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30. Juni 2007 | Zur Probe in der Bodensee-Therme

Gemeinderat darf mit Familie kostenfrei baden gehen

Konstanz (gro) Acht Tage vor der offiziellen Eröffnung ist der Gemeinderat am 14. Juli zum kostenfreien Baden in der neuen Millionen-Therme am Hörnle eingeladen worden. Die 40 Frauen und Männer des Stadtparlaments, dürfen, wie es in der Einladung heißt, Ehepartner, Lebensgefährten und Kinder zum Probebaden mitbringen. Die Einladung der Bädergesellschaft gilt auch für Oberbürgermeister Horst Frank, den Vorsitzenden des Gemeinderats, und seine Familie. Als Gegenleistung wird erwartet, dass die Gäste Anregungen zur Einrichtung und zum Betriebsablauf in extra ausgelegten Formblättern abgeben.

Auch die „86-Meter-Erlebnisrutsche“ wird getestet

Das Probebaden am übernächsten Samstag läuft von 9 bis 21 Uhr und wird von der Bädergesellschaft, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke, als Testlauf verstanden. Nach der Bauabnahme und vor dem Beginn des Öffentlichen Badebetriebs am 22. Juli soll geprüft werden, ob alle Funktionen einer natürlichen Belastung standhalten. Deshalb können und sollen am 14. Juli auch sämtliche Bereiche der für 25 Millionen Euro in knapp zwei Jahren entstandenen Bodensee-Therme getestet werden, also nicht nur das Thermalbecken und die Freischwimmanlage, sondern auch die Sauna, das Kinderplanschbecken, der Quelltopf, die Tauch- und Relaxbecken, das Sonnendeck und der Sinnesraum. Und auch die Liegewiese und die Wasserrutschbahn, die offiziell „86-Meter-Erlebnisrutsche“ heißt.

Normalerweise ganz hübsch teuer

Im Normalbetrieb wird’s dann später ganz hübsch teuer. Drei Stunden für alle Bereiche (mit Sauna) kosten pro Person künftig 15 Euro, die Tageskarte 19 Euro. Wer nur im See baden möchte, zahlt 5 Euro Eintritt. Ein so genannter XL-Bäder-Jahres-Pass (ohne Sauna) für Erwachsene kostet mit 928 Euro so viel wie ein älterer gebrauchter Kleinwagen. Angesichts dieser Aussichten rechnen Beobachter fest damit, dass der Gemeinderat das Probebaden geschlossen in Anspruch nehmen wird.



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12 Kommentare

  1. 1. Versauft nicht, wir brauchen Euch!

    Den Räten/innen sei es gegönnt. Lasst sie doch öfters mal um sonst baden. Das kann auf Dauer nur die Qualität des Bades steigern. Durch den Anblick der Damen und Herren in Badehose und Bikini (in der Sauna natürlich ohne) kann doch endlich mehr menschliche Nähe aufkommen. Zumal sonst ja keiner ausser Altstadtrat Göpfrich im Jaköble zu sehen war, welcher so seine Bürgernähe suchte. Zu ihm hatten sogar die Enten ein Vertrauensverhältnis und schwammen mit ihm um die wette. Warum geht nicht gleich die ganze Verwaltung mit zum Baden? Hier sitzen doch auch die sachkundigsten Köpfe dieser Stadt und sie könnten ihrem Chef dann Qualitätsverbesserungen ins Ohr flüstern. Das wäre doch ein städtisches Familienfest wie nie zuvor und nie mehr danach. Wir Bürger schauen dann über den Zaun, denn so menschlich sieht man das Stadtparlament wahrscheinlich nur einmal im Leben.

  2. 2. Schwacher Bericht, reißerisch und schlecht recherchiert

    Schade, dass nun auch auf Dornröschen reißerisch und fehlerhaft berichtet wird. Es ist ja auch einfach, im Chor der Motzer mitzusingen.

