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4. Januar 2012 | Mainau-Gedenktafel für verstorbene Franzosen

Auch Alfred Grosser hat unterschrieben

Konstanz (gro) Auch Alfred Grosser ist für eine Gedenktafel auf der Mainau, mit der an die 33 Franzosen erinnert werden soll, die im Sommer 1945 auf der Insel verstorben sind. Sie gehörten zu den KZ-Häftlingen, die nach Kriegsende schwer krank auf die Mainau in ein Nothospital gebracht wurden. Der Publizist und Politologe Alfred Grosser unterstützt mit seiner Unterschrift die Aktion der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFV), die nicht nur eine Gedenktafel fordert, sondern auch eine Aufarbeitung der Mainau-Geschichte zwischen 1930 bis 1946. Grosser, der am 1. Februar 87 Jahre alt wird und in Paris lebt, gilt als einer der Architekten der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem zweiten Weltkrieg.

Die Namen der Verstorbenen sind ermittelt

Mit dem von DFV-Präsident Claus-Dieter Hirt und seiner Mitstreiterin Daniela Frey verfassten Buch „Französische Spuren in Konstanz “ wurde ein bislang kaum bekanntes Kapitel der Mainau neu beleuchtet, das von dem Konstanzer Historiker Arnulf Moser bereits 1997 in seinem Bändchen zur „Anderen Mainau“ behandelt worden war, Brandneu hinzu kommt, dass mit Hilfe Mosers im Konstanzer Stadtarchiv inzwischen die Namen der 33 Verstorbenen ermittelt werden konnten.


Mainau beruft Kommission von Historikern

Die Mainau-GmbH hat ihre Bereitschaft zur Aufarbeitung der bislang vernachlässigten Inselgeschichte während des Dritten Reiches ausdrücklich bekundet. Dafür soll eine Kommission mit namhaften Geschichtswissenschaftlern gebildet und zu Rate gezogen werden. Die Unterstützung durch Alfred Grosser gibt dem Projekt zusätzlichen Schub. Der intellektuelle Denker mit deutsch-jüdischen Wurzeln, dessen Eltern in den dreissiger Jahren des vorvergangenen Jahrhunderts aus Deutschland wegen der Bedrohung durch die deutschen Nationalsozialisten nach Frankreich emigrierten, ist Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, ist Grand officier de la Legion d’Honneur und bedacht mit zahlreichen weiteren Auszeichnungen.

Siehe auch:
www.tmw-kn.com/blog/2011/12/22/wenn-die-verstorbenen-plotzlich-namen-bekommen/



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4 Kommentare

  1. 1. siwag

    Namhafte Geschichtswissenschaftler ? Meinen Sie vielleicht Engelsing oder Klöckler?
    Ach ja, da fällt mir ein: Was macht eigentlich der selbsternannte Nazijäger und sein Opfer Dr. Helmle ? Ich warte immer noch auf ein entsprechendes Ergebnis.

  2. 2. Erich Gropper

    Die Mainau-Verwaltung hat Prof. EM. Lothar Burchardt (Universität Konstanz), Museumschef Tobias Engelsing und Jürgen Klöckler, der Leiter des Stadtarchivs Konstanz, in die Kommission berufen.
    in Sachen Bruno Helme ist anzumerken: Am 18. November 2011 hatte Professor Corinna Helmle-Roth Gelegenheit, im “Südkurier” das Ergebnis einer Monate dauernden Forschungstätgkeit darzulegen, und zwar zu Bruno Helmles Werdegang und Tätigkeit während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland bis 1945. Als Fazit erschloss sich Bruno Helmles Tochter, dass ihr Vater weder in der Partei (der NSDAP) noch in angeschlossenen Gliederungen oder Verbänden eine aktive oder gar führende Rolle gespielt hat. Helmles zeitweise Zugehörigkeit zur NSDAP war berufsbedingt und weitgehend unvermeidlich. Corinna Helmle-Roth ist Professorin für Physiologie an der Universität Göttingen.
    Der Artikel vom 18. November 2011 ist aufzufinden und nachzulesen über http://www.suedkurier.de, und zwar über die Suchfunktion im Kopf der Online-Seite (Stichwort: Bruno Helmle).

  3. 3. Bauigel

    Nun, der von der Tochter Frau Professor Corinna Helmle-Roth einfach exkulpierend hingeschriebenen Satz, „Die formellen Mitgliedschaften waren in der damaligen Zeit für eine Berufsausbildung als Jurist und eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst unvermeidlich.“ kann und sollte man so nicht unwidersprochen stehen lassen. Diesen kann man eher als einen psychologisch-juristische Winkelzug oder gar als vernebelnde Finte ansehen.

    Wenn man andere Fälle betrachtet, wie z. B. solche, bei denen einfache Wehrmachts-Soldaten wegen erzwungener Teilnahme an Erschießungen von Geiseln, jüdischen Glaubensangehörigen, Kriegsgefangenen uam. sich vor Gerichten verantworteten mussten, wird man oft erstaunt feststellen: Diesen Soldaten wurde von hochstudierten Juristen vorhalten, ihnen wäre nichts an disziplinarischen Grausamkeiten geschehen, wenn sie sich diesen Erschießungskommandos verweigert hätten.

    Im Vergleich zum obigen Satz von Frau Helmle-Roth bekommt man immer noch Schluckbeschwerden.
    Diese vielen, leider zu vielen Brunnos waren der qualifizierte Kompost, aus dem die braun-schwarzen Sumpfblüten dadurch ihre Nahrung und somit staatstragende Durchschlagskraft erhielten.

  4. 4. siwag

    Sehr geehrter Herr Gropper, den Artikel von Frau Helmle-Roth kenne ich natürlich. Meine Frage war, was Herr Klöckler zu diesem Thema meint. Es geht nicht an, dass man eine Suppe anrichtet und diese dann einfach stehen lässt.

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