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26. August 2009 | Erste Versteigerung in Radebeul gescheitert

Anwalt Horn räumt das Feld

Konstanz (gro) Wolfgang Horn gibt sein Büro in der Lohnerhofstrasse 13 auf. Damit räumt der Jurist, der bis Februar dieses Jahres in der Seestrasse 1 residierte, wohl endgültig das Feld als Anwalt am Bodensee. Gegen Horn, 53, läuft ein umfangreiches Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft legt ihm verschiedene Betrügereien zur Last. Die Zulassung als Anwalt wurde Horn inzwischen entzogen. Der Versuch, hohe Bankschulden bei der Bezirkssparkasse Reichenau durch den Einstieg seiner Frau in eine Zwangsversteigerung im sächsischen Radebeul vollends abzutragen, ist gescheitert. Die dafür erforderliche Finanzierung kam nicht zustande. Hohe Schulden hat Horn – abgesehen von den Forderungen betrogener Privatleute - auch bei der Volksbank Konstanz und bei der Sparkasse Meissen.

Bezirkssparkasse gibt sich gelassen

Bei der Zwangsversteigerung Anfang Juli ging es um ein Mietshaus im sächsischen Radebeul, das Horn der Bezirkssparkasse Reichenau gewissermassen als Pfand für Kredite in Höhe von über einer halben Million Euro überlassen hatte. Laut einem amtlichen Gutachten ist das Mietshaus rund 670.000 Euro wert. Mieteinnahmen und weitere Nutzungsmöglichkeiten erlauben die Annahme, dass der ermittelte Verkehrswert mit rund 6 Prozent im Jahr verzinst wird. Mit anderen Worten: Die Bezirkssparkasse kann, wie es im Umfeld des Vorstands heisst, „gelassen“ eine weitere Runde der Versteigerungsprozedur abwarten. Auf der anderen Seite hat Wolfgang Horn wieder einmal etwas Zeit gewonnen.

Das Büro Seestrasse 1 ist längst weiter verkauft

Einen stattlichen Teil ihrer Kredite an Horn und dessen damalige Anwaltskollegen hat die Bezirkssparkasse Reichenau bereits zurück geholt. Es waren Gelder, für die das 400 Quadratmeter grosse Büro im 2. Obergeschoss des Hauses Seestrasse 1 als Sicherheit gedient hatte. Die attraktive Immobilie ist von dem Reichenauer Geldinstitut, wie dort bestätigt wurde, inzwischen weiter verkauft worden.

Westflügel der Villa Scholz vor Versteigerung

Hauptgläubigerin Horns dürfte nun die Volksbank sein. Um wenigstens an einen Teil ihrer an Horn ausgeliehenen Gelder zu kommen, dürfte die Volksbank Konstanz demnächst den Westflügel der Villa Scholz versteigern lassen. Diese Teilimmobilie aus dem Besitz von Horn ist zwar von verschiedenen Kreditgebern mit weit über 2 Millionen Euro belastet. Doch die Volksbank, die gut 1 Million beansprucht, ist im Grundbuch vorrangig vermerkt. Der städtische Gutachterausschuss hat für die Immobilie, wie man hört, einen Verkehrswert etwas unter 900.000 Euro ermittelt.

1,5 Millionen für die Villa Falkenstein

Ansprüche macht auch die Sparkasse Meissen geltend, für die Horn eine Zeitlang als Hausanwalt tätig war. Sie erhofft sich einen Rückfluss ihrer Darlehen an Horn durch die Zwangsversteigerung seiner Villa Falkenstein, eines herrschaftlichen Anwesens in Karl Mays Geburtsstadt Radebeul. Die Gläubigerbank erwartet einen Versteigerungserlös in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Horn hatte etliche Jahre lang je eine Kanzlei im sächsischen Radebeul und in Konstanz.

Aus dem Mandanten wurde der erbittertste Gegener

Wesentlich kleiner, aber mit 250.000 Euro immer noch recht stattlich, war der Betrag, den Horn im Jahre 2007 dem ehemaligen Konstanzer Bauunternehmer Rolf Dittus abluchste. Doch daraus erwuchs dem offensichtlich betrügerischen Anwalt ein erbitterter Gegner, der kaum etwas unversucht lässt, den fehlbaren Juristen zur Rechenschaft zu ziehen. Das dürfte auch damit zusammen hängen, dass Horn zuvor fünf Jahre lang der Hausanwalt und Rechtsvertraute von Dittus gewesen ist.



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