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17. Dezember 2015 | Freitag Symposium zum Thema Zukunftsstadt

Kreative Städteplaner sollen helfen, den Weg zu weisen

Konstanz (gro) Die gehobenen Hasenställe (namens Hofgartenhäuser) am rechten Seerheinufer sind schon gebaut, und die meisten der neuen Wohnblöcke am Petershauser Bahnhof stehen auch schon wohlgeordnet da im mehr oder weniger wohnlichen Einheitshellgrau. Nun soll doch noch ein Quantum Kreativität in den weiteren Ausbau der Stadt Konstanz fliessen. Dem dient ein Symposium zum Thema „Zukunftsstadt“ morgen Freitagnachmittag in der Fachhochschule. Führende Köpfe der internationalen Szene werden dazu von 16 bis 20.30 Uhr in der Aula des Bildungsinstituts (Brauneggerstrasse 55) erwartet, unter ihnen Professsor Ton Schaap aus Amsterdam.

„Die Stadt zusammen mit den Bürgern bauen“

Gelungene Städteplanung basiere auf „strategischem Opportunismus“, sagt Ton Schaap. Das klingt zunächst etwas resigniert. Doch wenn man sich das moderne Amsterdam und dessen neueste urbanen Ausbauprojekte anschaut, möchte man als Konstanzer am liebsten schamvoll im Boden versinken. Dazu muss man allerdings wissen, dass Ton Schaap, der neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer so etwas wie der Seniorchef des Amsterdamer Stadtplanungsamts ist, ein weiteres Prinzip hoch hält: Das Prinzip, dass man eine Stadt keinesfalls an der Bürgerschaft vorbei, sondern nur in enger, permanenter Zusammenarbeit mit ihr erfolgreich entwickeln kann.

Die Planer müssen überzeugende Vorschläge liefern

Die so genannte, höchst unterschiedlich praktizierte „Bürgerbeteiligung“ (die häufig die Form einer Alibiveranstaltung annimmt) kann die professionellen Planer nicht davon befreien, in jedem Fall überzeugende Lösungsvorschläge auszuarbeiten. Da es häufig unmöglich ist, es allen Beteiligten recht zu machen, müsse die Bürgerschaft, so sehen es jedenfalls international engagierte Städteplaner, bis zur letzten, abschliessenden Entscheidung mitwirken können.

Visionen für künftige Quartiere

Bei dem „Symposium Zukunftsstadt Konstanz“ am Freitag geht es um Ideen, wie Wohnen und Leben im Jahr 2030 aussehen könnte. Die Stadt Konstanz wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter 168 Bewerberinnen für insgesamt 52 Kandidatinnen ausgewählt. Sie bewerben sich nun am Wettbewerb “Stadt der Zukunft”, und zwar gemeinsam mit den Konstanzer Bürgern und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, Visionen für zukünftige Quartiere in Konstanz zu entwickeln. Die Grundlage bildet das im vergangenen Jahr verabschiedete „Handlungsprogramm Wohnen“. Danach will die Stadt bis 2030 mindestens 5.300 neue Wohnungen bauen, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten.

Sechs namhafte Experten und Arbeitsgruppen

Die neuen Quartiere zukunftsfähig zu bauen, ist „die Herausforderung, der sich Konstanz im Wettbewerb stellt“, schreibt die Stadtverwaltung im Hinblick auf das Symposium am morgigen Freitag in der Aula der Fachhochschule. Helfen sollen dabei Professser Günther Bachmann, Berlin, Generalsekretär des bundesdeutschen Nachhaltigkeitsrats; Ton Schaap, Senior Consultant beim Stadtplanungsamt Amsterdam; Roland Gruber vom Wiener Architekturbüro nonconform; Weert Canzler, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum in Berlin; Alexander Rieck vom Fraunhofer Institut „Urban Systems Engineering” in Stuttgart; und der Immobilienökonom Andreas Epple aus Heidelberg. Neben den Vorträgen und einer Podiumsdiskussion erörtern Arbeitsgruppen verschiedene Fragestellungen zur „Stadt der Zukunft.“

Bild: Frieder Schindele




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