Dornröschen » Blog Archive » Schwimmende Kulturdenkmale
Leserkommentare
 
Sponsoren
6. Juni 2014 | Der besondere Schatz der Stadtwerke

Schwimmende Kulturdenkmale

Konstanz (gro) Das Landesdenkmalamt hat vier Bodenseeschiffe unter besonderen Schutz gestellt. Sie zählen alle vier zu den Bodensee Schiffsbetrieben (BSB), und die gehören den Konstanzer Stadtwerken. Star der vier neu ernannten schwimmenden Kulturdenkmale ist das bald 100 Jahre alte Motorschiff (MS) „Baden“, hinzu kommen das MS „Schwaben“, die „Möve“ und das Arbeitsschiff „Friedrichshafen“. Die BSB mussten sich vertraglich verpflichten, bei kosmetischen wie technischen Veränderungen auf die Schutzwürdigkeit der Schiffe Rücksicht zu nehmen.

Donath Heppeler könnte so manches Liedlein singen

Überraschend kommt die Intervention des Denkmalamtes nicht, schon gar nicht für Donath Heppeler. Der Konstanzer Gastronom, der seit über 30 Jahren dafür sorgt, dass die Stadt keinen wesentlichen Trend verpasst, hat einst die Baden drei Mal in der Woche zum nächtlichen „Tanzschiff“ aufgemotzt, dazu ein paar Mal im Jahr zum heissen „Tropical-Boot“, wo sich auch schon mal Neneh Cherry („Seven Seconds“) mit Florence Gersie („My love is Kaluscha“) zu den Rhythmen von „Samba Tuque“ bewegte. Sei’s drum, auch das hat auch mit Kultur und Denkmal zu tun, und Heppeler könnte so manches Liedlein davon singen.

Einst gehörte die Weisse Flotte dem Bund

Als Donath Heppeler Ende der 80-er Jahre nach dem Verlust der uralten „Kempten“ die „Baden“ aufrüstete, um sie an bestimmten Abenden ins legendäre „Tanzschiff“ zu verwandeln, kam er, Heppeler, damals, also vor über 25 Jahren schon, mit Denkmalschützern aneinander. Dabei gehörten die Schiffe der Weissen Flotte seinerzeit weder der Stadt noch dem Land. Sondern dem Bund.

Deckenlamen im Bullaugen-Look: Wer, Wann, wo?!

Die Weisse Flotte war damals eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bundesbahn. Und deren Admirale - vorne fand sich ein gewisser Professor Dieter Bögle - galten als die letzten Vertreter einer untergehenden Spezies. Trotzdem drohte Heppeler zunächst von Ratlosigkeit übermannt zu werden, als Bögle damals die neue Deckenbeleuchtung der „Baden“ beanstandete (obwohl Heppeler sich strikt an den vorvorhandenen Leuchtkörpern orientiert hatte).

Nicht Gebrauchsmuster, sondern Lösungen

Des Rätsels Lösung gegenüber den neuesten Fragen: Bodensee-Admiral Bögle war schon immer viel weniger an kurzfristigen Gebrauchsmustern interessiert als vielmehr an geschichtsträchtigen Lösungen. Das bringt den Leser zurück in die Gegenwart: Donath Heppeler wollte in diesen Tagen gegenüber “dornroeschen.nu” von jedweden Spekulationen “nix wissen”. Bögle erinnerte indessen daran, dass er vor über 25 Jahren im MS “Baden” mit “Bullaugen-förmigen Deckenleuten einen Ãœberraschungsfrieden herbei geführt habe, der “nachweislich bis heute Bestand” habe.

Bilder: Frieder Schindele




 Kommentieren    Trackback    Drucken

Noch keine Kommentare

Neuen Kommentar schreiben ...