    Leider ist die Überschrift absolut BILD-like. Hier werden Feinbilder aufgebaut. Der Test am 14. Juli ist bei einem solchen Projekt mehr als selbstverständlich. Wer würde schon den Fehler begehen und völlig ohne Generalprobe eine moderne Therme mit Sauna eröffnen? Dieses Vorgehen ist ganz einfach logisch und professionell. Warum soll denn hier nicht der Gemeinderat eingeladen werden? Und wenn Sie rechnen könnten, Herr Gropper, dann könnten Sie sich selbst ausrechnen, dass es bei der Therme mit zwei Mal 40 plus vielleicht noch mal 60 Kindern nicht getan sein wird. Es werden also auch noch andere als die Konstanzer Entscheidungsträger anwesend sein.

    Desweiteren wird das populistische und völlig aus dem Kontext herausgerissene Preisthema aufgegriffen. Zitat: “Wer nur im See baden möchte, zahlt 5 Euro Eintritt” – das ist leider falsch, lieber Herr Gropper. Denn für 5 Euro gibt es den Ganztagseintritt ins Freibad. Und hier ist dann doch etwas mehr geboten als “nur” der See. Aber das kann man ja ruhig weglassen. Ist zwar journalistisch nicht ganz sauber, ist aber dafür besser geeignet, um die Konstanzer so richtig sauer zu machen. Ich würde mir wünschen, dass mal jemand einen unaufgeregten Artikel mit einer objektiven Abwägung der Fakten veröffentlichen würde. Das hatte ich mir von Ihnen, Herr Gropper, gewünscht. Leider wurde ich enttäuscht und ich muss hier die gleichen typisch konstanzerischen Meckereien lesen, die auch anderswo verbreitet werden. Schade.

    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie ein wenig ärgerlich sind, dass Sie nicht selbst am 14. dabei sein dürfen.

  3. 3. Brigitte Brummunt

    Zu “Schwacher Bericht,…”

    “Sie” dürfen offensichtlich baden gehen? Solchen anonymen Eckenmotzern würde man am liebsten auch das Sprichwörtliche wünschen. Herr Gropper bürgt immerhin mit seinem Namen und stellt sich jeder Kritik!!! Was man von Ihnen nicht sagen kann!
    Ich schätze Herrn Groppers Artikel sehr - hat er doch genau das erreicht was er wollte, es wird diskutiert - mit Dreck schmeissen nur die, die sich offensichtlich getroffen fühlen.
    B. Brummunt

  4. 4. Namenlose

    Ich sehe das ein wenig anders. Sicher hätte sich “Schwacher Bericht” auch mit Namen nennen können. Aber das hätte in diesem Fall nichts an den meiner Meinung nach gerechtfertigten Kritikpunkten geändert.

    Mit “Dreck schmeißen” hat das nix zu tun. Das hier ist ein Blog und wer anonym schreiben will, der darf das auch. So ist das Internet. Es ist daher müßig, darüber zu diskutieren. Ich jedenfalls bleibe auch namenlos und finde auch, dass Herr Gropper schon besser berichtet hat.

    Wir Konstanzer müssen immer erst mal an allem rummotzen, bevor wir es irgendwann akzeptieren und dann meist sogar stolz darauf sind (Imperia, Sea Life, Lago, Katamaran und und und).

    Die Preisdiskussion ist ein Witz, wenn man noch nicht gesehen hat, was es dafür an Gegenwert gibt. Und immer diese leidige Jahreskarte auf den Tisch zu bringen , halte ich ebenfalls für typisch. Würde mich mal interessieren, wie viele derjenigen, die sich über die Jahreskarte beschweren, vorher eine Jahreskarte für sich hatten.

    Wenn man statt dessen mal die Tageskarten-Preise vergleicht, dann sieht man sehr wohl, dass diese im Vergleich zu anderen Thermen und Bädern der Region durchaus konkurrenzfähig sind.

    Ich freue mich auf die neue Therme und werde sie besuchen, sobald sich der erste Rummel gelegt hat. Dann kann ich mir ein Bild machen und werde erst danach mein Urteil fällen.

