Konstanz (gro) Die krankhaft ausartende Verzweiflung eines jungen Mannes hat am Montagnachmittag in der Zollernstrasse zu einem massiven Polizeieinsatz geführt. Das Mittelstück der Strasse auf Höhe des Dänischen Möbelhauses Soerensen war von 14 bis bis 17.15 Uhr komplett gesperrt. Der Aufwand hat sich gelohnt: Um 17.10 Uhr wurde der 22-jährige Mann in einem Haus auf der gegenüberliegenden Strassenseite von einem Sondereinsatzkommando der Landespolizei überwältigt und in ärztlich überwachte Obhut gebracht. Der Mann, so hört man, habe sich in seinem Appartement verschanzt, nachdem er mit zwei Besuchern in Streit geraten war, eine Person verletzt und beide davon gejagt hatte. Er sei mit „Messern und einer Axt bewaffnet“ gewesen.

Nach Verbalattacken durchgedreht

Die Besucher des jungen Mannes waren wohl enge Familienangehörige. Nach gegenseitigen Verbalattacken ist der 22-Jährige anscheinend „durchgedreht“, wie es in der Zollernstrasse hiess. Die Polizei ist nicht nur allarmiert worden, weil befürchtet wurde, der Mann gefährde die Nachbarschaft, sondern auch deswegen, weil die Sorge aufkam, er könne sich selber etwas antun. Der 22-Jährige, so erfuhr man in der Zollernstrasse weiter, habe auf Klingelzeichen und Zurufe nicht reagiert.

Nach drei Minuten ist der Spuk vorbei

Die kurz nach 14 Uhr herbei gerufenen Polizeibeamten konzentrierten sich auf Beobachtung und Sicherung. Sie forderten Spezialisten aus Göppingen an, ausserdem wurde für alle Fälle ein Rettungswagen mit Notarzt und Assistenten bereit gestellt. Bis das Einsatzkommando eintraf, wurde der offenbar verstörte junge Mann, so gut es ging, mit Zurufsversuchen beschäftigt. Kurz nach 17 Uhr war der Spuk vorbei: Die Spezialisten aus Göppingen benötigten gerade einmal drei Minuten, um ins Appartement zu gelangen und den ausser Rand und Band geratenen jungen Mann festzunehmen. – Die Spurensicherung hatte dann allerdings noch eine paar Stündchen zu tun.

Bild: Frieder Schindele