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12. Januar 2008 | Der Chef sorgt selber für Öffentlichkeit

Außenwerbung Schwarz kontert mit Fakten und Zahlen

Konstanz (gro) 25 Seiten, gespickt mit Zahlen und Fakten – Christoph Schwarz sorgt höchstpersönlich für die öffentliche Präsentation seines Betriebs, den er zusammen mit seinem Vater Eberhard längst zu einem Konstanzer Vorzeigeunternehmen entwickelt hat. Die umfangreiche Darlegung, die an alle Fraktionen des Gemeinderats versandt worden sein dürfte, ist ein Konterschlag. Er richtet sich gegen die Unterstellung, die Firma Schwarz Außenwerbung nütze ihre „Monopolstellung“ auf dem Großplakatemarkt, um in Konstanz mit Hilfe der Stadtverwaltung besonders günstig werben zu können.

Die Stadt könnte angeblich mehr einnehmen

Gestützt auf kritische Äußerungen eines neuerdings in Konstanz ansäßigen Werbeberaters hatte die SPD gefordert, die Verträge mit der Firma Schwarz Außenwerbung GmbH öffentlich zu machen und überprüfen zu lassen. Zum Hintergrund dieser Forderung: Die Firma Schwarz nutzt die meisten Buswartehäuschen, etliche Litfasssäulen und auch einige Plakatständer für ihre (Werbe-)Zwecke. Die damit verbundene Unterstellung: Die Stadt Konstanz könne schätzungsweise bis zu 750.000 Euro pro Jahr einnehmen, wenn sie die entsprechenden Werbeflächen ausschreibe.

Die Unterstellung hat Schönheitsfehler

Ein erster Schönheitsfehler dieser Unterstellung ist, dass jener Werbeberater der SPD-Fraktion einige Buswartehäuschen als Negativbeispiele untergejubelt hat, die von der Schwarz Außenwerbung weder gepachtet sind noch betreut werden. Zweiter Schönheitsfehler: Das unterstellte Monopol trifft auch auf die Großplakatwände nicht zu. Denn hier tummeln sich auf Konstanzer Privatgrundstücken mindestens vier bundesweit engagierte Anbieter.

Komplexes Geschäftsfeld

Außerdem handelt es sich offenbar um ein recht komplexes Geschäftsfeld, das durch eine Ausschreibung kaum in den alles kontrollierenden Griff zu bekommen ist. Auch das geht aus den Darlegungen von Christoph Schwarz unschwer hervor. Denn schließlich kommt es bei den Verträgen mit der Stadt (oder den Stadtwerken) logischerweise darauf an, welche Qualität gewünscht werde. Bei sehr teuren Buswartehäuschen fällt die Lizenzgebühr an die Stadt niedriger aus als bei Billigbauten. All das wird ausgehandelt.

88 Buswartehäuschen unter Vertrag

Zur Zeit stehen entlang er Buslinien 88 Standart-Wartehäuschen, die von der Firma Schwarz Außenwerbung auf eigene Kosten errichtet wurden. Die Firma wartet sie auch und tauscht nach Beschädigungen Scheiben oder andere Teile sofort aus. Im Gegenzug kann Schwarz Außenwerbung die Wartehallen als Werbeflächen nutzen – muß dafür aber an die Stadt eine Konzessionsgebühr zahlen.

Investitionen in Höhe von über 400.000 Euro

In vier „Sondermodelle“ am Zähringerplatz und am Sternenplatz wurden und werden laut Christoph Schwarz von der Schwarz Außenwerbung rund 300.000 Euro investiert. Hinzu kommt im Laufe dieses Jahres eine moderne Toilettenanlage im Hafen, für die zusätzlich 110.000 Euro ausgegeben werden. Auch Vertragslaufzeiten werden vom Chef des Unternehmens bereitwillig dargelegt. Sie dauern, inclusive Optionen, zum Teil bis 2020. An Lizenzgebühren kann die Stadt dieses Jahr 110.000 Euro erwarten; an die Stadtwerke fließen weitere 170.000 Euro.

Über 22 Millionen Euro Umsatz

Schließlich dürfte ein weiterer Gesichtspunkt zu denken geben: Die Firma Schwarz Außenwerbung GmbH, inzwischen eine Gruppe aus fünf Einzelunternehmen, die 2006 zusammen über 22 Millionen Umsatz machten, ist mit einem Eigenkapital von knapp 1,4 Millionen Euro ein gesundes Unternehmen. In Konstanz fehlt es an attraktiven Werbeflächen und an der Nachfrage nach modernen aber teuren Werbeanlagen.

Ein neues Verwaltungsgebäude für 8 Millionen Euro

Während andere Firmen abwandern, investiert dieses Unternehmen in Konstanz. Für 8 Millionen Euro wird im Laufe dieses Jahres an der Max-Stromeyer-Straße ein neues Verwaltungsgebäude mit einem Werbepark, mit Schauräumen, entstehen. Gleichzeitig soll Die Zahl der Beschäftigten in Konstanz um 30 Personen erhöht werden. Zur Zeit beschäftigt das Unternehmen 40 feste Mitarbeiter, es arbeitet mit 95 Subunternehmen zusammen und hat bundesweit nicht weniger als knapp 20.000 Werbestandorte zu bedienen.

Ein bundesweit führendes Unternehmen

Mit 10,2 Prozent Marktanteil gehört die Schwarz Außenwerbung GmbH, die 1932 in Konstanz gegründet und unmittelbar nach Kriegsende neu aufgebaut wurde, zu den führenden deutschen Unternehmen seiner Branche, wo es mittlerweile den 5. Rang einnimmt. Niederlassungen der Konstanzer Firma gibt es in Saarbrücken, Hamburg, Offenbach, Leipzig und in Pulheim bei Köln. In Konstanz, auch darauf weist Christoph Schwarz in seinem Dossier hin, werden gerade einmal 2,35 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt, aber pro Jahr immerhin fast 600.00 Euro (einst 1,2 Millionen Mark) an Gewerbesteuer entrichtet.

Foto: Frieder Schindele | TMW



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