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21. Dezember 2019 | Gedanken in der längsten Nacht

Ab sofort geht’s aufwärts!

Konstanz (gro) Es ist überstanden, ab sofort ist Schluss mit immer kürzeren Tagen, ab sofort geht‘s den Nächten und der verspäteten Morgendämmerung an den Kragen: Beide, Tage und Dämmerungen, werden jetzt ein halbes Jahr lang, Tag für Tag und morgens wie abends, immer kürzer (bis sich um den 21. Juni herum die Nächte nach und nach mit zunehmendem Nachdruck erneut ins Zeug legen). „Fertig macht“ morgen Sonntag der Weihnachtsmarkt, heute schon die Münsterbar, die noch einmal ihr Bestes an Glühgetränken, Senf und gebratenen Würsten gibt. Sonntag ist dort zwar geschlossen, doch spätestens zu der vom Stadtmarketing kuratierten Sonderschau mit Laserlicht an Silvester sollte man sich dort wenigstens mit einigen guten Tröpfchen trösten lassen dürfen. .

Kein Schneefall in Bethlehem

Trost wäre von vorne herein nötig. Denn die Wende, die Sonnwendfeier der Germanen, der die weltweite Terminierung des Weihnachtsfestes zu verdanken ist, wird in unseren Breiten besonders eindrucksvoll begangen, obwohl es am tatsächlichen Geburtsort des Christkindes, im palästinensischen Bethlehem, kaum jemals schneit. Vielmehr haben fliegende Kampfverbände nicht weit von dort, im Ursprungsland der Christenheit, zu dem weite Teile Syriens zählen, jüngst mehrere hundert Bombenangriffe gegen die vermutet unbotmässige Bevölkerung im Nordwesten des Landes geflogen, hunderte Menschen umgebracht und Zehntausende in die Flucht getrieben: In den Tagen der guten alten germanischen Sonnwendfeier.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Das Grauen im Nahen Osten wird komplettiert durch abstossende Debatten im New Yorker UN-Sicherheitsrat, die Hilfslieferungen an die Not leidenden Menschen in den Kriegsgebieten verhindern, zuletzt durch so genannte Vetos von Russland und China. So gesehen kann es nur heissen: Von Weihnachten keine Spur! Diese Sicht auf die Welt, die ja durch die so genannte Globalisierung Jeder und Jedem zugemutet wird, sollte die bevorstehenden Festtage nicht verdunkeln. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, heisst eine sattsam bekannte Redensart. Wir sollten nach Kräften dafür sorgen, dass das keine Redensart bleibt, sondern tatsächlich stimmen darf. Schliesslich ist demnächst, wie gesagt und allgemein gewusst: Weihnachten, das Fest der Liebe, das Fest all derer, die guten Willens sind. und sich deshalb nicht zu fürchten brauchen. Heisst es jedenfalls in der Bibel, im Buch, in dem sich Gott offenbart …

Bild: Frieder Schindele



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3 Kommentare

  1. 1. Anselm Venedey

    Lieber Erich Gropper,
    die Münsterbar lässt sich nicht so leicht unterkriegen!
    Sie ist am 23.12. geöffnet und auch an Silvester kann man das Laserfeuerwerk zum Jahresanfang mit Winzerglühwein und Currywurst geniessen.
    Den Erlös der Münsterbar erhält dieses Jahr das Konstanzer Frauenhaus.

  2. 2. Erich Gropper

    Lieber Anselm Venedey,

    es gibt also doch noch gute Nachrichten. Danke! Werde die Gelegenheiten nutzen und mich vorm Münster endgültig positiv einstimmen lassen auf die Feiertage und den Jahreswechsel.

  3. 3. Thomas Troendlin

    Hallo Herr Gropper,

    die Annahme dass am 21.12, der späteste Sonnenaufgang und der früheste Sonnenuntergang stattfände ist weit verbreitet aber totzdem falsch.
    Tatsächlich ist es “nur” der kürzeste Tag.

    Der Sonnenuntergang verspätet sich schon ab 12.12. wieder und der Sonnenaufgang verfrüht sich erst ab ca. Ende Dezember. Der Grund dafür ist die relativ komplizierte Zeitgleichung, genauer die Überlagerung verschiedener Effekte wie, die Elliptische Bahn der Erde die darauf zurückzuführende Veränderung der Bahngeschwindigkeit und die geneigte Achse. Einstiegsartikel in der Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitgleichung.

    mfg

    Thomas Troendlin

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