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6. April 2012 | „Constance ne trouve pas de maire“ – Pauli Überraschungsei?

Selbst Paris wundert sich über die lahme Kandidatensuche

Konstanz/Paris (gro) Während alle politischen Gruppen und Parteien in Konstanz nach wie vor sämtliche Nachfragen zu Kandidaten für die Nachfolge von Horst Frank abblocken und geradezu leidenschaftllch betonen, wie dumm es wäre, „jetzt schon Namen zu nennen“, wundert man sich selbst am Boulevard Haussmann in Paris über die ganz offensichtlich lahmende Kandidatensuche in der grössten Stadt am Bodensee. Am Boulevard im 8. Arrondissement, in prominent zentraler Lage der Seine-Metropole, residiert „Le Figaro“. Das Blatt titelte dieser Tage im Auslandsteil: „En Allemagne, Constance ne trouve pas de maire“. Derweil macht hierzulande das Gerücht die Runde, Gabriele Pauli (Bild) interessiere sich für den Oberbürgermeisterjob in Konstanz. Die attraktive, inzwischen parteilose Politikerin aus Bayern mit ausgiebiger Kommunalerfahrung wäre das ideale Überraschungsei für Ostern 2012.

Patrick Saint-Paul: „Liebenswerte Stadt am Bodensee“

„Figaro“-Redakteur Patrick Saint-Paul macht seine Leser auch darauf aufmerksam, dass es um eine höchst angesehene berufliche Aufgabe geht, die mit 10.000 Euro im Monat dotiert ist. Ausgangspunkt war für den Journalisten die Tatsache, dass die Konstanzer Grünen in deutschen Tageszeitungen ein Inserat platzierten, ein Stellenangebot, um allfällige Kandidaten ausfindig zu machen. Mit anderen Worten: Patrick Saint-Paul und die Redaktion des „Figaro“ wundern sich sehr, dass ein bestens dotierter Job in einer derart reizvollen deutschen Stadt wie Konstanz („cette charmante ville médiévale posée sur la rive méridionale du lac éponyme…“) von Kandidatinnen und Kandidaten nicht längst regelrecht überlaufen wird. „Le Figaro“, neben „Le Monde“ die bedeutendste Tageszeitung Frankreichs (die auch in Nordspanien und in Teilen Nordafrikas täglich erscheint), dürfte damit vielen Konstanzern geradewegs aus dem Herzen sprechen, womöglich sogar mehr als der heimatliche „Südkurier“.


Ein bayerisches Gerücht und ein klitzegrüner Hinweis

Angesichts der schleppenden Kandidatensuche – die Wahl ist schliesslich schon am 1. Juli – wird jedes Gerücht über mögliche Kandidaturen begierig aufgenommen und verbreitet. So machte am Karfreitagabend die Kunde die Runde, Gabriele Pauli interessiere sich für den Job in Konstanz, und zumindest bei Teilen der CDU stosse dies auf ein gewisses Gegeninteresse. Das liess sich zunächst nicht verifizieren: Der eine massgebliche CDU-Mann lag schon erschöpft im Bett, ein anderer weilte auswärts bei einem Konzert und ein dritter meinte, das mit der Gabi Pauli sei „wohl eher ein Witz“. Doch inzwischen freut man sich in Konstanz bereits über Witze, wenn‘s um Kandidaturen für den Job an der Spitze der Stadt geht. Und über halbwegs nachvollziehbare Spekulationen. Zu denen gehört neuerdings, dass sich Christiane Kreitmeier für eine Kandidatur interessieren soll. Die promovierte Biologin, die als Freie Grüne im Stadtparlament sitzt, ist nicht nur firm in Naturwissenschaften, sondern auch als Karate-Kämpferin, und sie ist – was besonders ins Gewicht fallen könnte – eine ausgewiesene Spezialistin für Kommunikation, also für Verständigung.

Sie sorgte für den Rücktritt Stoibers

Zurück zum Gerücht aus bayerischen Gefilden: Gabriele Pauli, heute 54, sorgte 2006 für den Rücktritt von Edmund Stoiber als bayerischer Ministerpräsident. Es gelang Pauli jedoch nicht, die Nachfolge Stoibers an der Spitze der CSU, als Parteivorzitzende, anzutreten. Die Frau, die 12 Jahre lang als jüngste Landrätin Deutschlands den mittelfränkischen Kreis Fürth regierte, sich dann zunächst mit den Freien Wählern zusammentat und schliesslich mit einer neuen, eigenen Partei (der “Freien Union”) scheiterte, sitzt seit 2009 als mittlerweile fraktionslose Abgeordnete im bayerischen Landtag. “Irgendwie”, so hört man in kommunalpolitisch interessierten Kreisen in Konstanz, “könnte diese Frau sehr gut zu Konstanz passen”. Bild: WikiCommons




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