Konstanz/Weinfelden (gro) Landauf, landab plagen sich Kommunen mit der gesetzlich angeordneten Errichtung von Kindertagesstätten (Kitas). Meistens eine Geldfrage und weil das Geld allermeistens knapp ist, eine politische, weil steuerliche Angelegenheit. „Es geht auch anders, doch so geht es auch“, möchte man mit Bertold Brecht sagen, wenn man dieser Tage zum nahen thurgauischen Weinfelden blickt, wo gerade mit dem Neubau einer Kita begonnen wird. Denn es ist der deutsche Discounter namens Lidl, der das Projekt finanziert und dafür 450.000 Schweizer Franken zur Verfügung stellt.

Eröffnung bereits im kommenden Mai

Zum Ersten gemeinsamen Spatenstich des familienfreundlichen Projekts fanden sich dieser Tage nicht nur Fabiola Colombo Imhof vom „Chinderhuus Weinfelden“ sowie führende Mitarbeiter von Lidl Schweiz ein, sondern unter anderem auch Verantwortliche der Kommune. Eröffnet werden soll die neue Kindertagesstätte bereits kommenden Mai. Platz sein wird dann pro Tag für 12 Kleinkinder ab einem Alter von 19 Monaten.

Natur ist Trumpf

Zum Konzept der neuen Kindertagesstätte gehört, dass sich die betreuten Kinder möglichst viel in der Natur aufhalten können. Die Einrichtung orientiert sich demnach am so genannten Waldkindergarten. Fachkräfte vom „Chinderhuus Weinfelden“ kümmern sich an fünf Tagen der Woche um die kleinen Mädchen und Jungen.

Direkt neben dem Hauptsitz von Lidl Schweiz

Bei Lidl Schweiz heisst es, das Projekt Kita sei als Bekenntnis zum Standort Weinfelden zu verstehen. Das Unternehmen realisiert die Kindertagesstätte direkt neben dem Hauptsitz von Lidl Schweiz an der Dunantstrasse. Insofern dürfte die Investition von 450.000 Franken in den Bau der Kita auch ein ordentlicher Zustupf ins Image des Discounters sein, selbst wenn dann in der neuen Kita vor allem Kinder von Lidl-Beschäftigten unterkommen.

Grösster Discount-Einzelhändler der Welt

Lidl hat seinen Hauptsitz im baden-württembergischen Neckarsulm unmittelbar im Norden von Heilbronn. Das Unternehmen wurde 1973 gegründet und gilt mit seinen knapp 11.000 Filialen in 32 Ländern mit über 300.000 Beschäftigten als grösster Discounter der Welt. Noch grösser dürfte Aldi sein; dieser Discounter mit fast 12.000 Filialen, einige auch in der kommunistischen Volksrepublik China, ist allerdings geteilt in zwei rechtlich selbständige Unternehmen (Adi Nord und Aldi Süd).