Dornröschen » Blog Archive » Die Flüchtlinge wollen möglichst weit in den Norden
Leserkommentare
 
Sponsoren
27. Oktober 2016 | Sizilien kennt keinen Rasisssmus

Die Flüchtlinge wollen möglichst weit in den Norden

Pozallo/Bern/Konstanz (gro) Die Flüchtlinge aus Afrika, aus dem Nahen und Mittleren Osten, die im Süden Italiens, meistens in Sizilien, anlanden, wollen so schnell wie möglich weiter kommen in die nördlicheren Gefilde Europas, am besten in die Schweiz und nach Schweden oder eben nach Konstanz. Das ist der Grund, warum man in Mailand und Rom mehr Flüchtlinge trifft und sieht als in Kalabrien oder Sizilien, im Süden des Landes. Hinzu kommt, dass in den Brennpunkten der Flüchtlingsankünfte, auf Lampedusa (Bild), in Pozallo, Augusta und in Palermo (alle in Sizilien) eingespielte Teams und Organisatoren für Ordnung und umgehende Weitertransporte sorgen.

Hunderte Schlepper festgenommen

Von der Effizienz im Umgang mit dem anhaltenden Ansturm von Flüchtlingen zeugt die Tatsache, dass die italienische Bundespolizei, die paramilitärisch organisierte Truppe der Carabiniere, seit Beginn des Jahres in den Reihen der mehr als 100.000 Flüchtlinge über 200 Schlepper ermittelt und festgenommen hat, zuletzt, am Dienstag, 25. Oktober, den 21-jährigen Ägypter Mahmoud Abd Al Hamid und den 45 Jahre alten Sudanesen El Sadik Mohamed. Sie befehligten und steuerten, wie die Carabiniere berichten, einen Seelenverkäufer, von dem ein Schiff der Irischen Marine Namens „Samuel Beckett“ zwischen Libyen und Lampedusa 650 in Seenot befindliche Menschen aufgenommen hatte.

Italien „fühlt sich im Stich gelassen“

Matteo Renzi, der Ministerpräsident Italiens, hat in diesen Tagen erneut sein Bedauern darüber ausgesprochen, dass sich sein Land in der Flüchtlinsfrage „von der Europäischen Union im Stich gelassen“ fühle. Und in der Tat trägt Italien nach wie vor die Hauptlast des Flüchtlingszustroms. Während sich die Volksmeinung gegenüber der so genannten Flüchtlingsfrage dank verstopfter Grenzen beruhigt hat, ist der Zustrom nach Italien ungebrochen.

Rassismus ist in Süditalien „unnatürlich“

In Sizilien, wo Rasissmus als “etwas Unnatürliches” empfunden wird, herrschten bis vor 170 Jahren die spanischen Bourbonen, zuvor hatten Habsburger, Franzosen des Hauses Anjou, Staufer, Normannen, Araber, Phönizier, Karthager Griechen und Römer den Ton auf der grössten Insel des Mittelmeeres anzugeben versucht. Sizilien, und das sieht und fühlt man den Menschen dort tagtäglich an, ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Völker. Ein Schmelztiegel, der vergangenes Jahr, Ende 2015, wegen seiner ganz speziellen arabisch/byzantinisch/normannischen Architektur, die sich am eindrucksvollsten in Palermo, Cefalu und Monreale herausgebildet hat, als hochschützenswertes Welterbe unter den Schirm der UNESCO gestellt worden ist.

Siehe http://blog.sizilienferien.ch/wp-admin/post.php?post=611&action=edit

Und http://blog.sizilienferien.ch/wp-admin/post.php?post=1013&action=edit




 Kommentieren    Trackback    Drucken

Noch keine Kommentare

Neuen Kommentar schreiben ...