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12. Dezember 2008 | Krankenhaus: Leipold für Interimslösung mit Eidenmüller

Kommunaler Charme

Konstanz (gro) Jürgen Leipold kann sich „gut vorstellen“, dass mit Hilfe von Ullrich Eidenmüller eine brauchbare Interimslösung für die Leitung des Klinikums geschaffen werden kann. Der ehemalige Karlsruher Bürgermeister habe einen hervorragenden Ruf, sagte der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion weiter. Wichtig sei, dass nicht irgend ein Management, sondern eine Persönlichkeit mit kommunaler Erfahrung zum Zuge komme. Eidenmüller würde Bürgermeister Claus Boldt zur Seite gestellt, bis ein neuer Direktor für das Klinikum gefunden und in sein Amt eingeführt ist.

“Fachliche Qualifikation ist möglich”

Ursprünglich hatte Leipold gefordert, Boldt solle als Sozialdezernent selber für eine Zeitlang die Leitung des Klinikums übernehmen. Nachdem Claus Boldt erklärt hatte, für ein solches Führungsamt nicht ausreichend qualifiziert zu sein, wollte die SPD-Fraktion auf ihrer Forderung nicht beharren. „Wichtig ist mir, dass das Klinikum in einer schwierigen Phase nicht von Spezialisten geleitet wird, die von aussen kommen, sondern von einer fachkundigen Persönlichkeit mit kommunaler, auch kommunalpolitischer Erfahrung“, sagte Leipold. Eine Verpflichtung Eidenmüllers hätte laut Leipold zusätzlichen Charme. Sie würde beweisen, dass eine kommunale Führungsposition durchaus zu hoher fachlicher Qualifikation führen könne. Das letzte Wort für eine Interimslösung hat der Gemeinderat.

In wichtige Gremien berufen

Ullrich Eidenmüller, 59, war 24 Jahre lang, von 1984 bis Ende April 2008, als Bürgermeister nicht nur für Kultur und Gesundheit, sondern zuletzt auch für die Bereiche Bauen und Planen zuständig. Er war ferner Aufsichtsratsvorsitzender des Städtischen Klinikums Karlsruhe. Ullrich Eidenmüller wurde in mehrere nationale Gremien berufen. Er leitete sowohl den Gesundheitsausschuss des Deutschen Städtetags als auch des Städtetags Baden-Württemberg. Außerdem war er Erster Vizepräsident der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Berlin. Nach seinem Ausscheiden aus den Diensten der Stadt Karlsruhe gründete Eidenmüller die CL Clinic and Health Cara Management AG (CCHM).

Konstanzer Klinikum vor grossen Herausforderungen

Das Klinikum Konstanz steht wie die meisten deutschen Krankenhäuser vor grossen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen. Denn die der Gesetzgeber verfügte eine straffere Abwicklung der Krankheitsfälle. Ziel ist es, die hohen und weiter steigenden Kosten für das Krankenhauswesen in den Griff zu bekommen. Entsprechende Änderungen treten schon zu Beginn des kommenden Jahres in Kraft. Für Konstanz sind diese Änderungen mit einer zusätzlichen Herausforderung verbunden: Die seit über vier Jahren laufende Gebäudesanierung soll durch kostenträchtige Neubauten ergänzt werden.

SPD-Fraktion wollte die umfassende Analyse

Die SPD-Fraktion war es, die aus diesem Anlass eine umfassende Analyse des Konstanzer Klinikums beantragte und mit Hilfe der Gemeinderatsmehrheit durchsetzte. Die Analyse wurde vom Deutschen Krankenhaus-Institut (Düsseldorf) erarbeitet. Die Studie offenbarte einen erheblichen Handlungsbedarf. Das medizinische Angebot sei zwar tadellos, auf der betriebswirtschaftliche Seite des Klinikums stünden aber hohe Verluste ins Haus. Dazu stellte sich heraus, dass die Direktion des Klinikums überfordert, die Kommunikation zwischen politischer und fachlicher Leitung mangelhaft ist.



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