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20. März 2014 | Komplette Seite 3 in der „Süddeutschen“

Die Herzklinik macht Skandal-Karriere

Konstanz/München (gro) Die Herzklinik hat es am Mittwoch dieser Woche auf renommierte Seite drei der „Süddeutschen Zeitung“ geschafft. So etwas nennt man Karriere, Karriere eines Skandals. Im deutschen Südwesten, und erst recht in Konstanz, kennt man die Intrigen um Herzklappen, Leichenschmuggel und „falschem“ Medizinerpersonal seit vielen Monaten. Der neue grosse Bericht in der wohl bestgemachten deutschen Tageszeitung wartet mit einer zusätzlichen Ungeheuerlichkeit auf: Zwei Männer, die als “Journalisten” auftraten und ehemalige Ärzte befragten, waren in Wahrheit Privatdetektive im Auftrag der Klinikleitung.

„Dinge, die man sich kaum vorstellen kann“

Die beiden angeblichen Journalisten hatten sich den Kardiologen als Mitarbeiter des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) vorgestellt. Tatsächlich waren es, wie Recherchen der “Süddeutschen” heraus brachten, Angestellte einer Münchener Firma namens CIM, die von der Leitung der privat betriebenen Klinik beauftragt worden war, ehemalige Klinikärzte auszuspionieren. Die gaben umfassend Auskunft, überzeugt davon, dass die „Journalisten“ ihre Quellen nicht preisgeben würden. Tatsächlich dienten die Gespräche nur dazu, die rebellierenden Ärzte als Verräter von Betriebsgeheimnissen zu überführen. Dies und noch mehr „Dinge, die man sich kaum vorstellen kann“, erfuhren nun Christina Berndt und Frederik Obermaier, die für die „Süddeutsche“ ermittelten.

Immer wieder der „Leichenschmuggel“

Zu den besonders aufregenden Geschehnissen gehört auch im neuesten Bericht zum Herzzentrum Bodensee (zu dem die beiden Kliniken in Konstanz und Kreuzlingen gehören) die Sache mit dem so genannten Leichenschmuggel, der sich bereits vor etlichen Jahren abgespielt hat. Damals war ein in der Konstanzer Herzklinik verstorbener Tamile über die deutsch-schweizerische Grenze in die nur 3 Kilometer entfernte Kreuzlinger Klinik zurück transportiert worden, um bürokratische Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Denn der Tamile, der jenseits der Grenze zusammengebrochen war und im Kanton Thurgau Asyl genoss, war zur möglichst schnellen medizinischen Versorgung nur deshalb über die Grenze nach Konstanz gebracht worden, weil in Kreuzlingen alle Intensivbetten belegt waren. Angesichts der sich bundesweit verbreitenden Kritik erheben sich nun erneut einige Stimmen, die der Stadt Konstanz den Kauf der (durchaus lukrativen) Herzklinik empfehlen.




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