Dornröschen » Blog Archive » Scharf auf Jeans von “Free Willy”: Einbrecher waren Profis
Leserkommentare
 
Sponsoren
24. September 2014 | Auf Beutesuche in der Altstadt

Scharf auf Jeans von “Free Willy”: Einbrecher waren Profis

Konstanz (gro) Im Tag und Nacht belebten Zentrum der Stadt haben sie zugeschlagen, professionell agierende Einbrecher, die diese Woche am Fischmarkt ein Lager mit aktueller Wintermode und tausenden edlen Jeans ausgeräumt haben. Dass die Diebe ausgesprochen guten Geschmack bewiesen, tröstet Geschäftsinhaber Willy Lauber natürlich kaum. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei mindestens 150.000 Euro. Die Kriminellen handelten mit grosser Umsicht, sie hatten „Free Willy“ (im Haus Fischmarkt 17) und dessen Umfeld offensichtlich gründlich ausspioniert. Seit neuestem sind Geschäfte in der Altstadt vermehrt das Ziel von Einbrüchen und Einbruchsversuchen.

Ein erster Einbruch im Monat zuvor

Eine Serie von Einbrüchen und Einbruchsversuchen in der Altstadt (auch in der Zollernstrasse, am Fischmarkt und in der Rosgartenstrasse) gab es schon in den ersten beiden Monaten des Jahres, und im August war „Free Willy“ in der Gasse zwischen Fischmarkt und Zollernstrasse an der Westseite des ehemaligen „Hechts“ schon einmal das Ziel von Einbrechern gewesen. Doch damals war „nur“ ein Fenster auf der Vorderseite eingeschlagen worden, und es fehlten lediglich ein paar Kleinigkeiten. Diesmal wurde der rückwärtige Raum des Geschäfts, der auch als Lager dient, komplett ausgeräumt. In diesen Raum gelangten die Diebe durch eine Tür, die das Geschäft mit dem Hausgang des Gebäudes verbindet. Dieser Hausgang ist zur Gasse hin mit einem massiven Portal aus Stahl und Glas verschlossen.

Haustürschloss wurde vermutlich manipuliert

Das Schloss des Hausportals ist vermutlich vor dem Einbruch so manipuliert worden, dass man nicht mehr komplett abschliessen, sondern nur noch das Schnappschloss einrasten lassen konnte. Die Einbrecher konnten das Schloss des Hauseingangs jedenfalls überwinden und dann vom Hausflur aus über die oben beschriebene Verbindungstüre in den Lagerraum des Geschäfts gelangen. Diese Verbindungstüre brachen sie nicht auf; sie verschafften sich vielmehr Zugang, indem sie die untere Glasfüllung dieser Türe eindrückten. Durch dieses Loch, das knapp zum Durchkriechen ausreichte, wurde das Diebesgut herausgeschafft, über den Hausgang und das Hausportal fortgetragen und wohl mit einem Auto, wahrscheinlich einem Lieferwagen, abtransportiert.

Kriminalpolizei hofft auf Zeugen

Die nächtliche Aktion der Diebe dürfte sich über längere Zeit hingezogen haben, und sicher ist die Arbeit der Diebe zwar gesehen, aber nicht als Diebstahl erkannt worden. Die Kriminalpolizei hofft deshalb auf Zeugen, vor allem auf Konstanzer, die sich, eventuell im Nachhinein, an vielleicht doch bemerkenswerte Vorgänge im Bereich des Fischmarkts, in der Zollernstrasse oder in der Salmannsweilergasse erinnern, und zwar in der Zeit von Montagabend ab 18.30 bis Dienstagfrüh 7 Uhr. Vielleicht hat auch jemand bemerkt, wie am Montagnachmittag am Schloss der Haustüre im Haus Fischmarkt 17 manipuliert wurde.

Sicherheitsmassnahmen verstärkt

Willy Lauber, seine Uschi und die charmante Annabella sind in diesen Tagen damit beschäftigt, die dringendsten Nachbestellungen abzuwickeln und das Lager neu zu bestücken. Schliesslich haben die Diebe nicht nur Jeans, sondern unter anderem auch jede Menge Jacken und Kurzmäntel, über 1000 T-Shirts, Pullis und ganze Kollektionen von Ledergürteln entwendet. Es ist harte Arbeit, die Gesamtkollektion wieder zu komplettieren. Hinzu kommt, dass der Chef jetzt die Schutzmassnahmen gegen Einbrecher ein weiteres Mal verstärkt. – Ähnlich fürsorglichen Geschäftsinhabern sei die (kostenlose!) Beratungsstelle der Kripo in Konstanz empfohlen, Telefon 995-1044.

Bild: Frieder Schindele




 Kommentieren    Trackback    Drucken

Noch keine Kommentare

Neuen Kommentar schreiben ...