Konstanz/Friedrichshafen (gro) Josef Büchelmeier plädiert für eine Regulierung des Bodensee-Wasserstandes. Er wolle zumindest darüber nachgedacht wissen, sagt der Friedrichshafener Oberbürgermeister in einem Interview in der neuesten Nummer des Magazins „Akzent“, ob eine Staumauer im Seerhein helfen könne, Obersee und Überlinger See im Falle eines Falles vor einem extrem tiefen Wasserstand zu bewahren. Damit setzt sich ausgerechnet ein grün angehauchter Sozialdemokrat für einen Eingriff in die naturbedingten, immer wieder auch extremen Schwankungen des Bodenseewasserstandes ein.

„Die Folgen wären gravierend gewesen“

Horst Frank, sein Konstanzer Amtskollege, sei eingeweiht in die Stau-Überlegungen, versichert Büchelmeier, der seine Initiative vor allem im Hinblick auf drohende Klimaveränderungen verstanden wissen möchte. Markus Hotz und Josef Büchelmeier kommen in diesem Zusammenhang auf den historischen Wassertiefststand im Frühjahr 2007 zu sprechen, dem eine monatelange Dürreperiode vorangegangen war.

“Ein Desaster verhindern”

Die Situation im Frühjahr 2007 habe sich dann zwar entspannt. Doch wenn die dann folgenden Niederschläge ausgeblieben wären, hätten sich sowohl für die Schifffahrt als auch für die Fischerei und für den Tourismus schwerwiegend negative Folgen ergeben. Darüber waren sich Fragesteller Hotz und Antwortgeber Büchelmeier einig. Ein solches, immer wieder mögliches Desaster, so Büchelmeier in der neuesten Ausgabe des Hochglanzmagazins, wäre durch eine mit einer Schleuse versehenen, realitiv kleinen Mauer quer durch den Seerhein zu verhindern.

„Mit Bürgermeistern, Fischern und Schiffsbetrieben einig“

Das Häfler Stadtoberhaupt machte gegenüber „Akzent“ darauf aufmerksam, man sei sich nicht nur mit Horst Frank einig, dass es richtig sei, die Vor- und Nachteile einer potentiellen Aufstauung des Bodensees wissenschaftlich prüfen zu lassen. Er stimme mit seinen Überlegungen ferner überein, sagt Büchelmeier, mit etlichen Bürgermeistern von Bodenseekommunen, mit Fischereivertretern und auch mit Jörg Handreke, dem Technischen Direktor der Bodenseeschiffsbetriebe (BSB) Konstanz.

Foto: Frieder Schindele | TMW