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22. Juni 2017 | 10 Jahre ArchitekturFORUM KonstanzKreuzlingen

Heute: Bauen als die ganz grosse Kunst

Konstanz (gro) Das über 80 Meter hohe Gebäude an der Rudi-Dutschke-Strasse in Berlin-Kreuzberg hat eine Fensterfront, dass man meinen könnte, Paul Klee habe Pate gestanden bei der Gestaltung der Fassade, die die schiere Masse das Bauwerks scheinbar mühelos überspielt und einen eigentlichen Klotz mit fast 25.000 Quadratmetern Nutzfläche in ein freundliches, ja anziehendes Element der Grossstadtlandschaft verwandelt. Das so genannte GSW-Hochhaus, bis vor zwei Jahren Hauptsitz der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnbaugesellschaft Berlin, hat ein gebürtiger Konstanzer entworfen: der Architekt Matthias Sauerbruch. Er kommt heute von der Spree an den Bodensee nach Konstanz, um im Konzil um 18 Uhr den Festvortrag zum 10. Geburtstag des ArchitekturFORUMS KonstanzKreuzlingen zu halten.

Mehrfach mit Preisen ausgezeichnet

In Erwartung des Festredners ist zunächst zu konstatieren, dass es dem ArchitekturFORUM an Selbstbewusstsein gewiss nicht mangelt. Hinzu kommt die erfreuliche Bereitschaft der im FORUM engagierten Architektenschaft, dass man sich offensichtlich gerne etwas sagen lässt von einem Mann, der längst keine Kunst am Bau mehr benötigt, sondern mit seiner Partnerin Luisa Hutton und einem mittlerweile auf 90 Köpfe angewachsenen Team das Bauen zur ganz grossen Kunst entwickelt hat. Für seine Arbeit wurde das Büro mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Ein neues Museum für Venedig-Mestre

Das in der Lehrter Strasse unweit des Berliner Hauptbahnhofs angesiedelte Unternehmen Sauerbruch Hutton entwirft und entwickelt Museen und Gotteshäuser, Uni-Institute und Versicherungspaläste, Kongresshäuser, Wohnanlagen, Hotels und Industriegebäude und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Genf, Mailand oder Paris. 2010 gewann Sauerbruch Hutton den Auftrag für das neue Museum in Venedig–Mestre mit einem erfrischend kühn mitten ins historische Zentrum des Stadtteils eingefügten Projektvorschlag.

Ausstellung, Rundfahrt und Party

Zum heutigen Geburtstagsfest des ArchitekturFORUMS gehört ferner eine Ausstellung im Foyer des Konzils unter dem Titel „Stadtmöbel“ – Ergebnis eines studentischen Wettbewerbs im vergangenen Jahr sowie eine fotographisch-graphische Dokumentation von Guido Kasper und Dominique Rebourgeon. Das Programm sieht ausserdem eine Rundfahrt durch den Konstanzer Trichter vor, zu der der Historiker Daniel Gross alle nötigen Informationen beisteuert. Mit einer Party klingt das Fest auf Klein Venedig aus.

Gastprofessuren an der Harvard-Universität

Noch einmal zurück zu Matthias Sauerbruch, 1955 in Konstanz geboren. Er ist der Enkel des legendären Chirurgen Ferdinand Sauerbruch (1875 bis 1951), der in Marburg, Zürich, München und vor allem an der Berliner Charité wirkte. Matthias Sauerbruchs Vater war der Konstanzer Maler Hans Sauerbruch (1910 bis 1996). Mit seiner Partnerin Luisa Hutton gibt Matthias Sauerbruch an der Harvard-Universität gelegentlich Vorlesungen und Seminare. Die beiden zählen zu den Gastprofessoren der US-amerikanischen Elite-Hochschule.




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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Gebäude von SauerbruchHutton fallen besonders - fast als Markenzeichen - durch ihre meist farbige Aussengestaltung auf. So etwa auch beim Haus “Pharmakologische Forschung” in Biberach, oder dann beim “Museum Brandhorst” in München, um zwei relativ nahe Möglichkeiten zu erwähnen, die Architektur des erfolgreichen Duos kennen zu lernen. Da die Veranstaltung des ArchitekturFORUMs KonstanzKreuzlingen mit einer Party auf Klein Venedig endet, stellt sich die Frage, ob sich SauerbruchHutton just hier, an der Seekante, ein attkratives Konzert- und Veranstaltungshaus vorstellen könnte…..!

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