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23. Dezember 2013 | KOMMENTAR: Das altbekannte „Ja, Aber…“

Konstanzer Sandkastenspielchen zum Jahreswechsel

Konstanz (fs) In Konstanz wird wieder einmal gesandelt. Es geht um den Verkehr in der Innenstadt, ein Thema, das mit dem Abgang von Baubürgermeister Ralf Joachim Fischer vor über 15 Jahren eine Auszeit erhielt und seither sträflich vernachlässigt wurde. Fischer hatte mit der Grenzbachtrasse zwar für eine neue Umfahrungsmöglichkeit des historischen Zentrums gesorgt, doch nachhaltig beherrschen liess sich damit das innerstädtische Verkehrsaufkommen nicht. Hie und da wurde zwar mit Pollern und aufgemalten Streifen und Linien experimentiert. Ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept ist aber bis heute nicht zu erkennen, umso weniger, als sich auch die so genannte Begegnungszone zu einem Strassenabschnitt zu entwickeln droht, auf dem vor allem das Chaos herrscht. In der Altstadt leiden Handel, Gewerbe und Anwohner immer mehr unter der Belastung, die der Verkehr, vor allem an Wochenenden, mit sich bringt.

Niemand sollte sich Hoffnungen machen

Zuletzt konnte man immerhin Ansätze zur besseren Bewältigung der prekären Verkehrssituation erwarten. Ein „Masterplan Mobilität” sollte den großen Befreiungsschlag bringen. Nach all dem, was man aus der Heimatzeitung darüber erfährt, sollte sich allerdings niemand große Hoffnungen machen, bald den „Grossen Wurf“ zu erleben.

Dabei ist der Ausgangspunkt für eine Konfliktgewältigung einfach: Im Zentrum jeder Lösung muss das Auto stehen. Alternative Transportmittel und ÖPNV sind zwar nicht zu unterschätzen, sie werden aber bei jedem Konzept nur eine untergeordnete Bedeutung haben, es sei denn, man stellt die Bedeutung von Konstanz als Einkaufs- und Dienstleistungsstadt in Frage.

Ideale Zubringer

Basis für jeden Lösungsansatz ist die Frage nach dem Eingang. Ein Blick auf den Stadtplan lässt einem da keine Wahl. Es gibt nur einen einzigen vernünftigen Weg von ausserhalb ins Zentrum der Stadt: die Grenzbachstraße, die direkt her führt von der B 33 und der schweizerischen N 7. Das vorhandene Strassensystem ist für Besuchern aus dem Hegau und aus der Schweiz der ideale Zubringer, ausserdem für 60 Prozent der Konstanzer Bevölkerung. Und es sind überdies Strassen, die mit Lärmschutzbauten, die Millionen Euro gekostet haben, ausgerüstet sind.

Was am Ende fehlt…

Das, was am Ende der Zubringerstrecke, also am Ende der Grenzbachstraße fehlt, sind zentrumsnahe und attraktive Abstellmöglichkeiten. Das Döbele ist dabei nur zweite Wahl. Denn entscheidend für die Akzeptanz beim Autofahrer ist die Nähe zum Ziel. Lange Fußmärsche, eventuell mit Einkaufsware, machen alle Parkmöglichkeiten unattraktiv.

Nötig sind deshalb attraktive Parkmöglichkeiten direkt an den Eingängen zur Kernstadt. Die bauliche Situation lässt im vorliegenden Fall nur eine Möglichkeit zu: eine Tiefgarage direkt unter der „Oberen Laube“ nordwestlich des Schnetztors. Von dort aus ist das Handels- und Dienstleistungszentrum namens Konstanz mit den historischen Einkaufsstrassen, mit Hussenstraße/Wessenbergstrasse sowie mit Rosgartenstrasse und mit der Kreuzlingerstrasse und Bodanstraße schnell und bequem zu erreichen. Zum Kaufhaus Karstadt ist es von dort keine 100 Meter weit. Und selbst das Lago und die Marktstätte sind auf dem kürzesten Weg nur 250 Meter entfernt.

Das Döbele vermarkten

Die Fläche seitlich vor dem Schnetztor und Teile der Laube würden locker ausreichen, um eine Tiefgarage in der doppelten Größe des Altstadtparkhauses zu bauen. Neben dem Vorteil der Zentrumsnähe eines solchen Parkhauses käme der Vorteil, Teile des Döbele vermarktet und damit die Tiefgarage subventioniert zu bekommen.

Eine solche Tiefgarage würde auch das Quartier ums Schnetztor stärken und verhindern, dass Stadelhofen und angrenzende Gassen und Strassen zu sehr an Bedeutung verlieren, eine Entwicklung, unter dem die Niederburg seit Jahren leidet. Flankierend zur Gewichtsverschiebung beim Verkehr braucht es dann nicht viel, um den Strom der Autos besser zu bändigen. Die Bodanstraße würde wenigstens einigermassen entlastet.

Wünschenswert und möglich wäre noch, die Bodanstraße und den Bahnhofsplatz an der Ecke LAGO für den individuellen Straßenverkehr zu schließen. Damit wäre die Erreichbarkeit des Bahnhofs und der beiden Parkhäuser in den Straßen möglich. Autofahrer würden zur bewussteren Wahl einer Verkehrsstrecke angeregt und würden somit zur Entlastung des Verkehrs beitragen.

Zusätzlich liesse sich der Verkehr aus den Wohnstraßen besser verbannen. Auch die Konziltraße könnte man entschleunigen und für Radfahrer und Fußgänger komfortabler gestalten.

Man könnte. Aber, wie man in Konstanz so gerne sagt: ABER …

Grafiken©2014 AeroWest, DigitalGlobe, GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, Kartendaten©2014 GeoBasis-DE/BKG(©2009) Google-Maps



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