Konstanz (gro) Ein Journalist ist der Wahrheit verpflichtet, der Vermittlung von Wirklichkeit. Die Wenigsten schaffen es, diesem Anspruch gerecht zu werden. Thomas Zoch ist da eine Ausnahme: Seit über 20 Jahren berichtet er sachlich, umfassend und aufklärend über das Geschehen in den Konstanzer Nachbargemeinden Reichenau und Allensbach ohne dass jemals auch nur der Anschein einer subjektiven Überhöhung aufgetaucht wäre. Diese anhaltende Selbstkontrolle hat ihn einsilbig gemacht. Doch nun lässt er sich endlich einmal so richtig aus – aber als Autor des neuesten Bodenseekrimis. Das ist schon ein dickes Ding. Und so heisst der Krimi auch: „Das dicke Ding“. Im Mittelpunkt stehen ein gestohlener Dackel und verschwundene Fleischwurst. Zoch stellt seinen Krimi heute um 20 Uhr im K 9 vor.

Witzig und spannend ohne Grausamkeiten

Ganz ohne Mord und Totschlag kommt auch Zoch nicht aus, schliesslich liegt da ziemlich früh ein mutmasslicher Missetäter stumm und tot im Bett. Doch im Übrigen versteht es der Autor, auch ohne Blutrünstig- und Grausamkeiten für Spannung zu sorgen. Für zusätzliches Lesevergnügen sorgen ein angenehmer Stil, witzige Dialoge und ein lakonischer Humor, der das teilweise turbulente Geschehen wie ein Roter Faden durchzieht.

Nach der Lesung folgt das Konzert

Thomas Zoch kennt sein potenzielles Publikum: Allzu lange lässt es sich nicht zahm halten. So hat er seine Lesung anlässlich der heutigen Buchtaufe auf 20 Minuten beschränkt. Dann spielen seine Bands, spielen die „Enemies of Art“ und die „Velvet Bobs“. Denn Thomas Zoch ist nicht nur Journalist und Krimiautor, sondern längst auch Bandleader, Sänger und Songwriter. Von selbst verstehen dürfte sich, dass Zoch heute Abend am Rande und am Ende der der Veranstaltung im K 9 auch für allerlei Fragen zu seinem Bodenseekrimi zur Verfügung stehen wird.

Thomas Zoch: „Das dicke Ding“, Verlag Edition Hochfeld, Augsburg 2017, 128 Seiten, € 6,90, ISBN 978-3-9818025-0-4