  5. 5. Versauft nicht

    “Schwacher Bericht” warum mußt Du dich denn so verteidigen? Hat Dir doch keiner auf die Füße getreten. Finde, der Bericht von Gropper war sachlich. Keiner hat gemotzt. Wir gönnen Euch die warme Suppe. Geh hin und genieß es (wenn Du kannst). Lieber Dir fällt noch ein wackliger Stein auf dem Kopf, als den nachfolgenden zahlenden Bürger. Du hast eine sehr wichtige Funktion. Glaub mir.

  6. 6. Namenlose

    ich bin nicht “Schwacher Bericht” und ich kenne ihn auch nicht. Ich bin eine ganz normale Konstanzer Bürgerin, die sich darüber wundert, dass hier oft Dinge erst einmal negativ beäugt werden. Das habe ich auf der anderen Seeseite übrigens in dieser Form nicht erlebt. Dort ist man aufgeschlossener. Aber die Konstanzer sind halt schon immer etwas Besseres gewesen (Spässle, nicht bös gemeint; höchstens mit einem Augenzwinkern…)

  7. 7. Wundern, leichtes

    “Gemeinderat geht baden” hätte als reisserische Ãœberschrift getaugt. Herrn Gropper’s Ãœberschrift inklusive Artikel finde ich weder reisserisch noch schwach, sondern sachlich, informativ und moderat.
    Mittelstarkes Staunen befällt mich beim Lesen einiger Kommentare zu diesem Beitrag.
    @Versauft nicht…
    ich hoffe, “Hier sitzen doch auch die sachkundigsten Köpfe dieser Stadt [...]” war ironisch gemeint. Nimmt man sich das verschandelte Städtle und mal genauer unter die Lupe, bekommt man doch starke Zweifel daran.
    @namenlose
    wer sind denn bitteschön “wir Konstanzer”? Sie? Die Vereinsmeier? Der Gemeinderat? Die Obdachlosen? Die Namenlosen? Oder wer oder was?
    Solche Aussagen sollte man/frau/namenlos doch etwas konkretisieren und differenzieren.
    Ich bin gebürtige Konstanzerin und hab scho etliche Konschtanzer Jährle uffm Buckl,
    aber das von Ihnen beschriebene “Wir”-Gefühl mag sich bei mir nicht einstellen. Obwohl ich manches kritisiere, motze ich nicht an allem herum und stolz bin ich weder auf das Sea-Life, noch auf das Lago, die Imperia ist klasse und über den Katamaran lässt sich streiten.

    Meine Meinung: es wäre völlig ausreichend gewesen, hätten die sachkundiken, Konstanzer Entscheidungsträger das Jaköble mit einem separaten Saunabereich aufgewertet, damit wären sie dem Wunsch vieler normaler, Konstanzer Badfreunde entgegengekommen. Meine Kinder sind im Jaköble und am Hörnle grossgeworden, wir hatten immer sehr viel Spass in den Bädern und es hat nichts gefehlt und hat preislich meistens ins Budget gepasst.
    Die Eintrittspreise sind aber nur ein zweifelhafter Aspekt an diesem Objekt.
    Was mir mehr zu Denken gibt, ist das zusätzliche Verkehrsaufkommen, welches so ein Spässle-Bad obligatorisch mit sich bringt.
    Da bin ich mal gespannt, wie unsere teilweise “grünen” Verantwortlichen dieses Problem verantworten und lösen werden.

