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16. März 2015 | Heute: Matthias Schaefer (JFK) zur Verkehrsplanung

„Es reicht nicht, Konzepte nur zu beschliessen“

Konstanz (gro) Im Jungen Forum Konstanz (JFK) hat sich der Verdacht breit gemacht, dass die Stadtverwaltung das ungelöste Verkehrsproblem, das der Altstadt nach wie vor schwer zu schaffen macht, allzu „cool“ angeht. Anlass für diesen Verdacht ist, wie JFK-Sprecher Matthias Schaefer meint, die Tatsache, dass Uli Burchardt (unser Bild)) die Verkehrsmisere nicht zu den wichtigsten kommunalpolitischen Aufgaben („Top-Themen“) zählte, als er sich unlängst zur Zukunft der Stadtentwicklung äusserte. Nachfolgend der neueste Montags-Beitrag aus dem Gemeinderat.

„In einem Atemzug mit dem Grillen am See“

Schaefer schreibt: „In der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsausschuss wurden von OB Burchardt zwei Aufgabenbereiche als zukünftige Top-Themen ausgemacht: Wohnen und Wirtschaft. Dies klingt erst einmal gut, denn es handelt sich um wichtige Bereiche für die Zukunft der Stadt. Bedenklich ist allerdings, dass das (ehemalige) Top-Thema Verkehr erst nachfolgend und in einem Atemzug mit der Sperrstunde und dem Grillen am See genannt wurde.

Der Verkehrsplaner ist weg

Jetzt will gerade ich die Sperrstunde und das Grillen nicht klein reden, sehe aber durchaus ein, dass es eher Rand-Themen sind, die wir eher nebenbei zu bearbeiten haben. Beim Verkehr verhält es sich aber anders: Dieses Thema ist nach wie vor ein zentrales Problemfeld und ein viel diskutierter Aufreger in Konstanz. Eine auch nur vermeintliche Herabstufung wiegt schlimm, wenn man bedenkt, dass der Konstanzer Verkehrsplaner, der massgeblich am so genannten C-Konzept mitgearbeitet hat, sich gerade in Richtung Stuttgart verabschiedet hat.

Fehlt es auch am Willen?

In der konzeptionellen Verkehrsplanung der Stadt Konstanz besteht also eine Vakanz. Es reicht aber nicht, Konzepte nur zu beschließen: die Konzepte müssen auch umgesetzt werden. Und da fehlen momentan die personellen Ressourcen, und angesichts jüngster Äusserungen des Oberbürgermeisters müssen wir auch den Verdacht haben, dass es - viel schlimmer - nun auch am er Willen fehlt, das leidige Verkehrsproblem anzugehen.

Die Aussenwirkung des Verkehrsproblems

Oberbürgermeister Burchardt redet ,von einem Stau‘, den man auflösen müsse, wofür es Lösungen gebe. Verkehr ist aber viel mehr, nämlich ein eigener Wirtschaftsfaktor. Selbst wenn man der Meinung ist, die Bewohner der Stadt Konstanz könnten etwa an Samstagen das Auto stehen lassen, was an sich schon durchaus als Zumutung verstanden werden könnte, so gibt es beim Verkehr auch eine Aussenwirkung: Wenn Konstanz eine Stadt ist, in die man nicht mehr (gerne) kommt, dann bekommt ,ein Stau‘ eine ganz andere Dimension. Das hat dann auch Folgen im wirtschaftlichen Bereich.

Für beste Mobilität in allen Bereichen

Konstanz sollte sich nicht auf dem einen oder anderen Konzept oder auf einer neuen Ortsdurchfahrt, etwa durch Wollmatingen, ausruhen. Verkehr und bessere Mobilität in allen Bereichen – vom Car Sharing über den öffentlichen Personennahverkehr bis hin zu einer intelligenten Fahrrad- und Fußgänger-Infrastruktur - sollte von der Stadtverwaltung als drittes Top-Thema vordringlich bearbeitet werden.“

Zum besseren Nachdenken darüber abschliessend die Stellenanzeige der Stadtverwaltung:
http://www.konstanz.de/rathaus/00747/index.html

Bild: Frieder Schindele




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