Dornröschen » Blog Archive » Der Neue – ein kommunalpolitischer Vollprofi
Leserkommentare
 
Sponsoren
22. März 2013 | Zur Wahl von Andreas Osner zum Bürgermeister

Der Neue – ein kommunalpolitischer Vollprofi

Konstanz (gro) Der Gemeinderat hat einen kommunalpolitischen Vollprofi zum neuen Kultur- und Sozialbürgermeister gewählt. Mit Andreas Osner folgt ein studierter Volkswirt auf den Juristen Claus Boldt, der die letzten 8 Jahre das Dezernat II geleitet hat, zu dem auch das Stadttheater, die Philharmonie, die Spitalstiftung mit dem Klinikum und das Badewesen gehören. Der Mitvierziger Osner hat sich mit Kommunalpolitik sowohl als Wissenschaftler beschäftigt als auch als Praktiker in führenden Verwaltungsfunktionen. Auch vom Geld dürfte der Neue eine Menge verstehen.

An der Seite eines Stadtdirektorsbbb

Praktische Erfahrung sammelte Osner, der in seiner Heimatstadt Dortmund, Dublin und Würzburg studierte, 1994 bis 1997 an der Seite des Dettmolder Stadtdirektors in einer Stabstelle der Stadtregierung, wobei er sich unter anderem um das städtische Controlling zu kümmern hatte. Im Jahre 2000 promovierte Osner an der Universität In Würzburg am Institut für Finanzwissenschaft. Der sperrige Titel seiner Dissertation: „Kommunale Organisations-, Haushalts- und Politikreform. Ökonomische Effizienz und politische Steuerung.“

Die „Eier legende Wollmilchsau“

Osner ging nach seiner Promotion zur Bertelmannstiftung, blieb aber zumindest thematisch der Kommunalpoltik weiter treu – und bewies dabei Empathie für die ehrenamtlich tätigen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte. Dies verdeutlicht eine von ihm herausgegebene Studie zum kommunalen Ehrenamt, in der der ideale Gemeinderat ironisch-provozierend als „Eier legende Wollmilchsau“ bezeichnet wird.


Zu wenig Frauen in den kommunalen Parlamenten

Davon abgesehen wird in der Studie über das „Profil eines idealen Ratsmitglieds“ das Ehrenamt leidenschaftlich verteidigt. Und ähnlich entschieden heisst es in der Studie, dass viel zu wenig Frauen in der Kommunalpolitik tätig seien. Denn es sei ein Unding, in Kommunalparlamenten ausgerechnet auf den lebensnahen Sachverstand von Frauen zu verzichten. Hinzu komme das demokratische Defizit, dass 50 Prozent der Bevölkerung unzureichend vertreten sind.

Im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit

Osner gab vor dem Konstanzer Gemeinderat eine überzeugende Darstellung, denn er wurde bereits im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zum neuen Bürgermeister gewählt. Auf den CDU-Mann Boldt folgt nun ein Sozialdemokrat. Er wird sein Amt spätestens zum 1. Juli antreten. Boldt geht zum 31. Mai. Nach der Wahl hörte man Lob aus kommunalpolitisch interessierten Kreisen der Stadt: Der Gemeinderat habe sich angesichts eines sachlich überzeugenden Kandidaten über Parteiinteressen hinweg zu setzen gewusst. Umso kritischer dürfte die Arbeit des neuen Bürgermeisters verfolgt werden.

Standardwerk zur Kommunalpolitik

Zusammen mit Wolfram Markus, dem Chefredakteur der Zeitschrift „der gemeinderat“ hat Osner 2008 ein 500 Seiten starkes Handbuch zur Kommunalpolitik herausgegeben. Dort ist wissenschaftlich fundiert, aber gut verständlich nachzulesen, was Osner unter guter Kommunalpolitik versteht. Zu bestellen ist das Fachbuch (eine Lose-Blatt-Sammlung, die bei Bedarf aktualiert wird) unter ISBN 978-3-8183-0535-2.




 Kommentieren    Trackback    Drucken

Noch keine Kommentare

Neuen Kommentar schreiben ...