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27. August 2014 | Von St. Pauli zu den Musical-Theatern

In Hamburg ist man mit der Stadt-Seilbahn ein Stück weiter

Konstanz/Hamburg (gro) Während es hierzulande um Uli Burchardts Vision von einer Stadtseilbahn ruhig geworden ist, ist man in Hamburg ein gutes Stück weiter. An der Elbe wartet man heute gespannt auf das Ergebnis eines Bürgerentscheids, zu dem die Bürgerschaft von Hamburg-Mitte aufgerufen worden war. Was man jetzt schon weiss: Rund ein Viertel der 200.000 Wahlberechtigten hat sich an der Abstimmung beteiligt. Die Bezirksversammlung von Hamburg-Mitte (eine Art Stadtteil-Gemeinderat) ist an das Abstimmungsergebnis gebunden, das im Laufe des heutigen Mittwochs ermittelt sein wird.

Von St. Pauli in den Süden der Hansestadt

Die Hamburger Elbe ist zwar ein gutes Stück breiter als der Konstanzer Seerhein, aber die beiden Seilbahnstrecken lassen sich durchaus miteinander vergleichen. Die Hamburger Seilbahn soll eine knapp 2 Kilometer messende Luftlinie überbrücken, eine ähnlich lange Strecke wie sie sich in Konstanz zwischen dem östlichen Brückenkopf der Schänzlebrücke bis zum Lago erstreckt. Sogar die Richtung stimmt: Die Hamburger Luftverbindung würde vom zentral gelegenen Millerntorplatz in St. Pauli nach Steinwerder, also in den Süden der Hansestadt, zu den beiden Musical-Theatern führen, in dessen einem seit sage und schreibe 13 Jahren der „König der Löwen“ lauft. Das zweite Musical-Theater wird gleich daneben diesen Herbst mit dem „Wunder von Bern“ eröffnet.

Seit Jahren wird gestritten und diskutiert

Befürworter und Gegner einer Hamburger Stadtseilbahn streiten und diskutieren, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) meldet, „seit Jahren“. Und selbst wenn sich die Befürworter durchsetzen (wobei die einfache Mehrheit ausreicht), ist das Ziel noch nicht erreicht. Denn es ist damit zu rechnen, dass die Gegner gegen das dann für den Bau erforderliche Planfeststellungsverfahren klagen. Kurzum, es sollte sich auszahlen, wenn der Oberbürgermeister ab und zu einen Blick nach Hamburg richtet.

80 Meter hoch und privat finanziert

Das Hamburger Projekt soll wie jenes in Konstanz privat finanziert werden. Es wird nach den bisherigen Berechnungen etwa 35 Millionen Euro kosten. Die Kabinen werden ihre Gäste in durchschnittlich 80 Meter Höhe transportieren. Die Fahrt soll sieben bis zehn Minuten dauern und nach ersten Schätzungen sechs Euro pro Person kosten. In Hamburg dürfen Besucher der Musical-Theater mit Ermäßigungen rechnen, in Konstanz wären Vergünstigungen durch den Einzelhandel und/oder bei Kino- und Lokalbesuchen denkbar.

Unerwünschte Millionen-Spende

Das 35-Millionen-Euro-Projekt in Hamburg wird vom Musical-Unternehmen Stage Entertainment und der österreichischen Seilbahn-Firma Doppelmayer geplant und finanziert. Eine Absage erteilte das Hamburger Bezirksamt den potentiellen Betreibern der Seilbahn: Eine Zehn-Millionen-Euro-Spende wurde sozusagen prophylaktisch abgewiesen, wie der NDR am vergangenen Wochenende berichtete. Die Annahme des Geldes, so hiess es, „würde gegen die Spendenrichtlinien der Stadt Hamburg verstoßen“. Da dürfte man in Konstanz wohl flexibler sein.




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