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12. Juli 2017 | Etwas mehr Wahrheit über Venezuela

Carolus Wimmer mit Informationen aus erster Hand

Konstanz/Caracas (gro) Man hat sich fast schon daran gewöhnt: an die (schlechten) Nachrichten, wonach es in Venezuela drunter und drüber geht, weil ein anscheinend unfähiger Staatspräsident namens Nicolas Maduro, ein ehemaliger Busfahrer, nichts auf die Reihe kriegt. Unstrittig ist, dass es das wegen seiner Ölreserven eigentlich stinkreiche Land seit vielen Monaten nicht schafft, die Bevölkerung mit dem Nötigsten zu versorgen. Doch wer ist schuld daran? Kommenden Freitag will Carolus Wimmer im „Barbarossa“ darüber informieren, dass keineswegs nur die „Linken“, also die Sozialisten und Kommunisten Venezuelas, für die Missstände verantwortlich sind. Die Veranstaltung mit Informationen aus erster Hand beginnt um 19.30 Uhr.

Der KP-Sekretär studierte einst in Konstanz

Wimmer, 69, gebürtiger Münchner, der einst im Ellenriedergymnasium die Schulbank drückte und dann an der Bodenseeuniversität Politische Wissenschaften studierte, wanderte vor 47 Jahren nach Südamerika aus und wurde in Venezuela unter Präsident Hugo Chaves zu einem der einflussreichsten Politiker Südamerikas, nicht zuletzt als Vizepräsident des Lateinamerkanischen Parlaments in Panama, in dem 23 Länder des Subkontinents vereinigt sind.

Die besondere Verfassung Venezuelas

Eine Besonderheit der venezolanischen Verfassung besteht darin, dass der jeweilige Staatspräsident die Regierung zu ernennen hat, und zwar auch dann, wenn er die parlamentarische Mehrheit nicht hinter sich hat. Da der Sozialist Maduro Ende des vorvergangenen Jahres eben jene Mehrheit an die bürgerlich-rechte Opposition verlor, kommt es zu immer heftigeren Spannungen und auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Die Armen Venezuelas halten sich zurück

Was die Weltöffentlichkeit dabei übersehe, so schreiben die (Linken) Veranstalter des Informationsabends im „Barbarossa“, sei die Tatsache, dass die teilweise militanten Proteste gegen die Regierung vor allem in bürgerlichen Stadtteilen stattfänden, während sich die arme Bevölkerung zurückhalte, weil es ihr unter einer sozialistischen Regierung nach wie vor besser gehe als unter den bürgerlich-rechten Regimen der Zeit vor dem Amtsantritt von Chaves im Jahr 1998.

Vetternwirtschaft und Korruption

Dass es den Sozialisten nicht gelungen sei, die parlamentarische Mehrheit erneut zu erringen, liegt laut Carolus Wimmer vor allem daran, dass es die Regierenden weder unter dem 2013 verstorbenen Hugo Chavez noch unter seinem Nachfolger Maduro geschafft haben, die seit Jahrzehnten grassierende Vetternwirtschaft und die Korruption innerhalb der wirtschaftlichen und politischen Eliten Venezuelas auszumerzen oder wenigstens wirksam einzudämmen.

Bild: Frieder Schindele




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Ein Kommentar

  1. 1. Anneliese Fikentscher | http://nrhz.de

    Danke für die Zusammenfassung. Es wäre noch hervorragend, den Vortrag von Carolus Wimmer (14.7.2017) in Konstanz per Video (Halbtotale) aufzuzeichnen. Dann haben diejenigen, die nicht dabei sein können, auch die Gelegenheit, seine Botschaft zu empfangen. Gerne würden wir ein solches Video in der Neuen Rheinischen Zeitung (nrhz.de) einbinden (yt-kanal arbeiterfotografie). Vielleicht klappts ja. Und DANKE nochmal, s.o.!

    Bei welcher Gelegenheit ist das atmosphärisch gelungene Foto entstanden?

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