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11. Mai 2022 | Uli Burchardt in Fontainebleau

„Freundschaft und Kraft: Die europäische Aufgabe“

Konstanz/Fontainebleau (gro) Während In Moskau noch für eine weitere pompöse Waffenschau geprobt wurde, hat man sich in Fontainebleau bei Paris vor dem Mahnmal für die Toten der Weltkriege zum trauernden Gedenken getroffen. Ganz vorne Frederic Valletoux und Uli Burchardt (unser Bild), die Stadtoberhäupter von Fontainebleau und Konstanz, Vertreter der einstigen Erzfeinde Frankreich und Deutschland, die längst zu Freunden geworden sind. Und während Wladimir Putin noch an seiner Rede feilte, mit der er den Sieg der Alliierten vor 77 Jahren über Nazi-Deutschland als stupide Begründung für den russischen Überfall auf die Ukraine am Sonntag missbrauchen sollte, beschwor Burchardt das, worauf es in Wirklichkeit ankommt: Auf die „Freundschaft und Kraft ihrer Beziehungen“, gerade für Deutschland und Frankreich, für den Aufbau und den Frieden in Europa.

Vor dem „Monument aux Morts“

Burchardt war eingeladen worden, bei der diesjährigen Gedenkfeier in Fontainebleau zum 77. Jahrestags des Sieges der Alliierten über Nazi-Deutschland vor dem „Monument aux Morts“ zu sprechen, einer Feier, an der auch Veteranen des Zweiten Weltkriegs teilnahmen. „Diese Einladung“, sagte der Oberbürgermeister, „ist eine große Geste und sie bedeutet mir viel. Sie zeigt, dass die Freundschaft zwischen unseren Städten gefestigt und herzlich ist. Das ist auch ein Dank und ein Ansporn an alle, die sich in Konstanz für unsere besondere Städtepartnerschaft in den 62 Jahren ihres Bestehens engagiert haben und sich heute dafür engagieren“.

Solche Erfahrungen „nie mehr vergessen“

Ein solches Engagement sei „heute vielleicht wichtiger, als es je zuvor gewesen ist“, sagte Burchardt. Auch persönlich habe ihn die Veranstaltung „sehr bewegt“: Die Erfahrung, zusammen mit Menschen, die in diesem Krieg auf der französischen Seite noch als Soldaten gedient haben, vor dem Mahnmal für die Opfer von Gräueltaten der Wehrmacht zu stehen, werde er „nie mehr vergessen.“

Die Verantwortung von Frankreich und Deutschland

Burchardt betonte bei seinem Auftritt am Samstag „die besondere Verantwortung von Frankreich und Deutschland“. Für viele von uns sei gelebte Freundschaft mit Partnern in Europa eine Selbstverständlichkeit geworden und man könne mit Stolz auf die Europäische Union als die größte Gemeinschaft demokratischer Länder blicken. Nun erlebe man mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine einen Tiefpunkt der europäischen Geschichte. Vor diesem Hintergrund wünsche er sich, dass die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen Frankreich und Deutschland noch enger werde als bisher.

„Zusammenarbeit in allen Bereichen stärken“

Auch Frédéric Valletoux betonte die Zukunft der europäischen Idee: „Frieden und Zukunft unseres Landes hängen heute von der Europäischen Union ab. Es ist unerlässlich, die europäische Zusammenarbeit in allen Bereichen zu stärken. Gemeinsam werden wir stärker sein, gemeinsam werden wir unsere Fähigkeit steigern, unsere Interessen durchzusetzen und gemeinsam werden wir den Frieden auf dem alten Kontinent triumphieren lassen.“

Workshop und gemeinsames Musizieren

Neben OB Burchardt waren Musiker und Musikerinnen der Musikschule Konstanz sowie Gemeinderatsmitglieder und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Konstanzer Verwaltung in Fontainebleau. Auf dem Programm standen am Montag ein Workshop mit Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung aus der französischen Partnerstadt sowie am Montagabend ein Konzert des Orchestre Philharmonique du Pays de Fontainebleau unter Mitwirkung von Mitgliedern der Musikschule.



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