Konstanz/Singen (gro) Zwei Schwerverletzte beim Absturz eines Kleinflugzeuges am nahe dem Wollmatinger Ried und ein anscheinend unvorsichtiger E-Scooter-Fahrer, der von einem BMW erfasst wurde: Der letzte Sonntag im Monat März, mit dem sich endgültig der Frühling ankündigte, wurde am westlichen Bodensee von zwei schweren Unfällen überschattet, bei denen drei zum Teil sehr schwer verletzte Menschen zur Notfallbehandlung in umliegende Kliniken eingeliefert werden mussten. Die beiden Unfälle, der eine in Singen, der andere am Konstanzer Flugplatz, geschahen nur wenige Stunden und Kilometer von einander entfernt am Sonntagnachmittag. Das Singener Unfallopfer, ein 38-jähriger Mann, ist inzwischen verstorben.

Nach nur 500 Metern abgestürzt

Zum Absturz des Kleinflugzeuges am Verkehrslandeplatz an der B 33 im Norden der Stadt Konstanz kam es am Sonntag kurz vor 16 Uhr. Die mit zwei Personen besetzte, zwei-sitzige Maschine des Typs „Grumman” stürzte nach dem Start etwa 500 Meter nördlich des Startbahn-Endes in das mit lockerem Buschbewuchs bedeckte Naturschutzgebiet Göldern. Dabei hätten sowohl der 44-jährige Pilot als auch eine 50-jährige Co-Pilotin „schwere Verletzungen“ erlitten, berichtet Jörg-Dieter Kluge von der Polizeidirektion Konstanz. Pilot und Co-Pilotin seien mit Rettungsdiensten in umliegende Kliniken gebracht worden. Das Flugzeug wurde bei dem Absturz zerstört.

Schwerverletzte mussten befreit werden

Der Absturz war von Micky Schweizer, Diensthabende im Flugplatztower und selber Pilotin, beobachtet und sofort gemeldet worden, auch der Feuerwehr, deren schnell herbei eilende Männer die verunglückte Flugmaschine etwa 200 Meter innerhalb des Naturschutzgebiets fanden. Die Maschine lag auf dem Dach, die beiden schwer verletzten Unfallopfer mussten mit hydraulisch arbeitendem Gerät und schweren Werkzeugen aus dem Wrack (Bild: Feuerwehr Konstanz) befreit werden, bevor sie erstversorgt und durch unwegsames Gelände zu den Rettungswagen gebracht werden konnten.

Lob für reibungslose Zusammenarbeit

Da aus der Unglücksmaschine Kerosin auslief, wurden von den Wehrleuten der Löschbereiche Wollmatingen und Petershausen umfangreiche Abwehr- und Vorsichtsmassnahmen getroffen. Auch die Wasserbehörde wurde deswegen hinzu gezogen. Laut Feuerwehr-Sprecher Fabian Daltoe waren etwa 50 Einsatzkräfte, darunter Polizei und Rettungsdienste, mit dem Unfall beschäftigt. Auch Feuerwehr-Kommandant Bernd Roth und Kreisbrandmeister Andreas Egger waren vor Ort. Sie lobten die gute und reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Dienste und Behörden.

Kripo und Bundesbehörde ermitteln

Die Ursache für den Absturz war gestern „noch völlig unklar“, wie es hiess. Die Polizei sicherte die Unfallstelle und nahm erste Feststellungen zu Protokoll. Inzwischen ist die Phase der Spezialisten angebrochen: Die Kriminalpolizei und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung haben die Ermittlungen übernommen. Nach Freigabe der Unfallstelle durch das Luftfahrtbundesamt wird das Technische Hilfswerk (THW) Konstanz mit der Bergung des Kleinflugzeugs beginnen.

E-Scooter-Fahrer lebensgefährlich verletzt

Tödliche Verletzungen davon getragen hat hat ein E-Scooter Fahrer bei einem Unfall, der sich in Singen 3 Stunden vor dem Flugzeugabsturz am Sonntag gegen 13 Uhr auf der Radolfzeller Straße ereignet hatte. Ein 38-Jähriger Mann überquerte mit einem so genannten E-Scooter (einem sehr leisen Roller mit Elektro-Antrieb) auf Höhe des Aluwerks Singen die Fahrbahn und achtete nicht auf eine 23-jährige Fahrerin, die mit einem BMW Richtung stadteinwärts fuhr.

Staatsanwältin fordert Unfallgutachter an

Die Autofahrerin erfasste den Mann trotz Vollbremsung und Ausweichversuch mehr oder weniger frontal. Dabei erlitt der 38-Jährige schwerste Verletzungen. Er wurde mit einem Rettungsdienst in eine Klinik gebracht, wo er inzwischen verstarb. Die Frau im BMW blieb unverletzt. An ihrem Auto entstand Sachschaden in Höhe von rund 5000 Euro. Zur Klärung des Unfallhergangs beauftragte die Polizei, auf Anordnung einer Staatsanwältin, einen Unfallgutachter.