleidung stösst, die dazu gelegentlich mit irritierendem Dschinderrassabumm einher geht. Umso peinlicher, als sich Uli Burchardt selber in bayerische Beinkleider begab – um damit am 14. September, zum Auftakt der feuchtfröhlichen Festivität, als Konstanzer Stadtoberhaupt eine Delegation des Singener Gemeinderats willkommen zu heissen.

Feuchtfröhlich „wahnsinnige“ Erfolgsgeschichte

Das mit dem „Wahnsinn“ stammt übrigens aus der Münchener Hauszeitung, aus der „Süddeutschen“ und damit aus Deutschlands mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bester Tageszeitung. Die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnete das Münchener Original des so genannten Oktoberfests auf der Theresienwiese schon vor Jahren als einen täglichen „Wahnsinn“. Dass dieser Wahnsinn weltweit kopiert wird, der selbst in Peru alljährlich zu saufen gibt und das etwa auch in Blumenau (Brasilien), Santiago (Chile) oder New York, macht ihn nicht weniger wahnsinnig. Immerhin, seit gestern wird erst einmal aufgeräumt auf Klein Venedig.

Bild: www.frieder-schindele.eu




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2 Kommentare

  1. 1. Der Seppl soll in Bayern bleiben!

    Hat Konstanz so wenig selbst zu bieten, daß man mit bayrischer Tracht aufwartet und Kölsche Sauflieder gröhlt? Auch wenn überall auf der Welt Oktoberfeste nach bayrischem Vorbild gefeiert werden, muss man das in Konstanz doch nicht nachmachen. Es gibt viel Regionales, das man mit so einem Herbstfest feiern und verbinden könnte. Ein bisschen mehr Stolz auf die eigene Kultur, Geschichte, Brauchtum und Region wäre nicht verkehrt. Aber wen interessiert das schon, wenn man im Rausch einen Abend lang rumgröhlen kann.

  2. 2. Bruno Neidhart

    Was ein bayrisches Oktoberfest mit Konstanz und der Region zu tun haben soll, erschließt sich mir kulturell nur bedingt - oder gar nicht. Ein kleineres, regional-ländliches, badisch-ostschweizerisch inspiriertes Herbstfest/Erntedankfest tät’s auch. Interessant in diesem Zusammenhang, dass just dort, wo das oben als “Wahnsinn” bezeichnete Lederhosen/Dirndl-Event abging, eigentlich eine andere “Institution” Konstanz kulturell hätte beglücken können, war doch hier ein Konzertsaal, ein Kongresszentrum und ein Hotel geplant, also in etwa das, was nach dem sich abzeichnenden Desaster am Seerhein u.a. nun als kaufmännische Belebungsvariante (zu retten, was zu retten ist) nachdiskutiert wird: Das Hinzufügen von Hotel und Konzertsaal zu einem taumelnden solitären Objekt am falschen Ort. Späte Einsicht!

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