Konstanz (gro) Ein Vortrag im „Contrast“ macht uns 4. Mai bekannt mit der „Roten Hilfe“, einer kaum mehr bekannten Hilfsorganisation, die sich während des Dritten Reichs um Opfer und Verfolgte des nationalsozialistischen Regimes kümmerte. Der Vortragsabend, der bereits für den vergangenen November vorgesehen war und wegen der Covid-Seuche nicht stattfinden durfte, wird nun in der Infokneipe am Mittwoch, 4. Mai, um 19 Uhr nachgeholt. Er bildet den Auftakt für das das Veranstaltungsjahr 2022.

Im Kampf gegen den NS-Terror

Ryk Fechner, der den Abend organisiert, informiert darüber, was viele nicht (mehr) wissen: Die Rote Hilfe Deutschlands (RHD) war in der Weimarer Republik eine große linke Solidaritätsorganisation mit nahezu einer Million Mitgliedern. Sie sei politischen Gefangenen sowie ihren Familien materiell und juristisch zur Seite gestanden und habe wiederholt Kampagnen gegen Repression organisiert. Sie sei 1933 verboten worden, doch viele RHD-Gruppen hätten in der Illegalität weiter gearbeitet, schreibt uns Ryk Fechner. Für die Angehörigen Verfolgter seien Spenden gesammelt und in Flugblättern der aufgekommene NS-Terror angeprangert worden.

Eine nahezu vergessene Widerstandsbewegung

In Grenzgebieten hätten Fluchthilfe für Verfolgte und das Einschmuggeln von aufklärender Literatur eine zentrale Rolle gespielt, auch und gerade am Bodensee. Mit dem Vortrag soll der heute nahezu vergessene Widerstand der Roten Hilfe gegen den NS-Terror in Erinnerung gerufen werden.

Neues Leben für ein bewährtes Projekt

Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es über facebook.com/events/1562915660733473. - Die Infokneipe des Contrast wurde Ende 2015 gegründet. Nachdem es in letzter Zeit etwas ruhiger um das Projekt wurde, hat eine kleine Gruppe von Leuten den Sommer 2021 über daran gearbeitet, das Projekt wiederzubeleben.

Telefon: 0176/24901424 (täglich 18 bis 24 Uhr). Adresse: Infokneipe im JugendKultur e.V. Contrast
Joseph-Belli-Weg 11, 78467 Konstanz