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13. Juni 2006 | Winfried Kountz trifft Hugo Chávez und Che Guevaras Tochter

Der Investor und der Präsident

Konstanz/Wien (gro) Die Bilder sind eine faustdicke Überraschung: Winfried Kountz, der Kaufmann aus Radolfzell, der am Konstanzer Hörnle investiert, und Hugo Chávez, der linkssozialistische Präsident Venezuelas. Im trauten Gespräch, beim Abendessen oder kurz vor einer Kundgebung beim karibisch/südamerikanischen Gegengipfel in Wien sieht man die beiden. Es sind Zeugnisse einer ungewöhnlichen Freundschaft. Inzwischen kennt Kountz nicht nur Chávez, sondern auch Evo Morales, den Staatschaf Boloviens, und Aleida Guevara, 45, Che Guevaras älteste Tochter.

Die Freundschaft begann am Bodensee

Die Geschichte dieser Freundschaft begann vor Jahren am Bodensee. Ein Venezolaner, der an einem Radolfzeller Sprachinstitut Deutsch lernen wollte, suchte nach einem Zimmer und kam bei Winfried Kountz’ Mutter unter. Man lernte sich kennen und der Südamerikaner kam in den Genuss bester badischer Gastfreundschaft. Der Venezolaner machte nach seiner Rückkehr Karriere und avancierte zum persönlichen Mitarbeiter von Präsident Chávez. Und der wollte dann den famosen Alemán Winfredo unbedingt kennenlernen.

Gemeinsames Idol ist Simon Bolivar

Seither trifft man sich immer wieder. Mal jenseits des Atlantiks, mal in Europa. Als vor kurzem eine Delegation aus Caracas zur Vorbereitung eines Staatsbesuchs in Moskau weilte, war auf der Heimreise ein Umweg über Radolfzell fast schon selbstverständlich. „Was mich mit Chávez und seinen Freunden verbindet, ist, so glaube ich, ein tief gehender Gerechtigkeitssinn“, sagt Kountz, der sich in Brasilien mit einem Aufbauprojekt engagiert hat. Hinzu komme als gemeinsames Idol der südamerikanische Freiheitskämpfer Simon Bolivar, der aus Caracas stammende Mann, der in den ersten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die spanischen Kolonialherren nach Hause schickte.

„Die wenigsten wissen, dass das Land Bolivien nach Bolivar benannt ist“, sagt Kountz. Ähnlich wie Simon Bolivar vor 200 Jahren versuche Hugo Chávez heute gegen die modernen Kolonisierungsversuche, die vor allem von den USA ausgingen, eine Allianz der lateinamerikanischen Staaten zu formen.

Frühstück mit der kubanischen Regierung

So ist es kein Wunder, dass man Kountz auch beim Frühstück mit Mitgliedern der kubanischen Regierung entdeckt, mit Aleida Guevara, mit Boliviens Staatsoberhaupt Evo Morales und Vertrauten des brasilianischen Staatspräsidenten Ignácio Lula da Silva. Die neue Bewegung in Südamerika, sagt Kountz, werde „hierzulande leider kaum zur Kenntnis genommen“. Das sei schon ein wenig verwunderlich.

Wie das Programm der Grünen

Schließlich sei etwa das aktuelle politische Programm des venezolanischen Bolivarismus dem Programm der deutschen Grünen „verteufelt ähnlich“, sagt Kountz. Es gehe um eine möglichst umfangreiche politische Beteiligung der Bevölkerung durch Volksentscheide und Referenden, um ökonomische Eigenständigkeit, um eine “Ethik des Dienstes am Volk”, um eine gerechte Verteilung des Volksvermögens und um die Bekämpfung der Korruption.



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Ein Kommentar

  1. 1. Carolus Wimmer

    Kannst mal sehen, welche Kontakte es weltweit gibt. Vielleicht kennst Du den Kollegen, der in Radolfzell war!?

    Gruß, Uwe

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