    Wie wäre es, wenn dieser Probebadetag paritätisch von Gemeinderat und per Los ausgewählten Bürger/innen mitsamt Kindern besetzt werden würde? Unter den “Normal”-Bürgern gibt es bestimmt genügend Bad-Kompetenz,

  8. 8. Wundern, leichtes, noch

    Zu früh auf “senden” gedrückt…
    [...] Bad-Kompetenz, um für ausreichend Anregung zu sorgen. Und ein Bad in der Bürgermenge würde den Ratsdamen und - herren sicher nicht schaden, dem Konstanzer Ansehen auch nicht. Wäre da nicht immer dieser blöde Tellerrand und die unüberwindlichen Berührungsängste…
    Hide

  9. 9. Jaja, der Verkehr

    Der Tourismus wär scho schee, wenn da blos die Touriste it wäret…
    Und wenn die dann auch noch mit Autos nach Konstanz kommen, also nein, nein und nochmals nein. Wir wollen lieber keinen Verkehr in unserer schönen Konzilstadt. Und Attraktionen brauchen wir auch keine, denn die Gäste sollen ja den schönen See sehn. Da lenkt alles andere nur ab. Früher, da war alles besser und das Jaköble war so schön. Dieser ganze neumodische Kram mit Erholung und Komfort. Das hatten wir noch nie und deshalb braucht es das auch net. Sollen die anderen doch glauben, daß man sich weiter entwickeln muss. Und wenn die sich nachher wundern, warum die Konstanzer den Anschluss verpasst haben, dann sind die doch nur neidisch. Denn wir brauchen keinen Tourismus, wir haben genug Altana-tiven…

  10. 10. fischkopp

    Als vor fünf Jahren Zugezogener empfinde ich “Dornroeschen” als Glücksfall für diese Stadt. Im Südkurier findet schon lange keine politische Diskussion, geschweige denn kritischer Journalismus statt. (Fand es schon mal statt?) Herr Gropper nimmt relativ wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der, aus meiner Sicht zum überwiegenden Teil unfähigen und selbstgerechten, politischen Entscheidungsträger. Und das ist gut so.
    “Wundern, leichtes” und “Verkehr” scheinen mir mit ihrer klaren Sichtweise bzw. Fähigkeit zur pointierten Satire doch mehr als geeignet, die Interessen dieser Stadt besser zu vertreten als die, die dies zur Zeit ohne Erfolg versuchen. Endlich mal konstruktive und engagierte Beiträge in dieser Diskussion. Bravo.
    Dass Konstanz die Therme braucht, dürfte ohne Zweifel sein. Dass der Verkehr in ihrem Umfeld zunimmt, auch. Klar wird es für die Anlieger ärgerlich, dies ertragen zu müssen. Aber was ist denn eigentlich wichtiger: die Befindlichkeiten einzelner Anwohner oder das -neulich hat sogar der OB gemerkt, dass Altana nicht mehr ist und der Tourismus gefördert werden muss- Wohl der Gemeinschaft?
    Übrigens: Die Vorstellung, den Anblick unserer politischen Nichtschwimmer in Bademode ertragen zu müssen, löst in meiner Phantasie eher das Gegenteil jeglicher Begierde aus, hier als Bürger dabei sein zu wollen.
    Moin.

  11. 11. Schmunzeln, heftiges

    Danke fischkopp, für die Ausformulierung Ihrer Bedenken bezüglich der politischen Badekultur. Die Idee find ich vom Prinzip her immer noch gut, aber zugegebenermassen von mir nicht ganz zu Ende gedacht. Wenn ich mir das Szenario eines paritätischen Plantschens bildhaft vor Augen führe, schwindet auch bei mir das Begehren und zu befürchten wäre, dass die “Entscheidungsträger” am Ende wieder auf die Bürgernähe und das Bad in der Menge verzichten müssen.
    Leicht abgewandelt, gleich ein weiterer Vorschlag: ein Tag freies Entscheidungsträgerplantschen und am nächsten Tag das Bürgerschwimmen. Und am übernächsten Tag werden die konstruktivsten Anregungen ausgewertet und prämiert.

  12. 12. Namenlose

    übrigens: kompliment für den neuen bericht über die therme-preise, der schön sachlich daher kommt. das bad in vals ist bestimmt schön. aber sehe ich das recht, dass es keine sauna hat? dann kommt es für mich nicht in frage. anschauen würd ich es mir gerne mal. jetzt kommt jedoch erst mal unsere neue therme und ich bin gespannt, wie die wird.

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