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16. November 2022 | Die Frage nach erfahrenen Haushältern

Konstanz – eine Kommune, die ihre Chancen nicht sieht?

Konstanz (gro) „In einem beispiellosen Akt“, schreibt Redakteur Hans-Jörg Rau im „Südkurier“, „wollen die Konstanzer Sportler gegen die geplante Kürzung städtischer Zuschüsse demonstrieren“, und zwar heute Mittwoch, unmittelbar vor den Beratungen des gemeinderätlichen Sportausschusses, dessen Sitzung um 15.30 Uhr im Restaurant „Terracotta“ in der Luisenstraße unterhalb des Klinikums beginnt. Die Verwaltung hat vor, wegen der aktuellen finanziellen Notlage aus dem Sport-Etat im Lauf der kommenden Jahre 300.000 Euro zu streichen. Damit würde, so die Sportverbände, die Hälfte der städtischen Jugendförderung wegfallen.

Nötig wäre ein Controlling erfahrener Haushälter

Nicht nur im Sport, sondern auch in anderen kommunalen Bereichen macht sich in Konstanz die Befürchtung breit: Die Leitung der mit 83.000 Seelen grössten Bodensee-Kommune ist heillos überfordert und hat anscheinend die Kontrolle über ihre finanzielle Verfassung verloren. Umso nötiger wäre jetzt ein Controlling durch einschlägig erfahrene Haushälter.

Bizarre Versuche des Sparens

Rund 15 Millionen Euro will die Stadtverwaltung Konstanz künftig einsparen – pro Jahr: 9 Millionen an Ausgaben, 6 Millionen durch mehr Einnahmen. Ausgerechnet eine Pferdesteuer etwa soll dazu beitragen, auch der sparsamere Umgang mit Klo- und Kopierpapier. Das und ähnliche Ergänzungen wirken hilflos. Und Einsparungen im Bereich Kultur sind ausgesprochen gefährlich. Als ältestes durchgehend bespieltes Theater Deutschlands mit eigenem Ensemble ist Konstanz schliesslich eine einzigartige, kaum zu überschätzende kulturelle Institution. Die sollte man keinesfalls beeinträchtigen, sondern nach Kräften fördern, wenn man ihr und der Stadt Gutes tun möchte. Das gilt genau so für die famose Bodensee-Philharmonie. Und es wirkt nah und fern geradezu bizarr, wenn zum angeblichen Wohl der Kommune ausgerechnet daran „gespart“ werden soll.

Eine des besten jungen Universitäten

Die wunderschöne Stadt Konstanz, so finden das jedenfalls viele Bürgerinnen und Bürger, sollte angesichts ihrer konfliktbefrachteten Notlage besser eine Willkommensoffensive starten, ihre Vorzüge weitum klar machen und mit einer aufgeschlossenen Verwaltung samt einem kreativen Stadtmarketing und einem innovativ gestimmtem Gemeinderat herzlich einladen, in dieser Stadt nachhaltig Fuss zu fassen. Mit einer der besten jungen Universitäten Deutschlands und interessanten Resten von Technologie-Genies, die einst der NASA halfen, den Mond zu erobern, dürften sich in der grössten Stadt am Bodensee immer wieder hoffnungsträchtige Unternehmensziele eröffnen.



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