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12. November 2016 | Ulrich Rüdiger: „Bin stolz und glücklich“

Seibel an Syrer: “Es geht es um die Zukunft Ihrer Heimat”

Konstanz (gro) Rund 200 Syrerinnen und Syrer haben die Chance, sich an deutschen Hochschulen zu einer Führungselite ihres Landes heranbilden zu lassen, wenn es nach dem Ende des Bürgerkriegs im Nahen Osten darum geht, ihre Heimat wieder aufzubauen. Dafür wurde das Programm „Leadership for Syria“ entwickelt. Das vom Auswärtigen Amt massgeblich finanzierte Förderprogramm ist am Freitag, dem 11.11.2016, im Audimax der Universität Konstanz auf den Weg gebracht worden. Die Uni Konstanz sorgt für das gesellschaftspolitische Begleitprogramm der Syrien-Initiative. Wolfgang Seibel sagte den über 200 eingeladenen Syrerinnen und Syrern bei der Eröffnung im Audimax, es gehe nicht weniger als um die „Zukunft Ihres Heimatlandes“.

Hinweis auf die internationale Ausrichtung der Uni

Die Begrüssung hatte Unirektor Ulrich Rüdiger übernommen. Er sei stolz darauf, dass Konstanz die Realisierung des gesellschaftspolitischen Begleitprogramms übertragen worden sei. Ulrich Rüdiger stellte den Gästen aus Syrien zunächst die Universität Konstanz vor. Er wies auf deren internationale Ausrichtung hin sowie auf die „exzellente Qualität in Forschung und Lehre“. Auf der Basis von E-Learning wird das Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Mediales Lernen des Karsruher Instituts für Technologie (KIT) durchgeführt. An der Universität Konstanz, informierte Wolfgang Seibel weiter, seien dafür die Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung mit Ulrich Wacker und vor Ort das International Office mit Nani Clow zuständig.

Das Prinzip der Zukunftsfähigkeit

Das Gesamtprogramm basiert laut Seibel auf einem einzigen Prinzip: der Zukunftsfähigkeit. Zweck der Konstanzer Zusatzausbildung sei es, die Stipendiaten mit den Herausforderungen und Erfahrungen, die mit einer führenden Position verbunden seien, vertraut zu machen. Seibel: „Ihre Generation wird es sein, die Syrien wieder aufbaut“. Seibel erinnerte an das zerstörte Deutschland nach 1945. Niemand hätte damals vorauszusagen gewagt, dass es 50 Jahre später ein blühendes Land sei, fest eingebunden in Europa.

Seibel wirbt für „Loyalität und Sinn für Verantwortung“

Die Entwicklung, die die deutsche Bundesrepublik genommen habe, sei auch das „Ergebnis eines komplexen politischen Lernprozesses“, sagte Seibel. Er ging schließlich auch auf die Verantwortung ein, die die an 49 deutschen Hochschulstandorten studierenden Frauen und Männer aus Syrien haben. Mit einer leitenden Position müsse „Loyalität einhergehen” – mit den Menschen, die all ihre Hoffnung in „Ihre Kompetenz und Ihren Sinn für Verantwortung“ legten.

Fleckenstein: „Machen Sie das Beste daraus!“

Katharina Fleckenstein sprach für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Sie wies darauf hin, dass die rund 200 syrischen Studierenden und Doktoranten aus über 5000 Bewerbungen ausgesucht wurden. Sie sei über die Auswahl, die auf Basis wissenschaftlicher Exzellenz erfolgt sei, „sehr glücklich“, sagte Fleckenstein. „Machen Sie das Beste daraus!“, forderte sie die Stipendiaten aus Syrien auf.

„…ohne den 11.11.1918 sässen wir nicht hier“

Im Verlauf seiner Einführung zum Begleitprogramm zu „Leadership for Syria“ war Professor Seibel auf die Verantwortung eingegangen, die mit der Teilnahme an dem Förderprogramm einhergeht. Er erinnerte daran, dass „am heutigen 11. November vor 98 Jahren der Erste Weltkrieg zu Ende gegangen“ sei. Damit sei die territoriale Aufteilung des Nahen Ostens zwischen England und Frankreich festgelegt worden. „Ohne den 11. November 1918 säßen Sie nicht hier“, gab Seibel den Stipendiaten, aber auch allen anderen Zuhörern zu bedenken.




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