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21. Mai 2012 | OB-Wahlkampf: CDU bringt Termine durcheinander

Kandidatin Sabine Reiser: „Die Schüler sind mir wichtiger“

Konstanz (gro) Sabine Reiser hat den CDU-Granden einen Korb gegeben, und anscheinend musste das so sein. Doch der Reihe nach: Vor drei Tagen erreichte die als Regierungsdirektorin in Stuttgart tätige Kandidatin eine SMS auf ihrem Handy, mit der sie vom Bundestagsabgeordneten Andreas Jung eingeladen wurde zu einer Versammlung des CDU-Ortsverbands am kommenden Donnerstagabend. Doch für diesen Abend ist Sabine Reiser, 50, längst verabredet mit Mitgliedern des Konstanzer Schülerparlaments. Sabine Reiser sagte der CDU ab: „Die Konstanzer Schüler sind mir wichtig, ich möchte sie nicht enttäuschen.“ Dafür machen ab heute im Konstanzer Stadtgebiet Plakate aufmerksam auf die aus Überlingen stammende Kandidatin.

Beide CDU-Mitglieder betonen ihre Unabhängigkeit

Dem christdemokratischen Ortsverband sollten am Donnerstagabend zwei Bewerber vorgestellt werden. Die CDU wird nun nur mit einem Kandidaten, mit Uli Burchardt, 41, aufwarten können. Burchardt ist wie Sabine Reiser Mitglied der CDU. Beide wollen sich als Unabhängige um die Nachfolge des Grünen Horst Frank bemühen, der zum Endes des kommenden Sommers 16 Jahre lang das Amt des Konstanzer Stadtoberhaupts innegehabt haben wird. Innerhalb der CDU befindet man sich immer noch einer „Phase der Überlegung“, wem man die allfällige parteieigene Unterstützung angedeihen lassen soll. Einem CDU-Mitglied sollte eine solche Unterstützung ursprünglich kurioserweise sowieso nicht zuteil werden.


CDU wurde auf dem falschen Fuss erwischt

Die Konstanzer CDU ist auf dem falschen Fuss erwischt worden, weil sich ernst zu nehmende CDU-Mitglieder um die Nachfolge von Horst Frank bewerben. Die hauseigene christdemokratische Findungskommission unter der Leitung des Abgeordneten Jung blieb jedenfalls erfolglos – und das möglicherweise planmässig. Denn eine Mitgliedschaft in der CDU, so hiess es beim Ortsverband, sei für den Erfolg eines Kandidaten womöglich kontraproduktiv, wenn es um die Nachfolge des ersten Grünen Oberbürgermeisters Deutschlands gehe. Anlass für solche Überlegungen gibt das Verhalten der Konstanzer bei den Wahlen zum Stuttgarter Landtag im März 2011, wo sich eine Mehrheit zugunsten des sozialdemokratisch/Grünen Lagers abzeichnete – eine Tendenz, die durch den weiter wachsenden Zuspruch für die so genannten Piraten inzwischen verstärkt wird.

Bürgerlich hochakzeptabler Genosse aus Schwerin

Nur eine vom bürgerlichen Lager gemeinsam getragene Kandidatin oder ein entsprechender Kandidat habe die Chance, gegen eine Bewerberin oder einen Bewerber des links-grünen Lagers zu bestehen, sagten die Strategen der CDU – und waren sich darin einig mit Freunden und Bekannten in der FDP und bei den Freien Wählern. Die Strategen sind längst von der Wirklichkeit eingeholt worden. Ein Teil der Bürgerlichen tendiert nach wie vor zu Sabine Reiser, ein anderer zu Uli Burchardt, und mit Sven Zylla, 47, dem in Gailingen aufgewachsenen Regierungsdirektor aus Schwerin, hat die SPD zwar einen Genossen, aber einen bürgerlich hochakzeptablen Kandidaten ins Rennen gebracht. Ganz zu schweigen davon, dass auch eine Sabine Seeliger, die Kandidatin der Grünen, keineswegs so wahnsinnig unbürgerlich ist.


Zwiespältige Erfahrung am 4. Mai

Kein Wunder jedenfalls, so möchte man meinen, dass die CDU mit ihrer Terminplanung ins Schleudern gerät. So war Sabine Reiser vom Ortsverband zunächst zu einem Vorstellungsabend eingeladen worden, der sich mit dem Termin überschnitt, zu dem alle OB-Kandidaten von der Stadtverwaltung zur Vorstellung ins Konzil eingeladen sind. Zudem hatte Sabine Reiser am 4. Mai eine etwas zwiespältige Erfahrung gemacht, als sie vom CDU-Ortsverband zu einem Mitgliedertreffen ins Petershauser Quartierzentrum eingeladen und zusammen mit dem TV-Moderator Meinhard Schmidt-Degenhard als Kandidaten-Duo vorgestellt worden war. Schmidt-Degenhardt erklärte nur wenige Tage später, er wolle nun doch nicht kandidieren.

Reiser heute live im „Barbarossa“

Nun prescht Sabine Reiser, die erneut ihre Unabhängigkeit betont, im Konstanzer Stadtbild hervor. Vergangene Nacht wurden zahlreiche Stellagen für Wahlplakate aufgestellt, und ab heute sollen Poster mit dem Konterfei der Regierungsdirektorin möglichst vielen Konstanzern ein Bild von der Kandidatin machen. Wer Reiser in Natura erleben möchte, und diese Einladung will Sabine Reiser „nicht zuletzt“ an interessierte CDU-Anhänger gerichtet wissen, kann sie heute ab 19.30 Uhr im „Barbarossa“ am Obermarkt persönlich kennenlernen, oder am Freitagabend dieser Woche in der Wollmatinger „Linde“.




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