18.07.2005 | Andreas Hoffmann beruhigt

SWR will am Bodensee nicht weiter abbauen

Konstanz (gro) Der Südwestrundfunk (SWR) werde seine Präsenz am Bodensee nicht weiter ausdünnen. Dies geht aus einer Erklärung des CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Hoffmann hervor. Hoffmann reagiert damit auf kritische Nachfragen von Oberbürgermeister Horst Frank (Grüne), der Befürchtungen äußerte, Konstanz und der Bodensee könnten in eine Art Funkschatten geraten.

Ähnliche Bedenken hat Hoffmanns Partei- und Parlamentskollege Ulrich Müller aus Ravensburg. Der frühere Verkehrsminister des Landes warnt vor einer Benachteiligung der Region Bodensee-Oberschwaben. Hintergrund für die Sorgen sind Sparpläne beim SWR. Davon, sie hieß es, sei auch das so genannte Bodenseeradio (SWR 4), das im Vergleich zu den anderen 7 Regionalprogrammen künftig schlechter wegkomme.

SWR 4 genieße mit seinen Nachrichten aus Städten und Gemeinden der näheren Heimat "in unserer Region große Beliebtheit", schrieb Horst Frank vergangenen Monat an Willi Steul, den Stuttgarter Landessendedirektor. Eine "einseitige Benachteiligung des Bodenseeradios gegenüber anderen Regionalprogrammen könnte nicht akzeptiert werden", betonte Frank.

Die Warnung ist nicht nur plausibel im Hinblick auf die Sparpläne des Senders, sondern auch im Rückblick auf die Entwicklung in Konstanzer, wo vor wenigen Jahren das in Jahrzehnten gewachsene Studio in der Hebelstraße 7 zugunsten eines neuen Zentralstudios in Friedrichshafen aufgegeben wurde. Konstanz muss seither mit einem kleinen Regionalbüro auskommen. Es hat nur eine kleine technische Ausstattung, und die Redakteure müssen zur Bearbeitung ihrer Beiträge regelmäßig nach Friedrichshafen reisen.

Andreas Hoffmann kann zwar keine Besserung der Situation in Aussicht stellen. Er versichert jedoch, und zwar in Absprache mit dem Südwestrundfunk, dass ein weiterer Abbau nicht anstehe. Auch das Programm werde nicht ausgedünnt, heißt es in dem Bescheid von Andreas Hoffmann. Auch am Personal werde nicht gerührt.

Noch ist das Sparprojekt nicht verwirklicht. Ob sich der "Griff in die Region", wie es Ulrich Müller drastisch formuliert, tatsächlich abwenden lässt, bleibt abzuwarten. Es geht dabei nicht nur um die Quantität der Sendezeiten, sondern auch um die Sendeplätze. Ex-Minister Müller hat angeregt, vor einer Programmrevision mit veränderten Sendezeiten auf jeden Fall das Gespräch mit den Landräten der Regionen in Oberschwaben und am Bodensee zu suchen.

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