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25. Juli 2016 | Von der Initiative Egg dokumentiert

Hat die Stadtverwaltung die Egger Bürger belogen?

Konstanz (gro) Eine Nachfrage bei der Stuttgarter Staatssekretärin Gisela Erler entlarvt die Stadtverwaltung als Verbreiterin von Unwahrheiten in Sachen Flüchtlingshilfe. Missverständnis oder Lüge? Das ist nun die Frage im Stadtteil Egg, in Allmannsdorf und in Staad. „S`BLÄTTLE“, das Organ der vor 35 Jahren gegründeten Bürgervereinigung stellt in seiner neuesten Ausgabe klar, dass die Stadtverwaltung in Sachen Anschlussunterkünfte für Flüchtlinge überhastet und unsachgemäss gehandelt hat. Auch der Gemeinderat wurde falsch informiert.

Es geht um Integration

Konkret geht es um so genannte Anschlussunterkünfte, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen, die bereits 20 Monate in Gemeinschaftsunterkünften (oft in Turnhallen) gelebt haben und berechtigte Aussichten auf Asyl-Gewährung haben. Als die Stadt damit herausrückte, solche Unterkünfte unter anderem in Egg und Allmannsdorf bauen zu wollen, regte sich Widerspruch. Und zwar, wie immer wieder betont wurde, nicht gegen Flüchtlinge, sondern gegen die Art und Weise, wie man mit ihnen umzugehen gedenke. Dabei wurde stets betont, dass im Sinne einer erfolgreichen Integration „gemische Wohnmodelle“ anzustreben sein – und nicht Wohnhäuser, in denen die Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien unter sich bleiben. Das sei nicht möglich, hiess es seitens der Stadtverwaltung. Stimmt nicht, sagt Staatssekretärin Erler.

Anscheinend geht es vor allem ums Geld

Die Landesregierung stellt den Kommunen Baden-Württembergs bis 2018 pro Jahr 30 Millionen Euro an Zuschüssen für die erwähnten Anschlussunterkünfte zur Verfügung. Und zwar im so genannten Windhundverfahren. Was bedeutet, dass jene Kommunen in den Genuss einer 25-prozentigen Förderung kommen, die sich zuerst (oder eben rechtzeitig) mit einer baureifen Planung eines solchen Projekts melden. Das Angebot richtet sich zwar grundsätzlich an alle potenziellen Investoren, doch die Stadt, so sieht es aus, nutzt ihren Informationsvorsprung, um über ihre eigene Wohnungsbaugesellschaft WOBAK in den Genuss von möglichst vielen Fördermitteln zu kommen.

In Egg fehlt es eklatant an Infrastruktur

Der Widerstand im Stadtteil Egg richtete sich nie gegen die Flüchtlinge. Das lässt sich unschwer auch aus der neusten Ausgabe vom „S`BLÄTTLE“ herauslesen, in der von etlichen Initiativen und laufenden Aktionen berichtet wird, auch von Kochkursen, Sprachkursen und Festabenden mit Asylbewerbern. In Egg selber ist Integration von vorne herein extrem erschwert. Der Stadtteil hat kaum kommunale Struktur. Es gibt keinen Laden, keinen Kindergarten (von einer Schule ganz zu schweigen), keinen Geldautomaten, keine Kneipe, keine Polizeidienststelle, keine Telefonzelle, keine Poststelle, keine Schiffsanlegestelle und auch keine zentrale Bushaltestelle. Wer da auf einen Mangel gegenüber Flüchtlingen hinweist, wendet sich nicht gegen Flüchtlinge, sondern sorgt sich um sie.

In der neuesten Ausgabe der Initiative BAS

Staatssekretärin Gisela Erler, die Familienpolitikerin, Tochter von Fritz Erler (SPD), die sich 1994 den Grünen anschloss und 2011 und 2016 von Winfried Kretschmann ins Staatsministerium berufen wurde, kümmert sich im Namen der Landesregierung um Famiienpolitik und Staatsbürgerliches Engagement. Ihre Äusserungen gegenüber der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad-Egg sind im “Blättle Nr. 54“ nachzulesen. Zu beziehen über Telefon (KN) 33425 oder (KN) 457190.

Bild: Frieder Schindele




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Ein Kommentar

  1. 1. Klaus Mayer

    Als Egger Bürger möchte ich hier noch ergänzen wir haben uns auch primär gegen den geplanten Standort gewehrt, Was die Medien als Egger Wiese bezeichnet haben war der einzige Spielplatz im Dorf in der Ortsmitte. Dieser wäre dann in der Form nicht mehr nutzbar gewesen, die Egger Kinder hätten nach Litzelstetten oder in den Hockgraben fahren müssen um Fußball zu spielen.
    Vor Jahren hat man noch wegen der Jugendkriminalität gesagt man braucht Spielplätze damit die Kinder dort die Energie auszuleben können. Der Spielplatz ist sehr beliebt bei den Kindern aus Egg aber auch bei den Kindergartenkindern der Uni oder aus der Stadt die gerne hierher kommen.
    Wir Bürger haben dann den alternativen Standort gefunden wo jetzt das Flüchtlingsheim gebaut wird,
    Schön wäre es dennoch wenn wir von den Lesern unterstützt würden dass der Spielplatz in der Form so wie er jetzt ist erhalten wird und nicht dem Handlungsprogramm wohnen geopfert wird.
    Danke

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