21.08.2005 | Ein Prozent Behinderte

Katamaran erwartet den 100.000. Fahrgast

Konstanz/ Friedrichshafen (gro) Steigende Fahrgastzahlen bei der Katamaranlinie Konstanz-Friedrichshafen: Schon zu Beginn der kommenden Woche wird der 100.000. Fahrgast erwartet. Zur Zeit benützen täglich bis zu 3.500 Touristen und Pendler die beiden hochmodernen Schiffe, die seit 6. Juli im Stundentakt zwischen den beiden größten Städten am Bodensee verkehren. Etwa 1 Prozent (bis zu 35 Personen am Tag) sind Behinderte, die kostenlos mit dem Katamaran über den See schippern dürfen. Pro Tag werden etwa 200 bis 350 Fahrräder befördert.

Angesichts solcher Zahlen herrscht bei der Katamaran-Reederei Optimismus. Sebastian Dix, der Sprecher des seeübergreifenden Unternehmens, ist mehr denn je überzeugt davon, dass es gelingen wird, übers Jahr hinweg ein durchschnittliches Fahrgastaufkommen von 1.200 Personen pro Tag zu erreichen. So viele Menschen mindestens müssen die Katamaran-Linie nutzen, damit sie nach drei Jahren Schwarze Zahlen schreiben kann.

Schon nach sieben Wochen

Wann genau die Zahl 100.000 erreicht wird, steht noch nicht fest. Bei einigermaßen gutem Wetter im Laufe des Montags, sonst am Dienstag, dem 23. August. Dann sind gerade mal sieben Wochen um, seit mit den Katamaranen Constanze und Fridolin der Linienverkehr zwischen Konstanz und Friedrichshafen eröffnet wurde. Die neuesten Zahlen zeigen, dass der Zuspruch, sicherlich auch dank der Feriensaison, ansteigt. Nach drei Wochen waren es 30.000, nach vier Wochen knapp 50.000 und nun, nach weiteren drei Wochen, sind es schon 100.000 Fahrg&auuml;ste.

Behinderte kostenlos

Weil die neue Schiffsverbindung zum Netz des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gehört, dürfen Behinderte die Katamarane kostenlos benutzen. Skeptiker äußerten bereits die Befürchtung, dass die Katamaran-Reederei damit ihre Fahrgastzahlen kosmetisch aufwerte. Eine solche Sicht der Dinge verwies Sebastian Dix ins Reich der Fabel. Die Zahl der Behinderten unter den Fahrgästen bewege sich im üblichen Rahmen, in der gleichen Größenordnung wie im gesamten ÖPNV.

Skepsis ist nichts Neues

Skepsis ist Dix nicht fremd. Er erinnert sich noch gut an die Anfänge der Bodensee-Oberschwabenbahn (BOB), die als flotter Nahverkehrszug das Angebot der Bahn AG zwischen Friedrichshafen, Ravensburg und Aulendorf ergänzt. Damals, als sie 1993 als erste Privatbahn auf dem Netz der Deutschen Bundesbahn startete, hätten viele Skeptiker abgewinkt: Die kalkulatorisch notwendigen 1.500 Fahrgäste pro Tag werde man nie und nimmer erreichen. Heute sind es pro Tag (im Durchschnitt) über 4.000 Menschen, die die BOB benutzen, und das ursprüngliche Angebot musste inzwischen erheblich ausgeweitet werden.

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