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24. Januar 2010 | „Affengalerie“ des Salemer Affenberges unterm Hammer

Wie Carlo Karrenbauer auf die Affen gekommen ist

Konstanz (wak) Das Auktionshaus Karrenbauer ist auf den Affen gekommen. Am 6. Februar werden bei einer Auktion mehr als 300 Affendarstellungen aus aller Welt versteigert. Die Objekte, die „Affengalerie“ des Salemer Affenberges hatte in 29 Jahren der ehemalige Direktor Dr. Walter Angst zusammengetragen. Jetzt kommen sie unter den Hammer. Nach Auskunft des Auktionshauses war die Galerie einzigartig in Europa und wurde über Jahre hinweg von Hundertausenden von Besuchern bewundert.

Affen aus aller Welt

Das Auktionshaus listet auf seiner Homepage schon einmal genau auf, was Affenfreunde am 6. Februar ersteigern können. „Es sind mehr als 300 Affendarstellungen aus aller Welt..Einzelaffen aber auch zahlreiche 3-Affengruppen aus Europa, Asien, Afrika und Südamerika, dazu Wajang-Figuren, exotische Schattenspielfiguren, graphische Darstellungen und vieles mehr“, heißt es da.

Europaweit die grüsste Sammlung

„Oberaffengeil….“, brach es aus dem Dreizehnjährigen heraus, als er zum ersten Mal die mehr als 300 Affenfiguren und –darstellungen sah, die im Auktionshaus Karrenbauer in Konstanz derzeit für die kommene Auktion bearbeitet werden, berichtet Carlo Karrenbauer. Die Privatsammlung von Dr. Walter Angst, dem ehemaligen Direktor des Affenberges in Salem und waren dort in den vergangenen 25 Jahren ausgestellt. Es soll angeblich sogar „die europaweit größte Affensammlung“ sein. Zumindest behauptet das der Prospekt des Affenberges.

Äffchen aus Porzellan und Stock mit Affenkopf

Dafür sind die Limite nach Auskunft des Konstanzer Auktionshauses sehr vorsichtig angesetzt, geradezu niedrig, wenn sie nicht bei der Auktion eine „affenartige“ Steigerung erleben. Es sei  wirklich imponierend, die ungeheuere Vielzahl der Affenfiguren – von hochkünstlerisch bis trivial -  zu besichtigen. Zu entdecken gibt es in der Sammlung: einen europäischen Teil mit Porzellanfiguren bekannter Manufakturen, wie etwa die Affenkapelle, künstlerisch gestaltete Bronzen wie die Affenkinder des Düsseldorfer Künstlers Fritz Bernuth oder Darstellungen in Ton und etlichen anderen Materialien. „Hochinteressant etwa eine Kühlerfigur aus den 20er Jahren oder ein Spazierstock mit Affenkopfgriff“, so das Auktionshaus. „Aber da gibt es auch zahlreiches Spielzeug wie den Affen mit den blechernen ständig scheppernden Becken, da finden sich Reisemitbringsel von Gibraltar, englische ‚red rose tea- animals und zahllose andere Skurrilitäten.“

Schon Azteken kannten Affendarstellungen

Affendarstellungen sind tatsächlich in aller Welt beliebt, die Japaner verzieren damit ihre Netsuke und Okimonos, häufig zusammen mit einer Schildkröte die Afrikaner schnitzen sie aus dem einheimischen Holz und selbst die frühen Olmeken und Azteken kannten schon Affendarstellungen wie Ausgrabungsstücke in der Sammlung beweisen, heißt es bei Karrenbauer. Ein nicht geringer Teil der Objekte stamme aus Bali/Indonesien, etwa die welt-bekannten Wayangfiguren, ausgestanzte bemalte und bewegliche Schattenspielgestalten aus Leder, die wayang golek oder die wayang kulit – die Stabfiguren mit langen Röcken. Sie stellen den Affengeneral Hanuman dar oder König Sugriwa und seine Familie. Diese Figuren gehören in Bali zum religiösen Brauchtum des indisch-indonesischen Epos Ramayana, und haben eine mehr als tausendjährigen Tradition.

Mappe von HAP Grieshaber

Dreiaffengruppen gibt es bei der Auktion natürlich auch. „Da werden sich die Sammler freuen“, frohlockt Karrenbauer. Unter der Rubrik Graphik findet sich HAP Grieshaber mit der Mappe „Affen und Alphabete“ mit 16 Holzschnitten. Daneben hängen japanische Rollbilder, Stein-Abriebe aus dem thailändischen Königspalast, Sondermarken des WWF und etlichen andere Fundstücke aus aller Welt. „Insgesamt zeigt die Sammlung geradezu einmalig die ungeheuere Breite der Akzeptanz und auch der Beschäftigung mit dem Tier, das dem Menschen am ähnlichsten ist, in seinem Aussehen, seiner Körpersprache, den Gesten und Gebärden, aber gerade deshalb wohl bisweilen auch unheimlich“, erklärt das Auktionshaus Karrenbauer, das in der Obere Laube 46 in Konstanz zu finden ist.



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