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29. September 2014 | Von Liebl-Kopitzki zur unterbesetzten Behörde

Verspäteter Hilferuf aus dem städtischen Kulturbüro

Konstanz (gro) Das städtische Kulturbüro ist anscheinend chronisch unterbesetzt. Eine Informationsvorlage zur Situation der vor sieben Jahren gegründeten Institution gleicht jedenfalls einem verzweifelten Hilferuf: Der Kulturausschuss des Gemeinderats wird darum gebeten, „die Aufgaben des Kulturbüros zu strukturieren und gegebenenfalls zu bereinigen“. Die Personalentwicklung trage in keiner Weise der tatsächlichen Entwicklung Rechnung. Konkrete Zahlenangaben werden vermieden; sie dürften erst am kommenden Donnerstag zu erfahren sein, wenn der Kulturausschuss am 2. Oktober über „Leistungen, Rahmenbedingungen und Herausforderungen …“ berät.

Das Kulturamt war einst eine effiziente Behörde

Kulturdezernent Andreas Osner (SPD) hat sich mit einem Problem zu beschäftigen, das ihm sein Vorgänger Claus Boldt (CDU) eingebrockt hat. Der hatte das von Waltraut Liebl-Kopitzki tadellos geleitete Kulturamt 2007 aufgelöst, und zwar im Einverständnis mit Uli Burchardts (CDU) Vorgänger Horst Frank (Grüne). Boldt und Frank, so hört man in der Stadtverwaltung, sei die Kulturamtsleiterin zu sehr in den Vordergrund geraten. Ihre tatsächlich mächtige, aber auch höchst effiziente Behörde, die gleichberechtigt neben der Theaterintendanz, den Chefs von Philharmonie und städtischem Museumswesen agierte, koordinierte und auch noch das Schulamt unter ihrer Obhut hatte, schuf im Übrigen bis heute gültige Richtlinien für den Umgang mit der Freien Kultur.

Von Neidgefühlen und Missgeburten

Sei’s drum, Liebl-Kopitzki wurde damals, gegen ihren Willen, zur Chefin eines neu geschaffenen „Amts für Schulen, Bildung und Wissenschaft“ degradiert - was Frank und Boldt nur deswegen gelang, weil die Mehrheit des teilweise ebenfalls von Neidgefühlen geplagten Gemeinderats mitspielte. Die damit verbundene „Missgeburt namens Kulturbüro“ (so ein Beamter des Kulturdezernats) wurde Boldt „direkt“ unterstellt, das neue Amt Liebl-Kopitzkis dem damaligen Grünen Oberbürgermeister.

Bild: Frieder Schindele




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