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28. Mai 2016 | Heute Spektakel rund ums Münster

Edle Fräulein, Ritter, Gesänge und Tänze in Lumpenstiefeln

Konstanz (gro) Mittelalterliches „Spectaculum“ rund um die alte Bischofskirche, in der der fromme, aber stolze Prager Theologe Johannes Hus vor 600 Jahren als angeblicher Ketzer zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden ist: Mit Liedern und Tänzen, edlen Fräulein und Schwerte schwingenden Rittersleut‘ wird heute so etwas wie die die Wiederauferstehung des böhmischen Reformers gefeiert. Auch bunt gewandete Handwerker und Fahnenschwinger sind mit von der mittelalterlichen Party auf dem Münsterplatz, im Stadtgarten und im Münster. Sogar ein Scharfrichter ist dabei.

Umzug vom Konzilsgebäude zum Münster

Das „Spectaculum“ beginnt mit einem Umzug. Gegen 11 Uhr bewegen sich die zahlreichen Akteure gemeinsam vom Konzilsgebäude zur ehemaligen Bischofskirche Unseren Lieben Frau, um auf dem Münsterplatz und im Pfalzgarten auf der Südseite des Gotteshauses für mittelalterliches Treiben zu sorgen. Bis 20 Uhr werden Frauen, Kinder und Männer aus den 17 so genannten Hussitenstädten in der Tschechei und Deutschland, die sich zu einem freundschaftlichen Bund zusammen geschlossen haben, Lieder und folkloristische Tänze darbieten. Dazu gesellen sich unter anderem Fahnenschwinger, Fanfarenzüge und schwertschwingende Rittersleut‘ sowie mittelalterliche Handwerker. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie die Erinnerung an den ebenso tapferen wie standhaften Johannes Hus hochhalten wollen.

Kinderchor aus Domaslice

Zu den besonders aktiven Städten gehört neben Tabor, der Geburtsstadt von Johannes Hus, das kleine Grenzstädtchen Domaslice im Böhmerwald, gleich hinter Furth im Wald gelegen. Von dort ist ein Kinderchor nach Konstanz gekommen sowie die Musik-Gruppe Meluzini. Die „Schwertbrecher“ und die Tänzer in „Lumenstifeln“ kommen nicht weit davon, nämlich aus Neunburg vorm Wald. Das bunte Program rund ums Münster dauert den ganzen Tag bis gegen 20 Uhr.

Bild: Frieder Schindele




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