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2. Dezember 2016 | Erster verkaufsoffener Advents-Freitag

Wo die spitzen Sterne in die alten Gassen leuchten

Konstanz (gro) Der Weihnachtsmarkt am See bekommt einen Abend lang ein bisschen Konkurrenz: Um 18 Uhr startet in der Niederburg heute der erste Advents-Gassen-Freitag. Bis 22 Uhr entfaltet sich dort nun auch zur Adventszeit abendliches Treiben, und zwar unter den vielspitzigen Herrnhuter Weihnachtssternen. Diese speziellen Sterne werden so langsam eine Art Markenzeichen der Niederburg, wenn es, wie im Advent, früh dunkel wird. Musiker, Geschäfte, Kneipen und Ateliers sorgen einen Abend lang für vorweihnachtliche Stimmung im ältesten Stadtteil von Konstanz. Natürlich auch mit Glühwein, Kerzenschein, Lebkuchen und speziellen Leckereien.

Die Sterne gibt es seit gut 100 Jahren

Die Herrnhuter Weihnachtssterne gibt es seit über 100 Jahren. Ihren Namen haben sie von der Herrnhuter Brüdergemeine, einer nach Martin Luthers Reformationsauftritt im 16. Jahrhundert früh herausgebildeten Gemeinschaft von frommen Gläubigen. Sie hat ihren Stammsitz in Herrnhut in der Oberlausitz, im Osten Deutschlands zwischen dem Dresdner Hinterland und dem früheren Schlesien (heute polnisch) gelegen. Dort wurden die Sterne erfunden oder jedenfalls erstmals in grösserem Stil angefertigt, und zwar in unterschiedlichen Grössen und aus unterschiedlichen Materialien.

Nächster Standort: Königsfeld

Die Brüdergemeine, die sich nach der reformatorischen Wende der Christenheit durch Martin Luther ab 1511 im Laufe des 16. Jahrhunderts herausbildete, verbreitete ihre speziellen Sterne weit herum in der Welt. Bis nach Südafrika oder etwa Pennsylvania im Nordosten der USA, über Standorte, wo die Brüdergemeine Missionen gründete. Der nächstgelegene Ableger der Herrnhuter Brüdergemeine ist in Königsfeld (Hochschwarzwald) zu finden. Von den Sternen werden im Jahr etwa 250.000 Exemplare in einer Manufaktur in Herrnhut/Oberlausitz hergestellt. Die Manufaktur hat viele Behinderte angestellt. Bei den Leuchtkörpern handelt es sich um sogenannte Rhombenkuboktaeder, auf die langspitzige Pyramiden aufgesetzt werden. Das ganze Gebilde wird von innen beleuchtet.

Bild: Frieder Schindele




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