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![]() 25.07.2005 | Zum Glück steigende Ölpreise ![]() Motor streikt in Biogasanlage
Noch in den Kinderschuhen Solche Nachrichten sind Wasser auf die Mühlen von Energieproduzenten, die nicht aufs Öl setzen und damit auch für Betreiber von Biogasanlagen. Die in Konstanz angewandte Technologie, bei der nicht etwa Gülle eingesetzt wird, sondern bei der Pflanzen und Essensreste vergoren werden, steckt noch in den Kinderschuhen. Bei stark steigenden Energiepreisen könnte das Verfahren jedoch die Landwirtschaft in nicht allzu ferner Zeit umkrempeln und den Bauer zu einem wichtigen Energielieferanten machen. Bis jetzt allerdings ist die Konstanzer Biogas GmbH & Co. KG, an der die Stadtwerke 51 Prozent halten, kein Geschäft, sondern ein vom Land gefördertes, verlustreiches Zukunftsprojekt, an dem sich auch Privatfirmen beteiligen. So die Bio-System GmbH, die die Anlage baute, mit 39 Prozent sowie die Fruchthof Konstanz GmbH und die Reichenauer Gemüse-Vertriebs-GmbH mit jeweils 5 Prozent. Ausschließlich aus der Region Für den Betrieb verwendet werden ausschließlich Bioabfälle aus der Region: Grasschnitt, Abfallfett aus der Gastronomie sowie Abfälle aus der Landwirtschaft und aus der Lebensmittelverarbeitung. Wenn die Anlage läuft, verarbeitet sie im Jahr etwa 4000 Tonnen organische Reststoffe zu 800 Tonnen hochwertigem Kompost und 800.000 Kilowattstunden elektrischer Leistung. Das wird dadurch erreicht, dass das bei der Vergärung entstehende Gas einen Verbrennungsmotor antreibt, der elektrischen Strom erzeugt. Der Strom wird ins Netz der Stadtwerke eingespeist. Typisch für ein Pilotprojekt ist, dass das Finanzierungskonzept häufig überarbeitet werden muss. Bei der Biogas ist das nicht anders. Im Rumpfgeschäftsjahr 2001, als die Anlage gebaut wurde, seien 20.000 Euro Verlust ausgewiesen worden, wie die Gesellschaft im Internet (www.biogas-konstanz.de) informiert. Nur wenn die Preise steigen Der Verlust stieg 2002, als die Anlage langsamer hochgefahren wurde als geplant, auf 100.000 Euro und 2002, als ein Lieferant absprang, wurden erneut 100.000 Euro Verlust bilanziert. Wegen erster Reparaturen gab es auch 2004 Rote Zahlen, und nun, da erstmals mit einer "schwarzen Null" gerechnet wurde, streikt der Gasmotor. Damit ist es fraglich, ob die Jahresergebnisse, wie angekündigt, bis 2012 kontinuierlich so steigen, dass die Anfangsverluste kompensiert und ab 2016 die Kredite abbezahlt sind. Es könnte allerdings durchaus doch noch klappen: wenn sich die Energiepreise (siehe oben) massiv erhöhen lassen. |
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