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04.07.2005 | Altstadtring bleibt unverändert

Fast flächendeckend Tempo 30
Konstanz (gro) Tempo 30 ist im Konstanzer Stadtgebiet fast flächendeckend eingeführt. Wie aus einer Vorlage der Stadtverwaltung hervorgeht, gilt mittlerweile auf 95 Prozent aller Straßen Tempo 30 oder weniger, wie zum Beispiel auf so genannten Spielstraßen. Die Freie Grüne Liste (FGL) wünscht sich trotzdem weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen. In einem Antrag forderte die FGL, auf dem Ring um die Altstadt Tempo 40 einzuführen. Anlass ist die jüngste Diskussion um die Feinstaubbelastung. Die FGL stößt mit ihrer Forderung auf die Ablehnung der Fachbehörden: Auf dem Altstadtring beibtÕs bei Tempo 50.

Deshalb handelt es sich bei der Vorlage für die nächste Sitzung des Technischen und Umweltausschusses auch nicht um eine Empfehlung oder einen Beschlussvorschlag, sondern nur um eine Information zu dem FGL-Antrag, der am 8. Mai dieses Jahres eingebracht worden war. In der Antwort der Verwaltung wird klar gestellt, dass es sich beim Altstadtring (mit Rheinsteig, Unterer und Oberer Laube, Bodanstraße, Bahnhofplatz und Konzilstraße) um eine Straßenfolge mit "enormer Verkehrsbedeutung" handelt, um "wesentliche Hauptverkehrsstraßen", die dem "innerörtlichen Verbindungsverkehr" dienen.
Der Altstadtring, so gibt die Verwaltung zu bedenken, werde an den verkehrsärmsten Stellen täglich von mindestens 9500, an den verkehrsreichsten Abschnitten von etwa 20.000 Fahrzeugen befahren. Tempo 40 verbiete sich schon deswegen, weil dadurch der mithilfe eines zentralen Verkehrsrechners und einer ausgeklügelten Ampelsteuerung optimierte Verkehrsfluss beeinträchtigt würde.
Auch die Polizeidirektion lehnt Tempo 40 auf dem Altstadtring ab. Paul Brühl vom Sachbereich Verkehr legt eine Analyse der Verkehrsunfälle vor, die vier Jahre umfasst (2001 bis 2004). Danach war lediglich in 18 (oder 6,8 Prozent) von insgesamt 263 Verkehrsunfällen "nicht angepasste Geschwindigkeit" die Ursache der Unfälle. Nur in einem einzigen Fall (in vier Jahren!) galt dies für eine Karambolage auf der Bodanstraße. Genau gleich niedrig ist die Zahl der Unfälle, die sich an en Stellen ereigneten, wo der Altstadtring von Fußgängern und Radfahrern gequert wird.
Die Auswertung der Verkehrsunfälle lasse keine "besondere Gefahrenlage" erkennen, heißt es seitens der Polizeidirektion. Tempo 40 sei deswegen nicht zu rechtfertigen, umso weniger, als die fraglichen Straßen "eine hohe Verbindungsfunktionsfunktion" hätten.
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