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28. August 2019 | Offener Brief an OB Uli Burchardt

Christel Thorbecke: „So nicht mit den Bürgern umgehen!“

Konstanz (gro) Christel Thorbeke ist enttäuscht: Auf ihren Vorschlag, den Katamaran-Kurs Konstanz-Friedrichshafen-Konstanz wegen der zeitweisen Sperrung der Bahnlinie zwischen Friedrichshefen und Lindau vorübergehend bis Lindau zu verlängern, sei strikt ablehnend reagiert worden. So sollte man mit Vorschlägen aus der Bürgerschaft nicht umgehen, findet Thorbecke. In einem Offenen Brief an Uli Burchardt legt sie die Gründe für ihren Unmut dar.

Der Ton macht die Musik, auch in der Verkehrspolitik

Sie habe eine „freundliche Mail“ an die Katamaran-Reederei geschrieben und unter anderem darauf hingewiesen, dass ein dritter Katamaran schliesslich gerade deshalb angeschafft worden sei, um in Notfällen zur Verfügung zu stehen. Es liege nahe, dieses Verkehrsmittel einzusetzen, wenn demnächst der Bundesbahnbschnitt zwischen Friedrichshafen und Lindau wegen längst fälliger Ausbauarbeiten (Elekrifizierung) drei Monate lang gesperrt bleiben müsse. Die Ablehnung ihres Vorschlags bekam Christel Thorbecke nicht als Antwort-Mail übermittelt, sondern via “Südkurier” serviert: in einem Artikel aus der Feder von Claudia Rindt, in dem Redereisprecher Sebastian Dix den allfälligen Einsatz eines Katamarans rundweg ablehnt. Dies sei wohl nicht die zu erwartende Art und Weise, mit der Bürgerschaft umzugehen, findet Thorbecke. Ihr Vorschlag sei im Ãœbrigen mit „teilweise absurden Argumenten“ zurückgewiesen worden, sagte die Grüne Kommunalpolitikerin..

Kritik an „festgefahrenen Argumenten“

Sie sei keineswegs davon ausgegangen, dass man ihren Vorschlag mit fliegenden Fahnen befolgen würde, sagte Thorbecke. Sie habe aber auch nicht mit derart „festgefahrenen Argumenten“ gerechnet, die „keinerlei Überdenken mehr zulassen“, erkärt Christel Thorbecke weiter. Sie wende sich „an Sie (den Oberbürgermeister) als Aufsichtsratvorsitzenden der Stadtwerke (die über 50 Prozent der Katamaran-Reederei herrschen) und als Oberbürgermeister dieser Stadt“, schreibt Christel Thorbecke in ihrem Offenen Brief. Schon das erste Argument der Katamaran-Reederei, die Schifffahrt habe keine Chancen, wenn für die gleiche Strecke Autostrecken vorhanden seien, sei „absurd“ Denn inzwischen wisse man, dass es einiger Anstrengungen in der Politik bedarf, um eben diesen Zustand zu verändern, was schon der bisherige Erfolg des Katamarans zeige.

Die Weigerung auch nur nachzudenken

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Im Übrigen befremde es sie sehr, wie man sich weigere, über einen Vorschlag auch nur nachzudenken. “Zumal auf der Strecke Friedrichshafen - Lindau in Kürze eine Notsituation herrschen wird, da die Konkurrenz auf Schienen drei Monate ausfallen wird!“ Der individuelle Verkehr, auch auf Nebenstrassen, werde „beträchtlich ansteigen, und wer nicht auf der Straße im Stau stehen und die Luft verpesten will“, komme häufig nur noch verspätet nach Lindau. Auf der anderen Seite, so schreibt Thorbecke an Uli Burchardt, hätten sich die Konstanzer Gemeinderäte bekanntlich einhellig dazu bekannt, über mögliche klimaverbessernde Maßnahmen nachzudenken und entsprechenden Vorschlägen offen gegenüber zu stehen.



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