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24. August 2017 | Künstler zieht sich in den Thurgau zurück

Abschied: Die letzten Tage des Guido Frick

Konstanz (gro) Die Stadt wird um einen Künstler ärmer: Noch zweieinhalb Tage und Guido Frick wird mit samt seinen impressionistischen Bildern aus Konstanz verschwunden sein. Seine kleine, aber feine Galerie „See Motiv“ schliesst an diesem Samstag punkt 15 Uhr endgültig. Guido Frick zieht sich komplett in den nahen Thurgau zurück, wo er schon seit Jahren eine Bleibe hat.

Die Bilder werden immer besser

„Sein gelocktes Haupthaar ist immer noch kaum zu bändigen und nur mühsam unter die Kappe aus Arkansas zu zwängen, und seine Augen blitzen wie gewohnt.“ Das war vor fünf Jahren im „dornroeschen“ zu lesen gewesen - und es stimmt heute noch, auch wenn der Künstler demnächst seinen 70. Geburtstag feiern kann. Man sieht ihm sein doch schon bald biblisches Alter jedenfalls nicht an. Und nach wie vor gilt: Seine Bilder werden immer besser.

Gebürtiger Niederbürgler

Der gebürtige Niederbürgler, der bei Karl Hodr studiert hat, malte von Kindesbeinen an. Zwischendurch war er Journalist, und zwar in der Sportredaktion der „Stuttgarter Nachrichten“, dann als Konstanzer Lokalchef des „Südkurier“, anschliessend als Chefredakteur seines eigenen Anzeigenblatts namens „Rundschau“ und dann noch als ebensolcher von Radio Seefunk, inzwischen meistens „RSF“ genannt. Ein weiteres Zu-Hause hat der Künstler im Süden der US-amerikanischen Staaten. Unter anderem in Arkansas, wo er sich gerne von Southern Belle’s verwöhnen lässt.

Fricks künstlerisches Können wird geschätzt

Zwischen Kalifornien, Utah, Virginia, Missouri, New Mexiko, Texas und Arizona hat Frick in den vergangenen 11 Jahren gut 350.000 Meilen zurück gelegt. Es gibt im Südwesten der Staaten zwei namhafte Galerien, eine in Carmel, das eine Zeitlang von Clint Eastwood regiert worden ist, die andere in Amarillo, über die Frick seine Bilder unter die Leute bringt. Hinzu kommt eine grosse Galerie in London. Stets gut besucht sind in den USA Guido Fricks Workshops. Sein künstlerisches Können findet regelmässig Niederschlag in Fachzeitschriften und Kunstmagazinen. In den letzten 8 Jahren sind mehr als ein Dutzend mehrseitige Reportagen über den „Impressionisten vom Bodensee“ erschienen.

Abschiedsvorstellung mit Ausverkauf

Mit einem Ausverkauf seiner in Konstanz gelagerten Bilderschätze gibt Frick heute und morgen bis 18 Uhr und am Samstag bis 15 Uhr seine Abschiedsvorstellung. Dann geht es zunächst wieder für über zwei Monate in die USA. Weihnachten wird Guido Friick vermutlich im Thurgau und ein bisschen auch in Konstanz feiern.

Bild: Frieder Schindele




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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Neben Documenta-Künstlern gibt es tatsächlich noch “Impressionisten” (oder was man darunter versteht). Der Bodensee scheint sich dazu besonders zu eignen. Wobei diese Kunstrichtung ursprünglich bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts definiert wurde, heute vielerorts “auf eine ziemlich freie Art” jedoch noch immer weht, zeitlos erscheint. Sie heimelt eben. Und malt noch. Im Gegensatz dazu Kassel: hier dekoriert, pamphletisiert, aufklärt und politisiert es. Kunst - oder was man dafür hält -, ist breit. Besonders heute. Sie zu definieren, ist schwer, bleibt jedem kulturinteressiert Seienden selbst überlassen. So ist es gut.

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