
30.06.2005 | Seelounge auf Klein Venedig

Dario hart an der Grenze
Konstanz/Kreuzlingen (gro) Während nun auf der deutschen Seite von Klein Venedig das 11. Konstanzer Zeltfestival mächtig anhebt, eröffnet unmittelbar nebenan, auf dem schweizerischen Sektor, ein schmuckes kleines Etablissement namens Seelounge: Der Kreuzlinger Szenegastronom ("Metropol") und weitbekannte DJ Dario "Butterfly" Fimiani (links) hat seine Sealounge, die in den vergangenen Sommern im Seepark zu finden war, diesmal hart an die Grenze gesetzt. Morgen Donnerstag ist die offizielle Eröffnung.

Dass die Eröffnung fast auf den Tag genau mit dem Beginn des Zeltfestivals stattfindet, ist zwar Zufall. Doch Dario setzt, wie seine aktuelle Anordnung zeigt, verstärkt auf deutsche Gäste. Was die Lautstärke angeht, wird die Sealounge in den ersten zehn Tagen ihres neuen Daseins mühelos hinter dem Phonstärken des nebenan tobenden Festivals zurückbleiben.
Dann wird's interessant
Doch nach dem 10.Juli, dem letzten Tag des Zeltfestivals, wird's erst richtig interessant. Im Interesse der Rechtssicherheit würde es sich für beamtete Konstanzer Ordnungshüter eventuell sogar lohnen, die Lärmentwicklung der Sealounge genau zu messen und zu verbuchen. Denn es war Darios Sommeretablissement, das im vergangenen Jahr besonders sensible Ohren in der Nähe der Konstanzer Seestraße gelegentlich störte
Nichts Besonderes, sollte man meinen. Doch das Peinliche dabei war, dass die zu laut empfundene Musik Donath Heppelers "Boot" unter die Planken geschoben wurde. Dies wiederum veranlasste die Ordnungsbehörden der Konstanzer Stadtverwaltung, dem Tanzschiff die gewohnte (und überlebenswichtige) Sperrzeitverkürzung abzusprechen. Doch glücklicherweise kann die Stadt in diesem Falle nur eine Empfehlung machen. Das letzte Wort hat hier das Landratsamt als Wasserrechtsbehörde.
Rechtliches Gehör geschenkt
Bei der Kreisverwaltung schenkte man Heppeler rechtliches Gehör, prüfte genauer und sicherte dem Tanzschiff, der traditionsreichen Kult-Disco im Stadtinneren, die Existenz. Auf diese Weise sorgten Frank Hämmerle und seine Mitarbeiter nebenher für städtische Einnahmen. Denn das "Boot" gehört den Bodenseeschiffsbetrieben, die im Eigentum der Stadtwerke sind, welche wiederum der Stadt Konstanz gehören. Und schließlich sind es die Schiffbetriebe, die die Pacht für das Tanzschiff kassieren.
Jubelschreie für Pizza-Kunst
Dario Fimiani ist überzeugt, dass von seiner Seelounge dieses Jahr kaum Lärmbelästigungen ausgehen. Schon der Name sage, womit zu rechnen sei: mit gepflegter Clubmusik zu gepflegtem Essen am Ufer des Sees. Hin und wieder könne es zwar wegen einer Party etwas lauter zugehen. Doch am lautesten zu hören sein würden wohl die Jubelschreie begeisterter Gäste, wenn Studenten der Zürcher Pizza-Akademie in der Seelounge ihre Künste vorführten.
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