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11. Dezember 2008 | Claus Boldt sucht Kontakt zu Krankenhausxperten

Ein Fall für Eidenmüller

Konstanz (gro) Es gibt ihn doch, den Mann, dem man es zutrauen würde, dem Klinikum Konstanz den Weg aus der drohenden wirtschaftlichen Misere zu weisen. Der Mann heisst Ullrich Eidenmüller und war während dreier Amtsperioden als Bürgermeister der Stadt Karlsruhe zuständig für das Gesundheitswesen in der ehemaligen badischen Residenzstadt. Den Kontakt hergestellt hat Bürgermeister Claus Boldt, in die Bredouille geratener Krankenhaus-Dezerment der Stadt Konstanz. Eidenmüller könnte Boldt zur Seite stehen, wenn dieser vom Gemeinderat bis zur Bestellung eines neuen Krankenhausdirektors zum interimistischen Leiter des Klinikums bestimmt würde.

„Absurde Vorgaben der Politik“

Eidenmüller würde passen wie der berühmte „Deckel auf den Topf“: Als Bürgermeister und Dezernent für Planen und Bauen, Kultur und Gesundheit hat er dafür gesorgt, dass es Karlsruhe schaffte, „die oft absurden Vorgaben der Gesundheitspolitik so weit wie möglich unbeschadet“ zu überstehen. Dies reicht von der Einführung von Zeitverträgen für neue Chefärzte bis zur Neudefinition der Rolle der Kommunalpolitik und zur Überführung des Klinikums in eine gemeinnützige GmbH mit modernen betriebswirtschaftlicher Strukturen. Das Klinikum Karlsruhe gilt heute als Beweis „für die erfolgreiche Überführung eines verwalteten in ein betriebswirtschaftlich organisiertes kommunales Krankenhaus“ - laut Eignmüller „ein bundesweit beachteter Beleg dafür, dass gut geführte kommunale Krankenhäuser den Wettbewerb mit privaten und frei gemeinnützigen Häusern aufnehmen und bestehen können“.

Es handelt sich um eine andere Dimension

Beim Klinikum Karlsruhe mit 4000 Beschäftigten und jährlich 60.000 stationären Patienten handelt es sich um ein Haus, das etwa fünfmal so gross ist wie das Konstanzer Krankenhaus, also um eine andere Dimension. Das ändert laut Eigenmüller nichts „am Selbstverständnis eines Krankenhauses, dessen Betriebsabläufe nicht an eigenen Befindlichkeiten, sondern allein am Patienten ausgerichtet sind; eines Krankenhauses, das zweifellos einen hohen ethischen Anspruch an seine Aufgabenerfüllung haben muss und dennoch zugleich ausreichend Gewinne zu erwirtschaften hat, um die eigene Existenz dauerhaft zu sichern; eines Krankenhauses, dessen Ruf zweifellos von der medizinischen Qualität geprägt wird, in dessen Gesamtinteresse sich dennoch alle, vom Chefarzt bis zum Portier, jeweils an ihrer Stelle einzugliedern haben“.

Ein gefragtes Arbeitsfeld

Nach seinen 24 Jahren als Bürgermeister bleibt Eidenmüller, FDP-Mitglied und 59 Jahre alt, als Fachmann gefragt, und er ist offensichtlich sehr unternehnemungslustig: Seit dem 1. Mai dieses Jahres ist der einstige kommunalpolitische Leader wieder als Rechtsanwalt tätig. Doch nun will er als Anwalt nicht einfach weiter mitmischen einer bedeutenden Anwaltskanzlei (der Sozietät Caemmerer Lenz), sondern auf dem sowohl speziellen wie gefragten Gebiet des Krankenhauswesens. Folgerichtig gründete Eidenmüller die CL Clinic and Health Cara Management AG (CCHM).

„Ich kann dazu im Moment gar nichts sagen“

Ullrich Eidenmüller hat um Verständnis gebeten, über sein eventuelles Engagement in Konstanz vorerst gar nichts sagen zu wollen. Auch nicht dazu, dass sein Name innerhalb der Konstanzer Stadtverwaltung seit Tagen kursiert. Immerhin war er auch „nicht bereit“, das Interesse an seiner Mitwirkung zu dementieren. Claus Boldt war nicht zu erreichen.



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